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Eigentlich hätte in diesem Moment Beifall der Wehrleute in der Stadtpfarrkirche Bad Königshofen einsetzen müssen, als Kaplan Stefan Beetz sagte: Wenn ich im September gehe, werde ich die Kameradschaft der Feuerwehr Bad Königshofen besonders vermissen. Der Kaplan hat damit ein klares Bekenntnis zum Dienst der Wehrleute aber auch zum Zusammenhalt abgegeben. Die Floriansjünger dankten ihm dies mit einer überaus regen Beteiligung am festlichen Floriansgottesdienst und zahlreichen Fahnenabordnungen. In seiner Predigt ging der Geistliche dann auf St. Florian, den Schutzpatron der Feuerwehr ein und meinte, dass der Heilige Florian keinesfalls ein Feuerwehrmann, sondern römischer Soldat war. Florian wurde nach seinem Austritt aus der Armee Leiter der christlichen Gemeinde in St. Pölten.

Heute wird er als Schutzpatron der Wehrleute bezeichnet, vor allem weil er ein herausragender und mutiger Verfechter des christlichen Glaubens war. "Er hat sich bis zuletzt für die Menschen und für den Glauben eingesetzt." Im Jahr 304 wurde er bei der Christenverfolgung zunächst gefoltert, dann mit einem Mühlstein um den Hals ertränkt. Ihn bezeichnete der Kaplan als ein Vorbild für Christen. Nach seinem Tod habe es verschiedene Wunder gegeben. So wurde ein Köhler, der in einen brennenden Kohlenmeiler fiel auf wunderbare Weise gerettet. Das Grab des Heiligen Florian wurde geschändet und zwar brannte man die Kapelle, die darüber errichtet worden war, an.

Der Kaplan wußte auch, daß Florian schon als Kind ein brennendes Haus mit einem Kübel Wasser gelöscht haben soll. Nicht alleine deshalb sei er Vorbild der Feuerwehrleute, sondern weil er viele Eigenschaften verkörpert, die Feuerwehrleuten wichtig sind: Er ist konsequent bei seinen Entscheidungen gewesen, trat mutig für die übernommene Aufgabe ein und half Menschen genau dort, wo sie es brauchten. Stefan Beetz verwies in seiner Predigt auf das zweite Gebot, wo es heißt: Du sollst deinen Nächste lieben wie dich selbst. Der Wunsch des Geistlichen an die Wehrleute: Ebenso wie der Heilige Florian für den Glauben und die Mitmenschen einstehen, um so den Glauben wahrhaftig zu leben.

Am Feuerwehrgerätehaus sagte dann die evangelische Pfarrerin Tina Mertten, dass das Fahrzeug für alle Notfälle gerüstet ist. Dies habe sich gerade in den letzten Tagen vor dem Fest gezeigt, wo die Feuerwehr immer wieder ausrücken musste. Sie zitierte in ihrer Ansprache den Apostel Paulus, der einmal gesagt hatte: Ich bin allen alles geworden, damit ich auf alle Weise einige rette."  Etwas Entscheidendes fehlte nach Meinung Tina Merttens dem Apostel, nämlich ein Team, denn er war auf sich alleine gestellt. Die Feuerwehr Bad Königshofen. müsse nicht, wie der Apostel Paulus alleine arbeiten, sondern, könne auf Kameraden vertrauen.

 Dieses Vertrauen müsse man üben, damit jeder genau weiß, dass er nicht alleine ist, sondern auf die anderen auch Verlass ist. "Vertrauen in die anderen gibt Selbstvertrauen und Selbstvertrauen ist die Basis für besonnenes und sicheres Arbeiten gerade in Krisensituationen." Auch bei der Feuerwehr gelte, wie auch im Alltagsleben, dass man auf die Hilfe anderer bauen kann. Tina Mertten: "Ich wünsche euch, dass ihr Gemeinschaft untereinander feiern und genießen könnt und dass ihr wisst, was ihr aneinander habt." Gemeinsam segneten Kaplan und Pfarrerin dann das neue Löschfahrzeug und stellten es damit unter Gottes Schutz und Segen. Text: Hanns Friedrich

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