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10. Ökkumenischer Kinderbibeltag – Ein Haus, Weizenkörner und ein Schaf spielten unter anderem beim ökumenischen Kinderbibeltag im evangelischen Gemeindehaus in Bad Königshofen eine Rolle. Der feierte in diesem Jahr ein kleines Jubiläum. Zehn Jahre sind es nämlich, dass die Pfarrerfamilie Mertten dieses ökumenische Angebote für Kinder bis zur 5. Klasse zum Buß- und Bettag in Bad Königshofen ins Leben gerufen hatte. In all den Jahren wurde er sehr gut angenommen, so auch diesmal. In drei Gruppen waren die Kinder aufgeteilt. Betreut wurden sie von Pfarrerin Tina Mertten, Gabi Seelmann, Pastoralreferent Johannes Krebs, Christina Karasch, Manuela Ruck, Alexandra Gräter und Marga Deuerling.

 Erfreulich für Pfarrerin Tina Mertten, dass "Ehemalige" als Helferinnen und Helfer sich gemeldet hatten. "Sie fanden es so schön, dass sie wieder dabei sein wollten, obwohl sie dem Alter entwachsen waren."  Gleichnisse" waren das Thema in diesem Jahr. Dabei ging es zum Beispiel um die Fragen: Wie reden wir  von Gott und wie verstehen wir Gott. Jesus hatte einst zu den Jüngern oftmals in Gleichnissen gesprochen. So verglich er ein Haus, das auf Sand steht, mit dem auf einem Felsen gebauten. Bei Sturm und Sturmflut, habe das Haus auf Fels einen besseren Stand, das Haus auf Sand gebaut, wird weggespült. Das Haus bauen steht für das Leben von Menschen im Angesicht Gottes. Der Felsen ist ein Bild von Jesus Christus. Der Sand symbolisiert das Vertrauen von Menschen auf die eigene Kraft und eigene Werke ohne den Glauben an Gott. Die Kinder überlegten was ihrem Leben einen tragfähigen Grund gibt. Antworten wie: Meine Eltern... wenn es mir gut geht... wenn ich lachen kann... raus gehen in die Natur, hatten sie parat. "Was aber zieht einem den Boden unter den Füßen weg?" fragte Tina Mertten. Die Kinder nannten Angst, Trauer oder auch ein schlechtes Gewissen.

Wie ein Haus bei Sturm und Regen  reagiert, wurde am Spielplatz deutlich. Dort wurden nämlich die beiden Häuser, die die Kinder aus Pappkarton gebastelt hatten, aufgestellt. Das eine auf der Steintreppe, das andere im Sand. Mit den Jacken ahmten die Kinder den Sturm nach, mit den Gießkannen wurde die Sturmflut symbolisiert. Dabei stellte sich schnell heraus, dass das auf Sand gebaute Haus dem Wind und Wasser nicht lange standhielt. Ganz im Gegensatz dazu, das auf Stein gebaute Haus.

Eine andere Gruppe befasste sich mit dem Gleichnis vom verlorenen Schaf. Hier erzählt die Bibel von einem Schäfer, der hundert Schafe hat, ihm eines verloren ging. Er lässt es nicht in der Wüste, sondern sucht es, bis er es gefunden hat. Das verlorene Schaf  ist ein Hinweis auf Menschen, die ein Leben ohne Gott führen. Gott will aber nicht, dass ein Mensch umkommt, deswegen geht er allen verlorenen Menschen nach und sucht sie damit sie ihn finden. Hier ging es Manuela Ruck, Alexandra Gräter und Marga Deuerling um das Vertrauen der Menschen zu Gott und das Vertrauen der Menschen untereinander. Kleine Wollschäfchen wurden gebastelt und dann gab es als Überraschung noch ein richtiges Schaf. Karl-Heinz Vetter war mit Grio, einem vier Monate altem Kamerunschaf gekommen.

Auch es war ein verlorenes Schaf, erzählte Vetter. Bei einem Sturm war es zwei Tage lang auf der Weide eingeklemmt. Die Mutter zog allerdings weiter und ließ es zurück. Karlheinz Vetter fand es und hat es aufgezogen. Nun lebt es bei seiner Herde, ist aber, wie sich vor Ort zeigte, ganz auf seinen Retter, Karlheinz Vetter, fixiert und weicht ihm kaum von der Seite. Die Kinder durften Grio natürlich streicheln und es gab auch kleine Möhrenstücken. "Das war für die Kinder schon ein Highlight," sagte Pfarrerin Tina Mertten. Pastoralreferent Johannes Krebs hatte das Gleichnis vom Weizen und Unkraut. Hier vergleicht Jesus das Himmelreich mit einem Menschen, der guten Samen auf seinen Acker säte. Jedoch kam sein Feind und säte Unkraut mitten unter den Weizen. Der Hausherr ließ Unkraut und Weizen wachsen. Erst bei der Ernte wurde das Unkraut verbrannt, der Weizen in der Scheune gesammelt. 

Pastoralreferent Johannes Krebs sagte den Kindern, dass man dies auch auf das eigene Leben übertragen kann. Es gibt bekanntlich gute und auch böse Menschen. Allerdings dürfe man das Böse nicht ausschließen. Jeder Mensch habe eine gute und eine böse Seite. Man sollte immer das Gute in einem Menschen sehen. Die Kinder bastelten dann aus Weizenkörner kleine Bilder. Das waren sowohl Fantasiemotive, ihre Namen, aber auch Darstellungen, die zum Evangelium passten: Weizen oder Ähren und sogar ein Sämann war dargestellt. Mit Kleber wurden die Körner fixiert und so zu einem Bild zusammen gefügt.

Autor: Hanns Friedrich

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