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"Blick über den Kirchturm" – Ein Tütchen mit Blumensamen erhielten die Besucher des Frühlingsgottesdienstes in der Autobahnkirche an der A 71 am Sonntagnachmittag. Der evangelische Pfarrer Michael Schlauraff (Bibra) sagte dazu, dass beim nächsten Gottesdienst am 22. Juli um 14 Uhr dann Blumen aus dieser Saat mitgebracht werden könnten. Dann findet der bundesweite "Tag der Autobahnkirchen" mit einem ein ökumenischer Gottesdienst unter der Leitung der Meininger Superintendentin Beate Marwede statt. Begleitet wird sie vom katholischen Pfarrvikar Paul Reder aus Mellrichstadt und dem evangelischen Geistlichen aus Bibra, Michael Schlauraff.

An diesem Tag gibt es für alle den „alljährlichen Reisesegen“.  Wie immer, war auch diesmal der Gottesdienst in der Autobahnkirche sehr gut besucht. Er stand unter dem Thema „Gott lässt es Frühling werden“. So waren denn auch die Lied- und Gebetstexte darauf ausgerichtet. Der Gottesdienst zum Sonntag Kantate wurde vom Posaunenchor Bibra-Bettenhausen mitgestaltet. " Nach den dunklen Wintertagen habe man schon lange darauf gewartet. Gott mache alles neu und die Natur erwache zum Leben. Auch im menschlichen Leben gebe es oftmals viele dunkle Tage, an denen man meinen könnte, "dass Gott mich vergessen hat." Die Menschen rufen zu ihm, wissen nicht mehr weiter, sind in einer ausweglosen Situation.

Der Pfarrer zog die Parallele zur einstigen DDR, die die Menschen daran hinderte das Land zu verlassen. Der Pfarrer berichtete von einem Gespräch mit einem älteren Ehepaar, das an der einstigen deutsch-deutschen Grenze lebte. Im Nachbarort im Westen sei gefeiert worden, man habe die Musik gehört, konnte aber, obwohl nur drei Kilometer entfernt, nicht dorthin. "Als ich das hörte, war ich doch tief bewegt," sagte der Pfarrer und fügte an: Ohne die Wiedervereinigung in den Jahren 1989/90 stünden wir nicht hier und könnten nicht gemeinsam Gottesdienst feiern. Deshalb sollten alle froh sein.

Autor: Hanns Friedrich

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