Dem festlichen Einzug folgten die Frage von Diözesanbischof Friedhelm Hofmann, ob die Weihekandidaten bereit für ihre neue Aufgabe sind. "Hier bin ich!" sagten die Weihekandidaten. Bevor sie dem Bischof Ehrfurcht und Gehorsam versprachen, erklärten die Frauen ihre Bereitschaft, ihre Männer im diakonalen Dienst zu unterstützen. Hier wird in der Weiheliturgie deutlich, was im Vorfeld Voraussetzung zur Weihezulassung ist: Die Ehefrau muss ihr Einverständnis zur Diakonenweihe ihres Mannes geben. Grosses Gewicht legt das Weihegebet der Diakonenweihe auf die Erinnerung an die Bestellung der sieben Helfer durch die Apostel, wie es in der Apostelgeschichte überliefert wird. "Helfer für den täglichen Dienst" sollten sie sein, denen die Apostel einst durch Handauflegung und Gebet den Dienst an den Tischen übertragen haben. Diakone bereiten heute den "Tisch für das eucharistische Mahl" und assistieren dem Bischof oder Priester. Sie leiten die Feier der Taufe und segnen die Brautleute. Sie begleiten die Kranken und Sterbenden und bestatten die Verstorbenen. Schliesslich versehen sie "im Auftrag des Bischofs oder Pfarrers den Dienst helfender Liebe"
Nachdem im Anschluss an das Weihegebet dem neugeweihten Diakon Engelbert Ruck von Pfarrer Andreas Bracharz Stola und Dalmatik, das diakonale Gewand, angelegt wurde, unterstrich der anschließende Ritus den besonderer Dienst des Diakons noch einmal: Der Bischof überreichte den Diakonen das Evangelienbuch und hob damit ihren Verkündigungsdienst hervor. Doch es geht mehr, als um die Verkündigung in der Liturgie, sagte Bischof Friedhelm Hofmann. Das Evangelium, das der Diakon vorträgt, soll ihn ganz und gar ergreifen. "Was du verkündest, erfülle mit Leben!" Das war das Begleitwort zur Überreichung des Evangeliars. Das bezieht sich auf den ganzen Dienst und das Sein des Diakons, das vom Evangelium durchdrungen wird. Der die Weihehandlung abschliessende Friedensgruss des Bischofs und der anwesenden Priester und Diakone brachte die Zugehörigkeit der Neugeweihten zur Gemeinschaft der von Gott in den besonderen Dienst der Kirche Berufenen zum Ausdruck.
In seiner Predigt ging Bischof Friedhelm Hofmann auf den Dienst und die Weihe des Diakons ein. Die Sorge, so Friedhelm Hofmann, gelte den Familien, den Ehefrauen, den Kindern. Ihnen sollten die Männer ein liebevoller Vater sein. Wichtig sei es, daß die Familien das neue Amt mit annehmen und den Ehemann unterstützen. Der Bischof stellte die Frage, wie es sich mit den Gaben des Heiligen Geistes verhält und zitierte den Apostel Paulus, der gesagt hatte, daß Gott jedem Menschen unterschiedliche Aufgaben zuteilt. Vorbild dabei sei Jesus. Die Kirche erneuern bedeute mit ihr in eine sichere Zukunft zu gehen. Bischof Friedhelm Hofmann: "In jeden Christen ist Gottes Geist da!" Als Kirche könne man auf diese Geistesgaben nicht verzichten. Deshalb müssten alle Fähigkeiten und Fertigkeiten gesucht und gefördert werden. Wichtig sei es dem Heiligen Geist Raum in der Kirche zu lassen.
Der Bischof erwähnte die vierjährige Vorbereitungszeit der Diakone und bezeichnete sie als ein wertvolles Glied am Leib Christi. Zu den Diakonen gewandt meinte er, daß sie draußen mitten im Leben stehen. Mitten in der Gesellschaft und hier sicher so manches mitbekommen, wo sie eingreifen können. Eine kleine Hauskirche seien die Diakone, denn sie legen auch im Beruf Zeugnis für Jesus Christus und den Glauben ab. Sie seien aber auch Vorbild des christlichen Lebens. Dank sagte Bischof Friedhelm den Diakonen, daß sie diesen Weg gewählt haben. Sie sollten nun glaubwürdige Zeugen der Liebe Jesu Christi werden.
Im Namen der Neugeweihten sagte zum Schluss des Pontifikalgottesdienstes unter anderem der neue Diakon Engelbert Ruck (Oberessfeld) einen Dank an Gott, aber auch an Bischof Friedhelm Hofmann für die Weihe, sowie Generalvikar Karl Hillenbrand für die Begleitung. Besonders herausgestellt wurde der "gute Geist", Diakon Konrad Fischer. Auch den Heimatgemeinden, vor allem den Familien und Kindern galt ein Dankeschön, die diese Entscheidung mitgetragen haben. Die Teilnahme am Gottesdienst im Dom zu Würzburg nannte Diakon Engelbert Ruck "überwältigend". Nach dem feierlichern Gottesdienst fand auf dem Domplatz eine gemeinsame Begegnung mit allen Gläubigen statt. Am gestrigen Sonntag war dann der neue ständige Diakon erstmals in seiner Heimatgemeinde Oberessfeld, wo er den Gottesdienst mitfeierte. Text: Hanns Friedrich