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Die Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt Bad Königshofen ist reich an Historie und verfügt über so manche Besonderheit. Vor allem auch in Bezug auf sogenannte Paramente, also Messgewänder, Chormäntel oder "Bassgeigen". In den vergangenen Wochen wurde ein rotes Messgewand und ein roter Chormantel grundlegend restauriert, wobei sich die Kosten bei mehr als 3.000 Euro einpendeln. Dafür sind natürlich Spenden notwendig. Damit die Mitglieder der Pfarrei Mariä Himmelfahrt auch wissen, um was es geht und mit welchem Aufwand die Restauration erfolgte, sind beide Messgewänder beim Pfarrfest am Samstag, 15. August, in der Stadtpfarrkirche ausgestellt.

Küster Michael Löhr zeigt diese in der Zeit von 14 bis 16.30 Uhr im Kirchenraum und gibt auch die entsprechenden Erklärungen ab. Neben diesen beiden restaurierten Messgewändern werden auch "Bassgeigen" zu sehen sein. Das sind Messgewänder, die in frührer Zeit getragen wurden und oftmals reich bestickt sind oder auch Bilder von Heiligen, der Mutter Gottes oder Christussymbole zeigen. Hier hat die Stadtpfarrei einiges an Historie zu bieten, sagt Pfarrer Karl Feser.

Zum rot bestickten Messgewand, das restauriert wurde, erklärt er, dass es wohl aus den 1960er Jahren stammen dürfte. Der rote Stoff war abgetragen und im vorderen Bereich gab es schon Löcher. Gut erhalten war die Stickerei, die den Heiligen Geist als Taube zeigt, darunter drei Kronen. Dieses Motiv wurde auf dem Messgewand nun nach vorne genommen, damit es von den Gläubigen beim Gottesdienst auch zu sehen ist. "Früher war es auf der Rückseite, weil der Pfarrer ja mit dem Rücken zur Kirchengemeinde stand," erläutert der Geistliche. Dieses Motiv wurde in ein neues rotes Messgewand eingefügt.

Damit hat die Stadtpfarrei ein neues, rotes Messgewand mit einer historischen Stickerei, das nun wieder über Jahre bei den Messfeiern getragen werden kann. Ein Prunkstück ist dagegen aber der rote Chormantel, der in das 18. Jahrhundert datiert wird. Er verfügt über unzählige Stickereien, "die heute sicher nicht mehr bezahlbar wären." Es sind vor allem die Goldfäden, die zu Blüten und Ornamenten verarbeitet sind aber auch das Christuszeichen "JHS" zeigen.

Bei dem Stoff handelt es sich um Brokat, der an vielen Stellen zerschlissen war. Dieser rote Brokatstoff wurde völlig erneuert. Der vorhandene, sogenannte Schal, der sich an der Vorderseite hochzieht und die "Cappa", eine Art Rückenschild wurden auf den neuen Stoff aufgesetzt. Besonders diese Cappa ist mit zahlreichen Goldstickereien versehen, die alle in Handarbeit gefertigt wurden ist eine Besonderheit und ganz sicher ein Hingucker.. "Heute ist so etwas gar nicht mehr machbar," sagt Pfarrer Karl Feser.

Beide Paramente hängen übrigens nicht nur im Schrank der Sakristei, sondern werden natürlich genutzt. Das rote Messgewand vor allem in den Pfingstwochen, denn hier geht es ja um die Sendung des Heiligen Geistes. Der rote Chormantel, der übrigens schon sein Gewicht hat, ist bei der Markusprozession ebenso zu sehen wie bei der Palmprozession und anderen Gelegenheiten. Pfarrer Feser ist es wichtig, dass solche historischen Paramente erhalten und auch im Kirchendienst wieder genutzt werden.

Wie gesagt: Sehen kann man die beiden restaurierten Gewänder beim Pfarrfest in der Stadtpfarrkirche am Samstag von 14 bis 16.30 Uhr. Dort ist auch die Nachbildung der Stadtpfarrkirche aufgestellt, die gleichzeitig als Spendenbüchse genutzt wird. Weitere Spenden können aber auch auf das Konto der Stadtpfarrei bei der Genobank oder der Sparkasse eingezahlt werden.

Autor: Hanns Friedrich

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