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Pfarrer Karl Feser feierte 25-Jähriges Priesterjubiläum – Mit einem festlichen Gottesdienst, musikalisch umrahmt vom Chor After eight, feierte Pfarrer Karl Feser am Sonntag sein Silbernes Priesterjubiläum in der Stadtpfarrkirche Bad Königshofen. Die evangelische Pfarrerin Tina Mertten verglich dies mit der "weltlichen silbernen Hochzeit" und meinte: "Ich wünsche Dir noch die Goldene Hochzeit mit Deinem Gott!" Glückwünsche gab es von Pfarrgemeinderat und Kirchenverwaltung, vom stellvertretenden Landrat Josef Demar und Bürgermeister Thomas Helbling.

 Die Pfarreiengemeinschaft Grabfeldbrücke überreichte einen Ballon, in dem alle guten Wünsche und Träume niedergelegt waren, die man zuvor dem Jubilar gewünscht hatte. Begleitet von zahlreichen Geistlichen aus dem Grabfeld und dem Landkreis, darunter Dekan Dr. Andreas Krefft zog Pfarrer Karl Feser in das Gotteshaus ein.  In seiner Predigt schilderte er den Werdegang zum Priester, erinnerte an seine Ministrantenzeit und, dass damals noch die sogenannten Stufengebete in Latein gelernt werden mussten. Als 12-Jähriger habe er sich gesagt, dass er kein Latein lernen möchte, entschied wenige Jahre später aber dann doch anders. Wie andere Jungs habe er später Karl May gelesen, aber auch, und das sei sicherlich ungewöhnlich, das Neue Testament "und zwar von vorne bis hinten."  Für ihn sei der Indianerhäuptling Winnetou eine hingebungsvolle Romanfigur gewesen, Jesus aber die Wirklichkeit. So sei auch sein späterer Primizspruch "Mit meinem Gott überspringe ich Mauern" entstanden. Und in diesem Moment war den Kirchenbesuchern auch klar, warum vor dem Altar eine Mauer aufgebaut war. Wenn ein Jugendlicher religiös tickt, dann sei er oft eine Ausnahme für andere und so kam Karl Feser zu den Marianhillern in Würzburg und traf hier auf Gleichgesinnte. Dort sei es dann auch gewesen, das seine Berufung erkannt wurde. Pfarrer Feser: "Man spürt zwar die Beziehung zu Gott, braucht aber Menschen, die das deuten."

 Damals war er 18 Jahre jung und beschloss erste seine Lehre abzuschließen und dann das Theologiestudium zu beginnen. Er habe den Ruf Gottes gespürt: "Gott sprach zu mir, lasse Beruf und Familie und begib dich auf den Weg, den ich dir zeige!"  Dieser Weg führte in zunächst ins Theresianum nach Bamberg, wo er 1984 Abitur machte und in dieser Zeit wundervolle Menschen kennen lernte. In den kommenden Jahren war er in der Pastoralgruppe und kam zur Priestergemeinschaft Jesus Caritas. Immer wieder stellte er fest, dass er gute Wegbegleiter hatte. "Was ich geworden bin, hat Gott gemacht!".  Er erkannte, dass es Vieles gibt, bei dem man selbst tätig werden sollte. Dazu gehört die Pfarrerinitiative, "die manche Dinge in der Kirche anders sieht." Es sei wichtig an einer Kirche mitzubauen, die der Mensch versteht. So sage er sich heute immer wieder. "Was willst du Herr, dass ich tun soll."  Die Gläubigen in der Stadtpfarrkirche forderte Pfarrer Karl Feser auf: Machen Sie mit, denn wir sind alle gefordert." Selten kommt es sicher vor, dass ein Prediger Beifall bekommt. Diesmal allerdings war dies in der Stadtpfarrkirche der Fall.

