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Kgl. priv. Schützengesellschaft feiert traditionellen Sebastians Gottesdienst – Der Heilige Sebastian ist bekanntlich der Schutzpatron der Schützen und sein Gedenktag der 20. Januar. In Bad Königshofen ist es seit vielen Jahre Brauch, daß die Königsproklamation der Kgl. priv. Schützengesellschaft Bad Königshofen mit einem Gottesdienst beginnt. Dann steht auch die Figur des Heiligen Sebastian am Altar. Dazu muß sie zuvor aber vom Sockel an der linken Kirchenwand geholt werden, wo sie entsprechend befestigt ist. Schützenmeister Thomas Fischer übernimmt alljährlich die Aufgabe die nicht ganz leichte Holzfigur vom Socke zu nehmen. Ihm steht Alfons Weigand zur Seite, damit die Statue nicht beschädigt wird

Am Volksaltar hat Thomas Fischer die Statue des Heiligen Sebastian abgestellt. Gleich daneben ist der historische Pokal der Schützengesellschaft aufgestellt. Alfons Weigand, der Schützenkönig des vergangenen Jahres hatte ihn ein Jahr als Trophäe und sorgte nun dafür, daß der Pokal entsprechend platziert ist. Davor in einem Glaskasten die Schützenkette. Beides Besonderheiten des mehr als 400 Jahre alten Schützenvereins Bad Königshofen. Über viele Jahre hinweg, weiß Alfons Weigand zu berichten, waren Schützenkette und Pokal verschwunden. Durch Zufall wurden sie in einem Wandschrank im Rathaus entdeckt. Dort hatte man die Königsinsignien im Zweiten Weltkrieg versteckt.

 Neben der Schützenkette und dem Pokal steht am Sebastianietag in  Bad Königshofen aber auch noch eine Schützenscheibe am Altar, die das Martyrium des Heiligen Sebastian zeigt. Außerdem sind dort einige Weinflaschen, die im Rahmen des Gottesdienstes gesegnet und nach der Königsproklamation dann von den Schützen verköstigt werden. Auch das ist Tradition am Sebastianietag in Bad Königshofen. Tradition ist es auch, daß Mitglieder der Schützengesellschaft den Altardienst übernehmen und eine Fahnenabordnung stellen.

 Ganz klar, daß dies auch für den jeweiligen Priester, so auch in diesem Jahr wieder Kaplan Stefan Beetz eine Besonderheit ist. Er begrüßte deshalb nicht nur die Gemeinde, sondern vor allem die Mitglieder der Kgl, priv. Schützengesellschaft und dankte für das Mitfeiern. In seiner Predigt ging er denn auch auf das Thema "Schützen" ein und wußte, daß der Ursprung der Schützengesellschaften im Mittelalter zu finden ist. Damals hatten sie als Bürgerwehr die Aufgabe die Bewohner der Städte vor feindlichen Angriffen zu schützen. Sie wurden nicht bezahlt, sondern waren Bürger, die aus Sorge um das Wohl ihrer Stadt sich für die Gemeinschaft einsetzten.

 Heute sei die Aufgabe der Schützenvereine eine ganz andere, nämlich die Tradition zu bewahren. "Sie sind ein heilsames Gegengewicht zur Schnelllebigkeit unserer Zeit." Schützenvereine sind außerdem wichtig, um die Gemeinschaft zu pflegen. Gerade heute kenne man sich in den Städten kaum noch. Da seien Schützenvereine wichtig für das Gemeinwohl. In Bad Königshofen sei ein Schützenfest ein gesellschaftliches Ereignis. Hier wird Gemeinschaft erlebt. Der Kaplan erwähnte die Bürgerwehr von Königsberg, die sich alljährlich am Tag nach Pfingsten trifft. Schützen könnten nicht nur gut zielen, sondern hätten damit auch immer ein Ziel vor Augen. Kaplan Stefan Beetz: "Schützen brauchen auch selbst Schutz, die Fürsorge und Begleitung Gottes und da sei solch ein Gottesdienst wichtig, um Gottes Segen zu erbitten.   Text: Hanns Friedrich

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