logo pg Grabfeldbrücke
Allerheiligen auf den Friedhöfen – Am Friedhof in Bad Königshofen sagte Pfarrer Josef Treutlein, Direktor des Käppele in Würzburg und gebürtiger Bad Königshofener, dass die Lichter auf den Gräbern ein stilles Glaubensbekenntnis und der Wunsch nach Gottes Liebe sind. Schmerz und Trauer rufe der Allerheiligentag, besonders beim Friedhofsgang hervor. Er zeige aber auch, dass die Toten nicht vergessen sind. Man müsse auch dankbar sein, dass diese Menschen "unter uns waren, denn sie sind uns ein Geschenk." Das sagte Pfarrer Josef Treutlein, der gemeinsam mit dem evangelischen Pfarrer Lutz Mertten, die Andacht am Friedhof Bad Königshofen am Allerheiligentag gestaltete.

Allerheiligen nannte er aber auch einen Tag des Mutes. In christlicher Gemeinschaft und Ökumene sei man am Friedhof in Bad Königshofen und mache damit deutlich, dass die Toten die Lebenden bei Gott sind. Über Jesus Christus könne man den Kontakt aufnehmen, "denn Christus ist die Tür zum Leben."  Auf den Apostel Paulus, dem der auferstandene Jesus erschienen ist, was dazu führte, dass Paulus sich zum Christentum bekehrte, ging Josef Treutlein in seiner Ansprache ein. Paulus sei es gewesen, der viele Menschen für Jesus begeistern wollte. Er habe Jesus als Garant der Hoffnung der Menschen über den Tod hinaus bezeichnet.

Von Paulus stamme die Aussage: "Nichts kann uns von Jesus und von der Liebe Gottes trennen." Deshalb seien die Gräber auf den Friedhöfen auch "Pflanzstätte neuen Lebens." Jesus sei sozusagen der Quartiermacher. Zur christlichen Kirche sagte Pfarrer Treutlein, dass sie einen besonderen Umgang mit den Toten habe. Das sei einzigartig. 24 Stunden werde in den Gottesdienstes rund um den Globus immer auch der Verstorbenen gedacht und sie Gott anempfohlen. "Unsere Kirche hat ein gutes Gedächtnis und ein weites Herz."

 Zu den heutigen Bestattungsriten meinte der Geistliche, das der Trend oft zur anonymen Bestattung gehe. Damit seien die Toten aber dem Gedenken entzogen, denn niemand wisse, wo sie ihre letzte Ruhestätte haben. "Welch ein Kontrast zum Gedenken hier am Friedhof in Bad Königshofen, wo viele Menschen an den Gräbern ihrer Verstorbenen stehen." Friedhöfe seien damit auch Spiegelbild der Gesellschaft. "Allerheiligen ist auch ein Mahntag an die Menschenwürde." Gemeinsam mit dem evangelischen Pfarrer Lutz Mertten sprach Pfarrer Josef Treutlein die Fürbitten und Gebete. Die musikalische Gestaltung lag wieder in den Händen der Stadtkapelle Bad Königshofen.

Als die eigentliche Osterbotschaft hat die Gottesdienstbeauftragte, Elisabeth Weber (Wülfershausen),  am Allerheiligentag am Friedhof in Saal die Auferweckung des Lazarus bezeichnet. "Wie Lazarus so ruft auch uns eines Tages Jesus mit unserem Namen: Elisabeth, Roland, Gertrud, komm heraus." Zu Allerheiligen meinte Elisabeth Weber, das dies eigentlich Gegensätze sind: Auf der einen Seite stehe die Trauer um die Toten, auf der anderen Seite die Freude und Zuversicht durch die Auferstehung Jesu in einem kommenden Leben. Am Friedhof in Bad Königshofen sagte Pfarrer Josef Treutlein, Direktor des Käppele in Würzburg und gebürtiger Bad Königshofener, dass die Lichter auf den Gräbern ein stilles Glaubensbekenntnis und der Wunsch nach Gottes Liebe sind.

Am Saaler Friedhof hatte die Musikkapelle Saal die Mitgestaltung übernommen. Gebete, Fürbitten und Lieder prägten die Feierstunde am Friedhof am Findelberg. "Im Kreuz ist Heil und im Kreuz ist Hoffnung," hieß es in den Gebeten. Das Evangelium von der Auferstehung des Lazarus nahm Elisabeth Weber dann zum Inhalt für einige Gedanken zum Allerheiligentag. Jesus sei es, der alle Menschen ins Leben ruft. "Wir haben die Zusage zum ewigen Leben und deshalb ist für mich der Bericht von der Auferweckung des toten Lazarus die eigentliche Osterbotschaft." Im Gebet gedachten die Menschen an den Gräbern besonders auch der Verstorbenen seit dem Allerheiligentag 2016.

Autor: Hanns Friedrich

­