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Fastenpredigten in der Stadtpfarrkirche – Kaplan Sebastian Krems eröffnete am Sonntagnachmittag in der Stadtpfarrkirche Bad Königshofen die Predigtreihe zur Fastenzeit. Er sprach die Geschichte der Offenbarung des Johannes an, die ungewöhnlich viele Facetten hat. "Sie ist einfach herrlich!". Der Kaplan erwähnte die Engel, die stimmgewaltigen Chöre, Posaunen, den Kampf des Satans gegen das Volk Gottes und schließlich das Gericht." Bildgewaltig werde dies in der Bibel dargestellt.

Die Offenbarung sei keine historische Geschichte sondern verweise auf das zukünftige Geschehen. Entstanden ist sie in der Zeit der Christenverfolgung und versuchte die Menschen damals zu stärken aber auch auf das Martyrium zu verweisen.  Am Ende sei das Alte und Böse verschwunden und ein neuer Himmel und eine neue Erde nun da. "Da Alte wird quasi ausgeblendet und durch das Neue ersetzt," sagte der Kaplan den zahlreichen Zuhörern in der Stadtpfarrkirche. Er ging auf die Eucharistie ein und meinte schmunzelnd: "Wir essen und trinken Jesus und sind doch keine Kannibalen, denn wir nehmen Jesus Christus in uns auf." Die neue Erde und den neuen Himmel könne man sich so vorstellen, dass das Irdische vergangen ist und das Neue seinen Platz eingenommen hat. "Alles ist weg, als ob es nie da gewesen wäre und die Menschen sind nicht mehr von Gott getrennt." Die Stadt Gottes sei die neue Heimat und Gott sei damit das Licht der Welt.

Zur Fastenzeit sagte der Kaplan, dass die Farbe in den Kirchen in diesen 40 Tagen violett ist. Verzicht sei angesagt. Doch es gehe nicht darum, das Fasten als Diät zu sehen. Die Menschen sollten im Gegenteil etwas für andere tun. 130 Fasttage habe es im Mittelalter einmal in der Kirche gegeben und da sollte auf alles verzichtet werden, vor allem auf  Fleisch. Die Menschen damals wussten sich aber zu helfen und so entstanden unter anderem im Schwäbischen, der Heimat des Kaplans, die schwäbischen Maultaschen. Zur Herstellung wird unter anderem Fleisch verwendet, das in kleinen Stücken in dem Teig verteilt ist. "Nicht umsonst heißen sie bei uns im Volksmund deshalb auch Herrgottsbescheißerle".

Auch das englische Wort Breakfast bedeute eigentlich nichts anderes als Fastenbrechen. Jesus selbst habe einmal zum Fasten gesagt, dass es dabei nicht nur um den Verzicht im Essen gehe, sondern darum Almosen zu geben und zu beten. "Fastet so, dass niemand es merkt," habe Jesus gesagt und auch, dass es beim Fasten nicht um den irdischen Lohn, "sondern um unser Herz und Gott geht." Dem Kaplan ist es wichtig, dass die Getauften keine Papierchristen sind. Man sollte sich immer wieder die Aussage in der Bibel vor Augen halten: Kehrt um und glaubt an das Evangelium." Das sage, dass Jesus will, dass die Menschen im Glauben leben. Es gehe letztendlich darum, sich selbst und den Mitmenschen auf Christus auszurichten.

Am Sonntag, 1. März heißt es: "Auferstehung ins Leben - wie Menschen den Tod bewältigen" mit Pfarrerin Tina Mertten. Weiter geht es am dritten Fastensonntag (8. März) mit dem Thema "Leiden und Auferstehen - zwei Seiten einer Medaille". Prediger ist dann Pastoralassistent Johannes Krebs. Am 4. Fastensonntag (15. März) ist Pfarrer Lutz Mertten mit "Zwischen Paradies und Fegefeuer - Jenseitsvorstellungen" zu hören und am 22. März predigt Pfarrer Karl Feser über "Er ist auferweckt worden und erschienen - Von der Glaubenserfahrung." Abschluss der Fastenpredigten ist am Palmsonntag (29. März) mit Diakon Rudolf Reuter. Sein Thema "Die Auferweckung - vom Davidsohn zum Gottessohn." Die Fastenpredigten findet immer um 18 Uhr in der Stadtpfarrkirche statt. Text: Hanns Friedrich

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