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Pfarrei will Helferkreis ins Leben rufen – Seit vergangenen Freitag ist die erste Flüchtlingsfamilie aus der Notunterkunft Bad Neustadt in einer dezentralen Unterkunft in Bad Königshofen. Das wurde Pfarrer Karl Feser vom Leiter des Sozialamtes Rhön-Grabfeld, Jürgen Marschall, mitgeteilt. Bei der Sitzung des Pfarrgemeinderates im "Michaelskeller" des Haus St. Michael in Bad Königshofen gab der Geistliche dies bekannt. Wichtig sei nun aber, dass die Familie nicht auf sich allein gestellt bleibt, sondern Unterstützung von interessierten Bürgerinnen und Bürgern bekommt. Andrea Friedrich-Rückert vom Gremium des Pfarrgemeinderates schlug dazu vor einen Helferkreis ins Leben zu rufen.

Stellvertretende Vorsitzende Marga Deuerling meinte, das sie, gemeinsam mit Pfarrer Karl Feser, als Ansprechpartner fungieren sollte. Dies vor allem deshalb, da Andrea Friedrich-Rückert schon von Beginn an über den BRK Kreisverband Rhön-Grabfeld in die Thematik eingebunden ist. Außerdem haben sie und ihr Mann in den vergangenen Wochen auch private Kontakte aufgebaut und waren schon dabei, als Flüchtlingsfamilien in dezentrale Unterkünfte gebracht wurden.

Vor dem Gremium des Pfarrgemeinderates berichtete sie, dass bei der Vorstandsitzung des Dekanatsrates dieses Thema ebenfalls zur Sprache kam. Es soll bei der Herbstversammlung des Gremiums in Bad Neustadt angesprochen werden. "Informationen sind wichtig, vor allem über die derzeitige Asylbewerbersituation." Deshalb wird auch Alexander Klamt, Katastrophenschutzbeauftragter des BRK Kreisverbandes Rhön-Grabfeld bei der Zusammenkunft in Bad Neustadt sein und nähere Informationen geben.

Im Pfarrgemeinderat Bad Königshofen war man sich einig, dass es sicher gut sei solch einen Helferkreis aufzubauen. Andrea Friedrich-Rückert erläuterte dazu, dass dies auch notwendig wird, weil es sicher nicht bei der einen Familie in Bad Königshofen bleiben wird. Dazu wusste Pfarrer Karl Feser, dass dem Landratsamt bereits entsprechende Wohnungen im Raum des Altlandkreises Königshofen gemeldet wurde. Er selbst hat über ein Portal der Diözese Würzburg die Dachgeschosswohnung im Pfarrgemeindehaus, in der bislang die beiden Asylsuchenden lebten, angeboten.

Wichtig sei es aber, so der Pfarrer, den Flüchtlingen, die oft eine schwierige und menschenunwürdige Zeit auf ihrer Flucht hinter sich gebracht haben, nun "erste Hilfe" zu geben. Dies soll nicht so sein, dass man sie "bemuttert", sondern mit ihnen zum Beispiel zum Einkaufen geht, ihnen zeigt, wo man was bekommt und dabei auch gleich ein bißchen Deutschunterricht gibt. "Den Asylsuchenden einfach die deutsche Bezeichnung zu den jeweiligen Lebensmitteln sagen, das reicht schon." Vielleicht gelingt es auch die Kinder in Vereine in Bad Königshofen zu integrieren. Andrea Friedrich-Rückert wusste, dass das Landratsamt Rhön-Grabfeld sein Bestes gibt, aber Unterstützung, vor allem in den dezentralen Unterkünftigen benötigt wird.

Diakon Rudolf Reuter wollte wissen, wie das mit Deutschkursen in Zukunft gehandhabt wird. Er brachte diesbezüglich eine Initiative des Lionsklub Bad Königshofen ins Gespräch. Angedacht ist, so Andrea Friedrich Rückert, dass Kinder und Erwachsene aus der Notunterkunft Bad Neustadt, die in dezentrale Unterkünfte kommen, in einem Raum der Bad Königshofener Schule Deutschunterricht bekommen (wir berichteten). Sicher könne da dann auch der Lionsklub und sein Angebot eingebunden werden. Pfarrer Karl Feser sagte abschließend, dass als  erstes bei einem noch festzulegenden Termin Informationen gegeben werden. Dazu sollen auch Vertreter der Gemeinden und des Landkreises eingeladen werden. Mittlerweile hat auch die evangelische Pfarrersfamilie Mertten ihre Unterstützung im Helferkreis zugesagt.

Autor: Hanns Friedrich

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