Mit Bad Königshofen und dem Grabfeld verbindet ihn seit vielen Jahren die Hilfsbereitschaft, wenn er mit Kindern aus dem verstrahltem Dorf zum Sambachshof oder in die FrankenTherme kommt. "Da werden wir immer gut aufgenommen und bekommen freien Eintritt. Das ist einfach wunderbar." Bei seinem Vortrag in Bad Königshofen verwies er eingangs auf die Kinder aus Weißrussland, die in diesem Jahr in den Landkreis Rhön-Grabfeld kommen. Dazu werden wieder Gasteltern gesucht, die die Immungeschwächten Tschernobylkinder im Alter von 9 bis 14 Jahren aufnehmen. Termin ist vom 25 Juli bis 15. August. Außerdem findet ein Benefiz- Gospelkonzert des Chors „spirit of joy“ aus Hohenroth am Samstag, 28. März in Wollbach statt. Der Eintritt zum Gospelkonzert ist frei. Wobei man natürlich auf Spenden hofft. Hinzu kommt eine Theatervorführung in der Wollbacher Halle. (Eintritt 7,- Euro) Die Thundörfer Theatergruppe spielt am Ostermontag 6. April drei lustige Einakter. Karten gibt es schon unter Telefonnummer 09773 6101.
Nach diesem "Werbeblock", wie Stefan Zehfuß schmunzelnd meinte, gab es dann für die Frauen einen Einblick in die Arbeit des Vereins Kinder aus Schitkowitschi -Hilfe nach Tschernobyl e.V . Stefan Zehfuß hielt einen zweigeteilten Vortrag, den er mit zahlreichen Bildern unterlegte. Der erste Teil behandelte die aktuelle Situation der Menschen in der immer noch vom Tschernobyl-Supergau hoch verstrahlten weißrussischen Region am Tschernobyl-Kühlfluss Pripjat. Die Menschen, die in ärmlichen Verhältnissen leben, besonders aber die Kinder leiden unter Verstrahlung. Das heißt: Durch Immunschwäche bedingte Krankheiten. Hinzu kommt auf politischer Ebene ein diktatorischen System. Anhand der Bilder konnte Stefan Zehfuß die ärmlichen Lebensbedingungen im Bereich Schitkowitschi verdeutlichen.
Er sprach dabei aber auch die derzeitige Situation in Russland an, die sich hier ebenfalls niederschlägt. Stefan Zehrfuß: "Obwohl Weißrussland selbstständig ist, hängt es doch in vielen Dingen am Tropf des allmächtigen „Bruders“. In seinem beeindruckendem Vortrag wurde immer wieder deutlich, wie wichtig es für die Kinder dort ist, dass sie einmal aus diesem Elend, wenn auch nur für wenige Wochen, herausgenommen werden. In Rhön-Grabfeld genießen sie nicht nur die gute Luft, sondern auch vitaminreiche Kost und Erholung, weil die Eltern zu Hause kein Geld haben um ihre Kinder auf Erholung zu schicken.
Im zweiten Teil seines Vortrages ging der Referent aus Wollbach dann ebenfalls, unterlegt mit zahlreichen Bildern, auf die erfolgreichen Rettungsaktion einer katholischen Kirche ein. "Diese Aktion wurde nicht von dem Wollbacher Hilfsverein, sondern von Katholiken aus der Rhön mit Unterstützung von Pfarrer Frank Mathiowetz und der Diözesanleitung in Würzburg erfolgreich durchgeführt." Stefan Zehfuß berichtete von den zahlreichen Hilfslieferungen der vergangenen Jahre aus dem Landkreis Rhön-Grabfeld. Vieles habe man schon erreicht, Hilfe sei aber immer noch notwendig. Zum Kirchenbau sagte er, dass der dortige Pfarrer die Gottesdienste in einer Notkirche, einer Garage, feierte weil für die Fertigstellung der sich seit zehn Jahren im Rohbau befindlichen Kirche kein Geld mehr vorhanden war. "'Da muss etwas getan werden und das schaffen wir auch - irgendwie!" sagte Stefan Zehfuß Initiator der Aktion Kinder aus Schitkowitschi -Hilfe nach Tschernobyl e.V.
Vom Kreuzweg über verschiedene Heiligenfiguren bis hin zum Tabernakel, Messgewändern, Bänken oder auch den liturgischen Gegenständen konnte im Jahr 2013 alles nach Weißrussland gebracht werden. "Die Lampen für die Kirche in Schitkowitschi kommen aus der Heustreuer Kirche." Die Kirche in Schitkowitschi ist dem Heiligen Josef geweiht und das Altarbild zeigt den "barmherzigen Jesus". Dieses Bild ist die Spende einer Rhönerin. Man habe damit eine große Aufgabe mit viel finanzieller Unterstützung sowie zahlreiche Sachspenden erledigt, sagte Stefan Zehfuß den Frauen. Diese dankten ihm für seinen Vortrag ganz herzlich und Vorsitzende Dora Horn überreichte eine Spende von 200 Euro, wobei durch eine spontane Sammlung nochmals 199 Euro zusammenkamen. Verständlich, dass ein überglücklicher Stefan Zehfuß an diesem Tag aus dem Grabfeld zurück nach Wollbach fuhr. Text: Hanns Friedrich