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Beeindruckendes Requiem mit Beisetzung im Dom zu Würzburg – In einer schlichten, aber überaus würdigen Trauerfeier hat das Bistum Würzburg Abschied von dem plötzlich verstorbenen Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand genommen. Diözesanbischof Dr. Friedhelm Hofmann sagte in seinen Eingangworten, dass Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand geboren wurde, um zu leben und gestorben ist, um in der Ewigkeit die Herrlichkeit Gottes zu schauen und dort zu leben.

Vor zehn Jahren kam der Diözesanbischof in die Diözese Würzburg. Von Anfang habe ihn der Generalvikar stets unterstützt. Nun müsse man Abschied nehmen. An die 2.000 Trauernde waren am Samstagmorgen in den Kiliansdom gekommen, um dort Abschied von Dr. Karl Hillenbrand zu nehmen. Vor dem Hauptaltar war der Sarg mit dem Verstorbenen aufgebahrt und mit Kerzen und Blumen geschmückt. Am Eingang des Domes lagen Kondolenzbücher auf und ein Bild des Verstorbenen erinnerte an einen in der Diözese beliebten Geistlichen.  Aus dem Dekanat Bad Neustadt war Dekan Dr  Andreas Krefft ebenso gekommen, wie Pfarrer Karl Feser (Bad Königshofen), Pfarrer Johannes Beetz (Brendlorenzen) und  weitere Priester. An der Trauerfeier nahm das Domkapitel, darunter Dompfarrer Jürgen Vorndran (Brendlorenzen) ebenso teil wie auch der Landkreis Rhön-Grabfeld durch den stellvertretenden Landrat Peter Suckfüll vertreten war. Außerdem waren Gläubige aus Rhön und Grabfeld gekommen. Der verstorbene Generalvikar hatte gerade im Landkreis Rhön-Grabfeld viele Freunde, darunter den Freundeskreis Franziskusweg oder auch Pfarreien und Dekan Dr. Andreas Krefft. So segnete Dr. Hillenbrand in diesem Jahr das neue Relief an der Franziskuskapelle und war auch ein Förderer dieses Weges. In Bad Königshofen war er vor zwei Jahren bei einer Diskussionsrunde zu aktuellen Themen der katholischen Kirche. Damals auf Anregung der einstigen Vorsitzenden Andrea Friedrich. Erst kürzlich war er mit Journalisten an der einstigen deutsch-deutschen Grenze unterwegs.  Mit Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand hat die Diözese einen Mann verloren, dem die Menschen und die Priester am Herzen lagen.

Bischof Dr. Friedhelm Hofmann würdigte in seiner Predigt das unermüdliche Wirken Hillenbrands: „Ich bewunderte immer seine theologische Weite, seinen analytischen Verstand und seine aufopferungsvolle Mitarbeit, die ihn bis an den Rand seiner Kräfte führte.“ Nach dem Requiem wurde der Leichnam des Verstorbenen im Kreuzgang des Doms beigesetzt. Hillenbrand war in der Nacht zum 22. November im Alter von 64 Jahren einer Hirnblutung erlegen. Mit Bischof Hofmann konzelebrierten das Pontifikalrequiem Friedrich Kardinal Wetter (München), der Bamberger Erzbischof Dr. Ludwig Schick, Erzbischof em. Dr. Alois Kothgasser (Salzburg), Bischof em. Dr. Joachim Wanke (Erfurt), Bischof em. Dr. Paul-Werner Scheele und  Dompropst Weihbischof Ulrich Boom.  Am Altar standen außerdem Jesuitenpater Dr. Hans Langendörfer (Bonn), Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz, der Freiburger Generalvikar Dr. Fridolin Keck als Vertreter der deutschen Generalvikare, Dekan Johannes Hofmann (Volkach) als dienstältester Dekan, Pfarrer Gerhard Weber (Rottendorf), Sprecher des Priesterrats, Dekan Oswald Sternagel, Pfarrer von Hillenbrands Heimatstadt Ochsenfurt, und Pfarrer Monsignore Gottfried Amendt (Würzburg). Auch der aus dem Bistum Würzburg stammende Bischof em. Dr. Anton Schlembach (Speyer), gebürtig in Großwenkheim, feierte das Requiem mit, ebenso etliche mit Hillenbrand befreundete Gäste aus Polen, der Schweiz und den Niederlanden.

