An diesem Tag gibt es für alle den „alljährlichen Reisesegen“. Wie immer, war auch diesmal der Gottesdienst in der Autobahnkirche sehr gut besucht. Er stand unter dem Thema „Gott lässt es Frühling werden“. So waren denn auch die Lied- und Gebetstexte darauf ausgerichtet. Der Gottesdienst zum Sonntag Kantate wurde vom Posaunenchor Bibra-Bettenhausen mitgestaltet. " Nach den dunklen Wintertagen habe man schon lange darauf gewartet. Gott mache alles neu und die Natur erwache zum Leben. Auch im menschlichen Leben gebe es oftmals viele dunkle Tage, an denen man meinen könnte, "dass Gott mich vergessen hat." Die Menschen rufen zu ihm, wissen nicht mehr weiter, sind in einer ausweglosen Situation.
Der Pfarrer zog die Parallele zur einstigen DDR, die die Menschen daran hinderte das Land zu verlassen. Der Pfarrer berichtete von einem Gespräch mit einem älteren Ehepaar, das an der einstigen deutsch-deutschen Grenze lebte. Im Nachbarort im Westen sei gefeiert worden, man habe die Musik gehört, konnte aber, obwohl nur drei Kilometer entfernt, nicht dorthin. "Als ich das hörte, war ich doch tief bewegt," sagte der Pfarrer und fügte an: Ohne die Wiedervereinigung in den Jahren 1989/90 stünden wir nicht hier und könnten nicht gemeinsam Gottesdienst feiern. Deshalb sollten alle froh sein.
Autor: Hanns Friedrich