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Es war pure Lebensfreude, die die afrikanischen Gäste aus Burundi am Samstagnachmittag in der Innenstadt von Bad Neustadt verbreiteten und damit spontan die Umstehenden begeistern

Da wurden die Handys gezückt, aber auch mal im Takt der Trommeln mitgeklatscht. Dass Trommeln nicht gleich Trommeln ist, zeigten die Burundis, die ihre Trommeln auf dem Kopf trugen und anschlugen. „Das muss man erstmal können… habe ich noch nie gesehen., einfach sehenswert,“ meinten die Gäste am Straßenrand. Das fünfte Afrika Festival wurde auch damit zu einem kulturellen Ereignis der Pfarrei Maria Himmelfahrt in Bad Neustadt. Mit dabei Kinder der Bad Neustädter Kindergärten und sie hatten sich sogar mit einem eigenen Afrika-Lied auf die Gäste aus Burundi vorbereitet.

Bei Temperaturen um die 30 Grad fühlten sich die Burundi am Wochenende sichtlich wohl. Schließlich sind das Temperaturen, die sie aus ihrer afrikanischen Heimat kennen, sagte Dekan Andreas Krefft. Er ist der Motor und Ideengeber des Afrika Festivals und zeigte sich wieder einmal mehr als perfekter Moderator und Kenner der Burundi Traditionen. Schließlich war er schon mehrfach vor Ort, um die Menschen dort, vor allem auch die Kinder und Jugendlichen durch das Einrichten von Schulen und Sportplätzen zu unterstützen. Begeistert erzählt er, dass ihm gerade 20 Euro zugesteckt wurden, oder die Firmlinge durch einen Lauf mehr als 5.000 Euro für sein Projekt spendeten.

Vor zehn Jahren hat Dekan Andreas Krefft Projekte in Ruanda und Burundi angestoßen, wobei vor allem Ausbildung und pädagogische Betreuung im Mittelpunkt steht. Es geht letztendlich um Hilfe zur Selbsthilfe sowohl in der Landwirtschaft als auch im privaten Umfeld oder dem Bau von Häusern. Wichtigstes Ziel sei es Kindern zu ermöglichen in die Schule zu gehen und zu lernen. Natürlich gab es auch spezielle Projekte, so ein Brunnenprojekt in Burundi. 32.000 Euro wurden über Spenden in das Projekte investiert, wobei man in einer Tiefe von mehr als 800 Metern auf Wasser gestoßen ist und einen Brunnen errichten konnte. Der Kontakt zu Burundi entstand über den Orden der Karmeliten, berichtet der Dekan.

Aktuell wird in Burundi eine Schule errichtet und jährlich entstehen mehr als 50 Häuser. Aktiv ist man an insgesamt 40 Orten. Bildung sei das wichtigste in dieser Region. Die Finanzierung erfolgt über Spendenaktionen, zum Beispiel bei einer Geburtstagsfeier und viele größere und kleinere Spenden. Insgesamt flossen bislang 1,6 Millionen Euro in die Projekte von Ruanda und Burundi. Gebaut wurden damit unter anderem Schulen, Sportplätze und Häuser. Ein Sponsor übernahm die Kosten von 80.000 Euro für den Bau eines Sportplatzes. Viele größere Einzelspenden von bis zu 100.000 Euro gehören dazu.

Gefeiert wurde am Samstag am Kirchplatz in Bad Neustadt und am Sonntagmorgen gab es einen eindrucksvollen Gottesdienst mit den Gästen aus Burundi. Zu Gast waren auch Patres vom Provinzialat der Karmeliten, die sich für die Unterstützung aus Bad Neustadt bedankten. „Es herrscht eine enorme Freude und Dankbarkeit in Burundi.“  Schmunzelnd nennt der Dekan ein Schreiben aus Burundi in dem heißt: „Wir trommeln auch für Deutschland.“ Dieses Trommeln aber auch die Farbenpracht der Tänzerinnen und der Trommler in den Nationalfarben von Burundi „rot-weiß-grün“ werden den Besuchern wohl noch lange in bester Erinnerung bleiben und vielleicht auch das Spendenkonto wieder weiter auffüllen. Ganz klar, dass ein Foto mit Dekan Andreas Krefft inmitten „seiner Burundi“ dazu gehörte.

Autor: Hanns Friedrich

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