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Fastenpredigt mit Pfarrerin Tina Mertten – Dass auch Eltern "Helden des Alltags" sind, das arbeitete die evangelische Pfarrerin Tina Mertten am Sonntag bei der Fastenpredigt in der Stadtpfarrkirche heraus. "Kinder sind eine Gabe des Herrn," so heißt es in einem Psalm, den Tina Mertten zitierte. Sie verwies darauf, daß Menschen, die gerade Eltern geworden sind sagen "oh ja". Andere, deren Kinder schon erwachsen sind werden sich erinnern und sagen: Es war schon schön Kinder zu haben. Diejenigen, die Kinder wollten, aber auf sie verzichten müssen, werden wehmütig aufseufzen. Tina Mertten kann beim Thema Eltern mitreden, denn sie selbst ist Mutter.

In ihrer Predigt stellte sie die Frage in den Raum ob Eltern heute etwas Alltägliches sind. Eltern zu sein, sei nicht leicht, gerade in der heutigen Gesellschaft. 13 Millionen Kinder gibt es in Deutschland, die Tendenz ist abnehmend. Ein Großteil der Gesellschaft sei Kinder nicht mehr gewöhnt. Weil die Ressourcen Kind rar werden gebe es auch oft Probleme, zum Beispiel bei Reisen, wenn sich andere Gäste beschweren, weil Kinder vielleicht da und zu laut sind. Zur Schwangerschaft sagte die Pfarrerin, daß diese heute medizinisch hervorragend betreut wird.

 Man meine für die Entwicklung des Gehirns wäre Musik von Mozart gut. Im Kindergarten lernen die Kinder schon mal chinesisch oder einen Ausdruckstanz. Bei der Schulbildung sei das Gymnasium heute wichtig, allerdings sollte es nur acht Jahre bis zum Abitur dauern, denn die Arbeitswelt draußen warte schon auf die Jugendlichen. Das alles zeige, daß Eltern und Kinder unter Druck stehen. Die Pfarrerin erwähnte Unterfranken und eine Studie, die besagt, daß es hier die meisten "Zappelfips" gibt. Ob der Grund in der großen Anzahl der Kinderpsychologen liege, sei dahin gestellt.

 Oftmals sei dann in der Familie auch die Rollenverteilung ein wichtiges Thema. "Geht sie zur Arbeit, bleibt er daheim oder machen wir Halbe Halbe im Arbeitsleben."  Zum Thema Erziehung hatte Tina Mertten im Internet 33.000 Treffer erhalten. "Nur, was ist da wichtig?" Sie warf in ihrer Predigt einen Blick zurück in die eigene Kindheit. In einem Dorf sei es durchaus üblich gewesen, daß Eltern einmal ihre Kinder an andere abgegeben haben, um einen freien Tag zu haben. Für die Kinder sei klar gewesen, daß dann die Regeln dieser Person gelten. Vom Netzwerk Großfamilie sprach die Pfarrerin und davon, daß Kindern heute ein gewisses Maß an Vernachlässigung fehlt.

 Erneut zitierte die Pfarrerin die Bibel und zwar die Sprüche Salomons zu diesem Thema. Da heißt es zum Beispiel: Ein weiser Sohn ist seines Vaters Freude; aber ein törichter Sohn ist seiner Mutter Grämen oder auch Gewöhne einen Knaben an seinen Weg, so läßt er auch nicht davon, wenn er alt wird. Auch die Züchtigung wird bei Salomon angesprochen. "Das ist heute verboten und zwar mit Recht," sagte Pfarrerin Tina Mertten. Gott werde als ein väterlicher Gott heute gesehen. Sie verwies auf einen Ausspruch Jesu der gesagt hatte: Gottes Liebe und Treue zu seinem Volk Israel ist unverbrüchlich.

 So sei es auch bei den Eltern, deren Liebe zu ihren Kindern unverbrüchlich ist, so wie Gott die Menschen liebt. Sie sollten so sein, wie Gott sie gewollt hat. Noch einmal kam die evangelische Pfarrerin auf die Kinder zu  sprechen und meinte, daß diese durchschnittlich sein sollten. Bekannt sei, daß der Mensch ein Herdentier ist. Kinder würden Mut und Zuversicht bedeuten, man sollte sie aber darauf vorbereiten eigene Wege gehen zu dürfen. Mertten verwies auf Abraham und seinen Aufbruch in ein fremdes Land. Er sei mit dem Segen Gottes gegangen. Auch Eltern sollten ihren Kindern ihren Segen mitgeben, der nicht an der Leistung hängt, der aber bei ihnen bleibt, damit  Kinder selbst zu Segen werden.

 Die nächste Fastenpredigt am kommenden Sonntag, 10 März hat Samuel Koch zum Inhalt. Prediger ist Pfarrer Karl Feser. Eine Woche später, am 17. März ist dann sein evangelischer Amtsbruder Lutz Mertten in der Stadtpfarrkirche zu Gast. Er  befaßt sich mit Felix Baumgartner. Das Schlusslicht der ökumenischen Fastenpredigten macht am 24. März Diakon Rudi Reuter. Sein Thema: Reise ins Vergessen. Alle Fastenpredigten beginnen um 18 Uhr.  Text: Hanns Friedrich

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