Die 27 deutschen Diözesen waren mit Weihbischöfen, Generalvikaren, Dompröpsten, Domdekanen oder Domkapitularen vertreten.An der Spitze der Repräsentanten aus der Politik stand Landtagspräsidentin Barbara Stamm. Unterfrankens Regierungspräsident Dr. Paul Beinhofer, Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel, Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt, zahlreiche unterfränkische Abgeordnete des Bundes- und Landtags sowie Landräte und Bürgermeister nahmen ebenso teil wie Leiter unterfränkischer Behörden und Präsident Professor Dr. Alfred Forchel von der Universität Würzburg. Vertreter der evangelischen Kirche waren ebenfalls beim Requiem wie auch der Vizepräsident des Zentralrats der Juden, Dr. Josef Schuster. Groß war die Schar von Priestern, Diakonen, Ordensleuten, Männern und Frauen, die als Pastoral- und Gemeindereferenten tätig sind, und der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bischöflichen Ordinariats. Karl-Peter Büttner vertrat mit weiteren Vorstandsmitgliedern den Diözesanrat der Katholiken im Bistum Würzburg.

„Mitten im Leben sind wir vom Tod umfangen. Durch den plötzlichen Tod unseres Generalvikars Karl Hillenbrand ist uns dieses wieder bewusst geworden“, sagte Bischof Hofmann zu Beginn des Pontifikalrequiems. In seiner Predigt betonte Bischof Hofmann, die Christen verbrächten in der Spannung von einem Leben auf den Tod hin und in Erwartung eines Ewigen Lebens ihre Lebenstage. Hillenbrand habe in Gott und auf Gott hin gelebt. In seiner 18-jährigen Zeit als Generalvikar seien ihm die Höhen und Tiefen menschlichen Daseins bewusst gewesen. Besonders hatte er die Priester im Blick, um die er sich nicht nur als Regens, sondern auch als Generalvikar gekümmert hat“, sagte Bischof Hofmann. So habe er in einem seiner Bücher geschrieben: „Berufung zum Priester lebt nicht in erster Linie vom eigenen Können, sondern vom Vertrauensvorschuss Jesu, den wir weitergeben dürfen.“

 Als Generalvikar habe sich Hillenbrand nie gescheut, die sogenannten „heißen Eisen“ anzufassen, sagte Bischof Hofmann. „Ohne sich zu schonen, setzte er sich für die Belange der Mitbrüder, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber auch aller Menschen in unserer Diözese und weit darüber hinaus ein.“ Mit seinem Tod habe Karl Hillenbrand sein erhofftes Ziel erreicht, schloss Bischof Hofmann: „Möge Gott nun zu ihm sagen: ,Komm, du guter und getreuer Knecht, nimm teil an der Freude deines Herrn.‘“  Ein ergreifende Augenblick, als die Totenglocke läutete und damit die Beisetzung Hillenbrands einleitete. Während der Beisetzung war es im Dom mucksmäuschenstill, bis beim Schlusslied „O himmlische Frau Königin“ alle mit einstimmten. Das Lied erklingt werktags vom Glockenspiel der Marienkapelle, deren Rektor Hillenbrand war. Geduldig warteten die Menschen anschließend vor den Toren des Kreuzgangs, bis Bischof Hofmann und die Konzelebranten aus dem Dom ausgezogen waren. Hunderte nutzten anschließend die Möglichkeit, am Grab des Generalvikars Abschied zu nehmen. Für die musikalische Gestaltung des Requiems und der Beisetzung sorgten Domchor und Kammerchor am Würzburger Dom und Domorganist Professor Stefan Schmidt. Es erklang das Requiem von Maurice Duruflé. Die Kollekte beim Requiem im Dom kommt der Stiftung „Miteinander für das Leben“ zugute, deren Kuratoriumsvorsitzender Generalvikar Hillenbrand war. Es kann auch direkt gespendet werden. Bankverbindung: Liga-Bank Regensburg, IBAN DE61 7509 0300 0003 0008 85, BIC GENODEF1M05.

Text: Hanns Friedrich und Bischöfliche Pressestelle Würzburg

 

 

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