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Blick über den Kirchturm – Als ein Kunstwerk, das an die Schöpfung, die Erlösung und die Vollendung des Menschen erinnert, hat Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand das neue Relief in der Franziskuskapelle am Franziskusweg der Thüringer Hütte bezeichnet. Dem spendete er am Sonntagnachmittag den kirchlichen Segen und dankte dem Künstler Klaus Metz für ein gelungenes Werk, das in der Stille betrachtet werden sollte. Die Heiligen Franz und Klara sind unter dem Baum des Lebens dargestellt und stehen auf dessen Wurzeln. "Das signalisiert eine Verwurzelung im Glauben und in Gott." Letztendlich sage das Relief aber auch aus, dass Gott alle Wege mit den Menschen geht und in ihm die Vollendung ist.

Ein sonniger Sonntag sei wie gemacht für die Segnung eines solchen Reliefs, meinte der Generalvikar und hob die Künstlerfamilie Günter Metz, sowie seinen Sohn Klaus und dessen Frau Heike heraus, die schon einige sakrale Kunstwerke für die Diözese Würzburg geschaffen haben. Das Relief mache das Geheimnis der Heiligen Klara deutlich, die nur für Gott da sein wollte. Das Kunstwerk verweise unter anderem auf die Schöpfung des Menschen, der auf den Wurzeln des Glaubens steht. Schöpfung bedeute wiederum mit Ehrfurcht auch die Tiere und Pflanzen zu behandeln. "Auch sie sind Geschöpfe". Das neue Relief verweise aber auch auf die Erlösung und mache die Gemeinschaft deutlich. "Gerade heute ist diese Gemeinschaft im Glauben wichtig," sagte Generalvikar Karl Hillenbrand.

Das gegenseitige Verständnis sei ein notwendiger Bestandteil des Zusammenlebens aber auch die Offenheit gegenüber den Menschen, die am Rande der Gesellschaft stehen. Klara habe durch Krankheit und Leid viel ertragen müssen, aber immer eine innere Freude ausgestrahlt. "Sie wusste sich von Christus getragen." Solidarität unter den Menschen heute, forderte der Prediger und sagte auch, dass Gott alle Wege in Freud und Leid mitgeht. Das Relief erinnere an die Vollendung des Lebens in Gott. Der Heilige Franziskus habe dies in seinem Sonnengesang deutlich gemacht, wo er sogar den leiblichen Tod preist. "Franziskus wusste, dass es über den Tod hinaus die göttliche Liebe gibt, die unzerstörbar ist." Das sei auch die Kraft für Klara gewesen Leid und Krankheit zu ertragen. "Auch wir sollten wissen, dass wir in Gottes Hand geborgen sind." Das Relief gebe damit eine Ahnung von der Ewigkeit, für die alle Menschen bestimmt sind.

Peter Gehring, Leiter es Schullandheim Thüringer Hütte hatte die Gäste begrüßt und ging ebenfalls kurz auf das Kunstwerk ein, wofür er sich bedankte. Monika Werner vom "Freundeskreis Franziskusweg", der das Relief in Auftrag gegeben hatte, stellte die liebevolle Gestaltung heraus und dankte Klaus Metz für ein gelungenes Werk. Der Baum, unter dem Franz und Klara stehen, erinnere an den Baum des Lebens im Paradies, ebenso aber an das Kreuz, an dem Christus gestorben ist. Diese Art Kreuz, das Tau, war das Segenszeichen des hl. Franziskus, wohl wissend, dass er den Segen lediglich vermittelt und dieser eigentlich von Gott kommt. "Klara und Franziskus oder wie sie in Assisi heißen: Chiara e Francesco stehen auf der Wurzel dieses Baumes, die sie im Glauben verbindet."

In diesem Wissen um Halt und Sicherheit drücken Beide eine demütige, ergebene Haltung, aber auch einen großen inneren Frieden aus. Verstärkt wird dieser Eindruck durch die, wie Monika Werner sagte, liebevolle Gestik, mit der Franziskus die Taube,  Symbol des Friedens und der Verbundenheit mit der Natur, in seinen Händen hält. Daneben Klara, die trotz ihrer schweren Krankheit immer die Mitte ihrer Schwesterngemeinschaft war. Im Gebet schöpfte sie die Kraft, ihr jahrelanges Kranksein zu ertragen und bis kurz vor ihrem Tod um die Regel für ihre Gemeinschaft zu kämpfen. Sie hält die Lilie, Zeichen der Reinheit und Beweis göttlicher Gnade, ganz behutsam und ehrfurchtsvoll in den Händen, als etwas, was es unbedingt zu bewahren und zu schützen gilt. Monika Werner stellte fest: Dem Künstler ist es wunderbar gelungen, sein Werk so zu gestalten, dass von beiden Personen eine ganz große Ruhe ausströmt.

Franziskus und Klara seien eigentlich zwei Kämpfer für eine gerechtere Welt, für Arme und Entrechtete und hätten immer wieder innegehalten und sich in der Meditation und im Gebet auf Sinn und Ziel ihres Lebens besonnen. Das neue Kunstwerk wolle den Betrachter zur Ruhe bringen und zum Nachdenken anregen. "Je länger ich dieses Relief betrachtete, umso ruhiger und gelassener bin ich geworden. Und das ist eine ganz besondere Erfahrung in unserer sonst so schnellen, hektischen Zeit, in der Ruhe und Stille ja eher die Ausnahme sind." Dem Bildhauer Klaus Metz bescheinigte sie eine großartige Arbeit für den Franziskusweg und die Kapelle. "Herzlichen Dank für diese wunderschöne Arbeit." Musikalisch und gesanglich gestaltet wurde die Feier vom Quartett "Kaufmannsware -Wilde Schlehen aus der Rhön".  Text: Hanns Friedrich

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