Mitglieder der Pfarreiengemeinschaft Grabfeldbrücke sprachen dann verschiedene Träume an. So, dass der Glaube weiter wächst, dass es ein Miteinander in der Kirche gibt und ein Haus entsteht, im dem sich das Volk Gottes wohl fühlt. Ein Traum sei die Einheit im Glauben zu fördern und,  dass die Kirche einen festen Grund hat. Die evangelische Pfarrerin Tina Merten zog den Vergleich zu einer weltlichen Silberhochzeit. Sie erinnerte an die Probleme im Eheleben, wo es auch Kämpfe gibt. "Das ist in einer Beziehung mit Gott bestimmt ähnlich".  Auf Kinder könne eine Ehe zurückblicken. "In deinem Fall bin ich davon überzeugt, dass das eher symbolisch zu verstehen ist, bevor deine Vorgesetzten Schnappatmung bekommen." Die Pfarrerin meinte damit die Herkunft des einzelnen, in dem Herzblut steckt und für das jeder alles geben würde, so auch Pfarrer Karl Feser. Höhen und Tiefen habe es in 25 Jahren Priesterleben gegeben, insgesamt aber habe der Geistliche sicher viel Grund zur Dankbarkeit. Pfarrerin Tina Mertten: Vor allem die Gewissheit, auch nach 25 Jahren immer noch zueinander zu gehören. Du und Gott." Auf das kommende vierte Jahrhundert blickend sagte Tina Mertten, dass sicher neue Herausforderung warten. Hier brauche man oft eine Stütze, jemanden, der Kraft gibt. Das sei auch bei Pfarrer Feser so in einem Leben mit Gott. Ihr Wunsch für den Jubilar: Mindestens noch eine Goldene Hochzeit mit deinem Gott. Nicht wegen der desolaten Personallage in unserem Job, sondern wegen dir. Du bist ein guter Priester, und ich danke dir für dein Dasein als Kollege, als Freund und als Mensch."

Stellvertretender Landrat Josef Demar skizzierte Pfarrer Feser als einen Priester, der segensreich in der Gemeinde wirkt. Seine Offenheit gegenüber anderen Menschen werde geschätzt. Den Begriff  "Grabfeldbrücke" brachte Josef Demar ins Gespräch und sagte, dass eine Brücke Lasten aufnehmen aber auch verteilen kann. Das sei sein Wunsch an den Jubilar, den der stellvertretende Landrat als hochherzigen  Menschen und "Priester von Gottes Gnaden" bezeichnete. Im Namen von Landrat Thomas Habermann überreichte er ein Präsent. Bürgermeister Thomas Helbling ging ebenfalls auf das Beispiel der Silberhochzeit ein und sagte, dass es an Pfarrer Karl Feser selbst liegt seine eigene Bilanz zu ziehen. Dank sagte der Bürgermeister für den Einblick in das priesterliche Leben des Geistlichen und, dass er immer seiner Berufung treu geblieben ist. Pfarrer Feser würde Respekt und Symphatie entgegengebracht  Es sei gelebte Menschlichkeit, die ihn auszeichnet. Grüße von seiner ehemaligen Pfarrei Elferhausen gab es und dort stellte man fest, dass Pfarrer Feser immer im Bereich der Fränkischen Saale war. Wichtig sei ihm das Zusammenwachsen der Pfarreien gewesen.

In Gedichtform ging dann die stellvertretende Vorsitzende des Pfarrgemeinderates Bad Königshofen, Marga Deuerling, auf verschiedene Lebensstationen ein. Sie erinnerte, wie Pfarrer Feser zuvor in seiner Predigt, an die Ministrantenzeit, seinen Beruf und die Entscheidung für den Priesterberuf. Als er 2009 nach Bad Königshofen kam, wirkte er schüchtern. Allerdings erinnerten sein Haarschnitt und seine Gestalt an Jesus. "Man könnte ihn fast für Jesus halten." Die Pfarrhausrenovierung sprach Deuerling an, dass Merkershausen sein Domizil wurde und Pfarrer Feser die Seelsorge am Herzen liegt (wir berichteten). Er sei ein Freund der Ökumene, habe Mut gezeigt und Kirchenasyl gewährt. Umwelt, Schöpfung und Natur sind ihm ein Anliegen. Nun wünsche man ihm, dass er auch einmal "die Seele baumeln lassen kann." Glückwünsche bekam der Jubilar dann von allen Seiten, ein kleiner Sektempfang war vorbereitet, es gab einen Liedbeitrag und dann als Überraschung eine Kutschfahrt nach Merkershausen, wo der Jubilar mit geladenen Gästen weiter feierte.

Autor: Hanns Friedrich

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