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Mit einer Wortgottesfeier und zwei Anbetungsstunden wurde in der Stadtpfarrkirche am Samstag die "Ewige Anbetung" gefeiert. Pater Joe gab zum Abschluss den eucharistischen Segen mit der Monstranz.

Die beiden Ritaschwestern Claudia Stahl und Nicole Klübenspies leiteten die Wortgottesfeier. Schwester Nicole sagte, dass der Tag der "Ewigen Anbetung" in der Stadtpfarrkirche gut zum Evangelium passen würde, da dieses von der Hochzeit zu Kanaan berichtet, wo Jesus das erste Wunder wirkte. Zum Abschluss der Wortgottesfeier stellte Schwester Claudia die Monstranz auf den mit einem goldenen Tuch, vielen Blumen und Kerzen geschmückten Altar. Danach gestaltete der Frauenbund die erste Anbetungsstunde, der um 19.30 Uhr ein weitere folgte, vorbereitet von der Kolpingfamilie. Zum Abschluss gab Pfarrer Joe den eucharistischen Segen und dankte allen, die die Anbetungsstunden besucht hatten. 

Noch vor einigen Jahren fand die „Ewige Anbetung“ am Zweiten Weihnachtstag statt, allerdings auch schon reduziert auf wenige Stunden. In den 1960er und 1970 Jahren war am gesamten Zweite Weihnachtstag die Ewige Anbetung in der Stadtpfarrkirche. An diesem Tag war dann der Hochaltar besonders mit vielen Blumen und Kerzen geschmückt. Zu Beginn gab es ein Hochamt und die Ewige Anbetung fand auch noch in den Nachtstunden statt.

Die ewige Anbetung ist eine althergebrachte Tradition der eucharistischen Anbetung in der katholuischen Kirche. Grundlage dafür ist der Glaube an die wahrhafte Gegenwart Christi in den Gestalten der Eucharistie. Ab dem 10. Jahrhundert entstand in Klöstern die Tradition, in einer Kapelle den Leib Christi in Gestalt der Hostie zu verehren. Daraus entwickelte sich das ewige Gebet vor dem in der Monstranz ausgesetzten Altarsakrament. Um die Präsenz Christi in der Welt ständig gegenwärtig zu halten und sich immer daran zu erinnern, führte man die Anbetung zu jeder Tages- und Nachtstunde ein.

In Deutschland wurde das ewige Gebet von Johann Philipp von Walderdorff (1701–1768) eingeführt. Die Anbetung ist buchstäblich ewig; es ist also ununterbrochen jemand da, der vor dem Allerheiligsten betet. Dieser Brauch wird in verschiedenen Kirchen gepflegt. Viele Diözesen haben die ewige Anbetung über ein Jahr auf die Kirchengemeinden des Bistums verteilt. Jeder Gemeinde wird ein bestimmter Tag zugeteilt, an dem in einer Kirche mindestens stundenweise das Allerheiligste ausgesetzt wird.

Dabei werden die Gläubigen eingeladen, an bestimmten Gebetsstunden teilzunehmen. Ein solcher Tag des ewigen Gebets wird meist mit einem Hochamt begonnen und endet mit einer feierlichen Andacht am Abend. Die einzelnen Gebetsstunden dazwischen werden meist von Gruppen in der Pfarrgemeinde liturgisch gestaltet, oder es wird Stille gehalten.

Autor: Hanns Friedrich

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