"Gott hat uns dabei mit getragen," sagte die scheidende Dekanatsfamilienseelsorgerin. Schließlich seien aus Kontakten Beziehungen gewachsen. An ihre Anfangszeit erinnerte Evi Warnke, daran, dass sie zunächst die Strukturen kennen lernen und Kontakte aufbauen musste. Ideen seien oft gemeinsam entstanden und umgesetzt worden. Viele, so sagte sie rückblickend, hätten ihr mit Rat und Tat zur Seite gestanden und gemeinsam neue Konzepte entwickelt oder Familienwochenenden vorbereitet. "Die Einzelkämpferin kooperierte und stellte sich immer neuen Herausforderungen," sagte Evi Warnke in ihrem Rückblick auf die vergangenen 15 Jahre. Von Mensch zu Mensch Brücken bauen, sangen die Gäste der Verabschiedungsfeier und hatten dann die Aufgabe ihre Verbindungen zu Evi Warnke auf ein Brett zu schreiben. Viele Bretter ergaben dann eine Brücke.
Kreativ sei sie unterwegs gewesen, habe ihre Arbeit gerne gemacht, die Kooperation gesucht. Sie war zuverlässig und sehr geschätzt. Erinnerungen an Familienwochenenden wurden wach, an die Zeit, die man zum Reden hatte, an die Gemeinschaft und gemeinsame Spiele. Immer seien die Angebote von Evi Warnke bereichernd gewesen. Die Gäste der Verabschiedungsfeier in der Hauskapelle St. Michael erinnerten an Bibelimpulse an den Kartagen und die Osterfreude, an die Familienseelsorge und an ökumenische Kinderbibeltage. Evi Warnke sei eine kindgerechte Vermittlung gelungen. Der Stand auf der Hochzeitsmesse wurde angesprochen, aber auch die Gottesdienste für verstorbene Kinder. Das sei ein schwieriger Teil der Familienseelsorge gewesen, den Evi Warnke meisterte. Gespräche unter einer Trauerweide waren ein Thema und das Wort "Trauerweide" wurde auf ein Brett geschrieben. Die vielen Einzelbretter setzte man dann zu einer Brücke zusammen. Evi Warnke bedankte sich für die "tragenden Elemente" der Brückenteile und sagte, dass für sie das Leben Jesu die Richtschnur war. Ihr sei es wichtig gewesen Jesu Geist in die Welt zu tragen. Eine Menschenbrücke gebe Halt auch in schweren Zeiten. Ihr neues Arbeitsfeld sei die obere Rhön und dort ein großes Gebiet. Wichtig ist ihr, das Wesentliche nicht aus dem Blick zu verlieren und dabei auch nicht sich selbst und ihre Familie.
Von einer unvergesslichen Abschiedsstunde sprach Dekan Andreas Krefft. Beim Brückenbau hätte sich gezeigt, "dass die Menschen machen, was du willst". Der Dekan erinnerte an ein Spiel, bei dem die Gäste sich gegenüber standen, sich in die Augen sahen, an den Händen fassten, die Füße bewegten und sich freundlich anlachten. "So kennen wir dich, du hast vieles wunderbar verwirklicht, konntest zuhören und hattest immer Zeit für den Mitmenschen. Eine "starke Evi" habe die biblische Botschaft den Kindern nahe gebracht und dafür und für all die Arbeit der vergangenen 15 Jahre sage man dankeschön. Der Dekan hatte einen Kuchen in Herzform mitgebracht, darum herum Teelichte. So erinnerten Kerzen an die Gestaltung des Muttertags, an die Vorbereitung der Kar- und Ostertage, die Nacht der offenen Kirchen oder den Valentinstag. Ansprechpartner für Trauernde sei Evi Warnke gewesen - eben eine Frau mit Herz. So sollte sie auch bleiben.
Lucia Lang-Rachor vom Referat Ehe- und Familienseelsorge der Diözese Würzburg, dankte für die hervorragende Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren. Die gemeinsamen Treffen seien immer gut gelungen und Evi Warnke habe sich auch nicht gescheut Beratungen einzufordern. Sie sei in Würzburg sehr geschätzt gewesen und habe hier auch ihre Meinung vertreten und notwendige Unterstützung eingefordert. Andrea Kober-Weikmann, Bereichsleiterin in der Hauptabteilung Seelsorge der Diözese Würzburg, sagte eingangs, dass sie gerne gekommen ist, weil ihr das Mehrgenerationen- und Familienbildungshaus St. Michael in Bad Königshofen am Herzen liegt. Für die scheidende Dekanatsfamilienseelsorgerin hatte sie einen besonderen Blumengruß mitgebracht, einen kleinen Garten. In dem Garten gebe es auch Steine, wie im richtigen Leben, der Garten sei aber auch vergleichbar mit dem Fundament der Kirche, denn in einem Garten, dem Paradies begann alles ja einmal.
Andrea Kober-Weikmann, erinnerte daran, dass Evi Warnke im Jahr 2000 Regionaljugendseelsorgerin für den Landkreis Rhön-Grabfeld wurde, zwei Jahre später dann Dekanatsfamilienseelsorgerin. Nun wechselt sie in die Rhön und hat dort einen großen Garten zu bestellen. Da stelle sich die Frage, was ein Mensch anbieten kann, dass es anderen Menschen gut geht. Das habe Evi Warnke in den vergangenen Jahren erkannt und umgesetzt und werde es in ihrer neuen Stelle sicher fortführen. Immer sei sie für andere tätig gewesen. Auf Bistumsebene sei in den vergangenen Jahren einiges aufgeblüht und aus einem kleinen Pflänzchen etwas geworden. Mit verschiedenen Symbolen erinnerten dann Andrea Kober-Weikmann und Lucia Lang-Rachor an die einzelnen Aktionen, die Evi Warnke in den vergangenen 15 Jahren gestartet hatte. Ein Bär sei der Anfang gewesen, dann kamen verschiedene Aktion für Kinder und Familien und für Trauernde hinzu. Die musikalische Begleitung der Feierstunde lag in den Händen von Regina Werner mit ihrer Tochter Veronika und ihrem Sohn Lukas.
Autor: Hanns Friedrich