Kein Wunder, dass die beiden Mitglieder der Türmergilde Bad Königshofen auch in diesem Jahr wieder zusagten, um den Weihnachtsbrauch an Heilig Abend fort zu führen. 2005 war es, dass der damalige Stadttürmer Thomas Blum letztmals dieses bekannte Weihnachtslied von der Balustrade des Kirchturms spielte. Dann war er für gut zehn Jahre "eingeschlafen." 2015 gelang es dem Verein für Heimatgeschichte im Grabfeld, diesen weihnachtlichen Brauch durch Mitglieder der Türmergilde Bad Königshofen wieder aufleben zu lassen.
Natürlich war das nicht ganz einfach, denn wer wollte schon an Heilig Abend von der Familie weg und nur wegen der Tradition auf den Kirchturm steigen. Dann aber erklärten sich Günther Meißner (Sulzfeld) und Rainer Weisensee (Kleinbardorf) bereit und entschieden noch am gleichen Abend: Wir führen das fort. Franziska Hofman (Großeibstadt) löste dann Rainer Weisensee ab und ist seitdem dabei. Mit im Boot war von Anfang an der Mesner der Bad Königshofener Stadtpfarrkirche, Michael Löhr, der zwischen den drei Strophen des bekannten Weihnachtsliedes die größte Glocke, die Marienglocke, jeweils eine Minute läuten ließ.
Die beiden Türmer freuten sich denn auch sichtlich, als sie nach ihrem Spiel vom Turm der Stadtpfarrkirche Beifall sowohl vom Marktplatz als auch von um liegenden Seiten hörten. Zeigte ihnen das doch, dass die Königshöfer zuhörten. Schon am Abend nach der Christmette waren weitere Kommentare zu hören wie: "Das war richtig schön.... hat uns gut gefallen.... das war Weihnachtsstimmung pur!." Gäste, die am Turm selbst dabei waren sagten, dass dies für sie ein einmaliges Erlebnis war: Heilig Abend über den Dächern der Stadt Bad Königshofen. Schade sei nur, dass in der Stadt die Lichterketten am Markplatz und in den Seitenstraßen fehlten. "Das war ein Stück Bad Königshofen - Aber das ist nun Geschichte."
Autor: Hanns Friedrich