Anknüpfend an die Weihnachtsansprache sagte Kaplan Stefan Beetz bei der Vorabendmesse in der Kirche St. Wendelin in Eyershausen, daß das Kind im Stall von Bethlehem erneut Besuch bekam: Nach den ärmlichen Hirten kamen nun drei Könige, um dem Kind zu huldigen. "So will es die Legende, die den Ursprung für den Brauch des Sternsingens bildet." Der Geistliche nannte das Evangelium nach Matthäus, bei dem nicht Könige, aber Sterndeuter genannt werden. Vom Orient aus haben sie sich auf den Weg gemacht und sind einem Stern gefolgt. "Ohne diesen Stern wäre das Ereignis im Stall von Bethlehem an ihnen vorbeigegangen und ohne diesen Stern wäre ihre Sehnsucht nie geweckt worden."
Der Kaplan meinte, daß man natürlich nicht wisse, wie die Sterndeuter reagierten, als sie den Stall betraten, aber ihre Sehnsucht scheint sich erfüllt zu haben. Die Sehnsucht nach einem Reich Gottes, einer Herrschaft des Friedens und der Gerechtigkeit. Oftmals fehle heute solch ein Stern im Alltagsleben und manchmal vergesse man in der Dunkelheit im Leben die Sehnsucht nach dem Licht, nach einem Stern als Orientierung. "Dann ist es gut, wenn ein Licht, zwar nicht in Gestalt eines Stern, aber eines anderen Menschen aufgeht," sagte der Geistliche.
Auf die Kirchengeschichte eingehend sagte Beetz, daß dieses Bild auch auf das Pilgern ausgeweitet werden kann. Auch hier würden sich Menschen auf den Weg machen, zum Beispiel nach Assisi, um in der Person des heiligen Franziskus einen Widerschein des Sterns von Bethlehem zu erkennen. Pilger sei deshalb nichts anders, als, wie die Sterndeuter einst, sich vom Schein eines Sterns aufrütteln zu lassen, seiner Sehnsucht nach zu gehen und damit aus dem Alltag auszusteigen. An Dreikönig werde eigentlich an die pilgernde Kirche erinnert, die sich auf den Weg macht ihren König immer wieder neu zu entdecken. Im Stall von Bethlehm liege auch heute noch die Sehnsucht nach Frieden und Gerechtigkeit. Die Sternsinger würde darauf aufmerksam machen und auch den Hinweis geben, im Leben immer wieder einmal aufzubrechen, um den Stern in der Dunkelheit des Alltags zu suchen. Text: Hanns Friedrich
Sternsinger spendieren für die Tafel
An die Ärmsten der Armen haben die Sternsinger von Eyershausen gedacht. Sie haben beschlossen die Süßigkeiten, die sogenannten "Nöscherlich", die sie bei ihrem Besuch als Dreikönige am Sonntag bekamen, der "Tafel Bad Neustadt" zur Verfügung zu stellen. Küster Mathias Jeger wird diese süße Spende nun der "Tafel Bad Neustadt" übergeben und bedankte sich bei den Sternsingern recht herzlich für diese Überraschung. Text: Hanns Friedrich