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Blick über den Kirchturm – Die Priester werden immer weniger, auch in der Diözese Würzburg, und deshalb sind vermehrt die Laien gefragt. Gottesdienstbeauftragte nennt sich das kirchliche Ehrenamt, das die fehlenden Priester ersetzen und Priester, die mehrere Pfarreien zu betreuen haben, unterstützen. Ein solches Amt hat nun auch Renate Haag in Alsleben übernommen und erhielt dazu am Sonntag die offizielle Urkunde und Beauftragung durch den Würzburger Diözesanbischof Friedhelm Hofmann. Bernhard Hopf, Referent für Wort-Gottes-Feiern überreichte die Urkunde im Beisein von Ortspfarrer Andreas Bracharz

 Dieser konnte zum festlichen Gottesdienst in der Kirche St. Kilian in Alsleben Wortgottes-Leiter aus anderen Gemeinden begrüßen und hieß in der Pfarreiengemeinschaft St. Martin im östlichen Grabfeld besonders Bernhard Hopf willkommen.  Bernhard Hopf sagte der Gemeinde in der Alslebener Kirche, daß der Sonntagsgottesdienst für viele Gläubige eine Selbstverständlichkeit ist. Das Problem heute sei aber, daß die dazu notwendigen Priester immer weniger werden. Das sei nichts Neues, sondern zeichne sich schon seit einigen Jahren ab, auch in der Diözese Würzburg. "Deshalb hat der Heilige Geist eine andere Berufungsmöglichkeit gefunden, um das Wort Gottes in besonderer Weise zu verkünden."  Männer und Frauen aus den Gemeinden können sich als Wortgottesdienstleiter/innen zur Verfügung stellen, um in und für die Gemeinde Wortgottesfeiern vorzubereiten und durch zu führen.

Eine davon ist Renate Haag in Alsleben, die die Ausbildung unter ihrem Mentor Pfarrer Andreas Bracharz, in den vergangenen Jahren absolvierte. Bernhard Hopf verwies  darauf, daß es bei der Ausbildung durchaus auch Teilnehmer gibt, die abgebrochen haben. Renate Haag habe sich nicht abbringen lassen und die Ausbildung zur Wortgottesleiterin absolviert. "Sie ist bereit, sich senden zu lassen." Jesus Christus selbst sei das Wort Gottes, das verkündet wird.

Der Referent für Wort-Gottesfeiern in der Diözese Würzburg ging auf das Evangelium des Tages ein, in dem ein Verwalter den Schuldnern seines Herrn deren Schulden reduziert. Knallhart sei diese Entscheidung, die aber auch letztendlich  "auf die liebende Zuwendung unseres Gottes hinweist."  Der Prediger erinnerte an das II. Vatikanische Konzil vor 50 Jahren. Hier seien wichtige Entscheidungen getroffen und Weichen für die Zukunft der Kirche gestellt worden. Der Mensch sollte künftig im Mittelpunkt stehen und dem Menschen soll noch mehr das Wort Gottes verkündet werden. Deshalb sei mit dem Zweiten Vatikanischen auch der Ambo in den Kirchen eingeführt worden und der Volksaltar entstanden.

"Christi Wort ist entscheidend für unser Leben und das ist der besondere Dienst der Wortgottesdienstleiter, eine Entscheidung, die auch Renate Haag getroffen hat." Sie stellt sich damit in den besondern Dienst der Gottesdienstfeiern. Der Prediger verwies auch darauf, daß die Christen immer unterwegs zu Gott sind. Auf das weiße Gewand eingehend, daß eine Gottesdienstleiterin trägt, sagte Bernhard Hopf, daß man damit "Christus als Gewand anlegt.". Es sei die Gewandung für das Reich Gottes. Hopf verwies ebenfalls auf die Ehrenamtlichkeit dieses Dienstes in der Kirche, der aber wichtig sei, damit Menschen das Wort Gottes verkündet wird.

Der Referent für Gottesdienstbeauftragte sagte ein Dankeschön an alle Gottesdienst Beauftragten, aber auch an die Gemeinden, die damit auch nahe an Gottes Wort  ist. Mit der Bekräftigung "Ich bin bereit!" beantwortete Renate Haag als neue Gottesdienstbeauftragte dann die Fragen von Bernhard Hopf und sprach das Glaubensbekenntnis vor der Gemeinde. Dann überreichte der Referent für Gottesdienstbeauftragte die Urkunde und Beauftragung im Namen des Bischofs an Renate Haag und gratulierte im Namen der Diözese  Würzburg zur Entscheidung. "Weil wir uns in der Kirche immer schwer tun mit dem Dank und dem Glückwunsch, denke ich, daß ein Beifall angebracht ist," meinte Bernhard Hopf. Dem kam die Gemeinde im Alslebener Gotteshaus natürlich spontan nach.  Text: Hanns Friedrich

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