Er sicherte letztendlich zu, daß Ende Juli/Anfang August ein Schlußstrich gezogen wird und die "ewige Baustelle" der Vergangenheit angehört. Seiner Meinung nach sollte bei solchen Sanierungsarbeiten die Kirchenverwaltung entsprechend eingebunden werden.
Das in Bad Königshofen sicherlich seit Jahren brisante Thema hatte Pastoralreferentin Regina Werner angesprochen: Sie nannte Pfarrer Karl Feser, der kein Bauleiter sondern Seelsorger ist und seit Amtsantritt in Bad Königshofen zunächst privat unterkam, nun aber im Pfarrhaus von Merkershausen eine Bleibe gefunden hat. "Wir brauchen jemanden in der Diözese, der uns hier helfen kann." Pfarrer Karl Feser verwies darauf, daß nicht nur das Pfarrhaus zu finanzieren ist, sondern auch weitere Projekte anstehen, darunter die Stadtpfarrkirche, ein vier Millionen Projekt, das sich wohl vier bis sechs Jahre hinzieht. Hier geht es darum, die Kirche durch ein Betonfundament zu festigen, da sie sich in den vergangenen Jahrhunderten gesenkt hat (wir berichteten).
Grund für die Verzögerung waren nach Aussage des Generalvikars wohl verschiedene Auflagen staatlicher Stellen, dann wurde ein Architekt beauftragt, der zwischendurch krank war. "So wie mir das Bischöfliche Bauamt mitgeteilt hat, soll die Maßnahme im Juli/August abgeschlossen sein." Der Generalvikar gab der Pastoralreferentin recht, daß sich ein Pfarrer nicht als Bauherr profilieren sollte. Schmunzelnd berichtete er von einem Pfarrer, der wohl nicht viel gebaut hat und eines Tages sagte: "Ich höre immer, daß Pfarrer gelobt werden, wenn sie viel gebaut haben, ich habe noch nie gehört, daß Pfarrer gelobt wurden, weil sie viel gebetet haben."
Mittlerweile habe man in der Diözese schon Überlegungen angestellt, pro Dekanat jemanden für die Bau- und Finanzberatung anzustellen. Allerdings ist dies nach Meinung Dr. Hillenbrand ein riskantes Feld, weil die Kirchensteuereinnahmen drastisch zurück gehen. Zum einen habe das mit der Bevölkerungsentwicklung zu. "Wir sind als Kirche auch Arbeitgeber und die Mitarbeiter liegen der Diözese am Herzen." Was das bischöfliche Bauamt betrifft habe bisher ein Mitarbeiter dies alles bewältigen müssen. Deshalb wurde nun eine weitere Kraft eingestellt. Adam Düchs von der Kirchenverwaltung in Bad Königshofen bemängelte, daß die Kirchenverwaltung in den Bau zu wenig eingebunden wurde. Er hatte dazu in der Satzung nachgelesen und daraus lesen können, daß letztendlich der Pfarrer das Sagen habe. "Für mich ist die Kirchenverwaltung nur eine Institution, die halt mit dabei ist." Es gebe verschiedene Möglichkeiten, um unterstützend mitzuarbeiten, "aber da sind wir voll gegen die Wand gelaufen."
Das begann nach Aussage Düchs bereits mit der Auswahl des Architekten, den Pfarrer Karl Feser empfohlen hatte. "Wir haben uns damals nicht dagegen gestellt." Immer wieder habe man mit dem Schweinfurter Architekten gesprochen, der 2010 von einer Fertigstellung Ostern 2011 sprach, dann vom Monat Mai, dann August und zuletzt vom Juni 2012. Der Generalvikar sagte zum Mitspracherecht der Kirchenverwaltung, daß dies so geregelt ist. Dass es auch anders gehen kann zeigte er an einem Beispiel aus Schweinfurt auf, wo der Pfarrer die Bauaufsicht an die Kirchenverwaltung abgegeben hat. Drei davon hatten handwerkliche Ahnung und schauten den Handwerkern "auf die Finger." Das habe auch geklappt, weil immer einer auf der Baustelle war. "Ich kann es nur empfehlen, denn es ist ein Gebot der Klugheit, die Kirchenverwaltungen mit einzubeziehen."
Pfarrer Karl Feser sprach einen Zeitplan an, den der Architekt nun vorgegeben hat. "Wenn da nicht Mitglieder der Kirchenverwaltung beim Architekten angerufen hätten, wäre das wohl nicht so ausgegangen." Von daher sei man nun zuversichtlich. Werner Weis, Kirchenpfleger von Merkershausen sprach vom Umbau des Pfarrhauses in Merkershausen, der problemlos abgewickelt wurde. Hier habe es sich halt bewährt, daß die Kirchenverwaltung von Anfang bis Ende der Baumaßnahme voll und ganz einbezogen war. Der Generalvikar unterstrich dieses Vorgehen und verwies auf eine Anregung seinerseits in der Hauptabteilung, regionale Sprechtage einzurichten. Hier könnten dann vor Ort die anstehenden Probleme besprochen, diskutiert und sicher gelöst werden.