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Bei der 72-Stunden-Aktion des BDKJ in der Diözese Würzburg waren auch die Ministranten aus Ottelmannshausen mit dabei.

Die gemeindliche Fläche hinter dem Friedhof in Ottelmannshausen ist seit geraumer Zeit nur noch eine Wiese. Die Gemeinde hatte dort im letzten Jahr zwei Bäume gepflanzt. Der Platz war früher ein Garten, wussten alteingesessene Ottelmannshäuser. Er gehörte einer Dorfbewohnerin, die ihn liebevoll hegte und pflegte. Als sie vor einigen Jahren gestorben ist, blieb der Garten ungenutzt, verwilderte und wurde zur Rasenfläche umgestaltet. Gemeinderätin Kerstin Schneider hörte im Ort immer wieder, dass dort eine Grünfläche ist, jedoch wenig Blumen, Bäume oder Büsche, die Lebensraum für Tier- und Insektenwelt bieten.

Als sie dann auf die 72-Stunden-Aktion aufmerksam wurde, bewarb sie sich mit den Ministranten und dem Obst- und Gartenbauverein, um aus der tristen Wiese einen Gemeinschaftsgarten anzulegen. 86 Gruppen, das waren an die 2.000 Kinder und Jugendliche aus der Diözese Würzburg brachten dabei in ihren Ortschaften ihre Ideen ein. Getragen wurde die Aktion vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Bei nicht gerade idealem Wetter für Outdoor Aktivitäten, mehr Regen als Sonnenschein, waren an die 25 Helferinnen und Helfer aus Ottelmannshausen von Donnerstag bis Samstagabend durchgehend aktiv.

Aus einer einfachen Wiese wurde ein Schmuckstück für die Allgemeinheit. Ein Hochbeet entstand ebenso wie eine gemütlich Sitzecke. Ein Weidentipi ragt in die Höhe, ein Insektenhotel wurde gebaut, bienenfreundliche Pflanzen gesetzt, ein Nistkasten hängt am Baum und sogar ein Snack Garten sowie und ein Sandbad für Vögel wurden angelegt. Auf beschrifteten Steinen ist nachzulesen, was im kleinen Kräutergarten wächst und die Kinder haben selbst Gehwegplatten aus Beton gegossen und entsprechend gestaltet. „Es hat richtig viel Spaß gemacht… Der Garten ist wunderschön und gemütlich geworden…  Wir wurden zwar oft bis auf die Unterhosen nass, aber das hat sich gelohnt,“ waren ihre Kommentare.

72 Stunden habe man nicht benötigt aber insgesamt waren es doch an die 24, rechnet Patrick Reinhart nach. Das alles wäre nicht ohne die Kooperation mit dem Obst- und Gartenbauverein und hier dem Vorsitzenden Reinhold Wirsing möglich gewesen. Außerdem fanden sich viele freiwillige Ottelmannshäuser und Sponsoren aus der Geschäftswelt, die sich eingebracht haben. „Man muss den Garten unbedingt sehen, um zu erkennen, was hier in kürzester Zeit geschaffen wurde“, sagte die Bundestagsabgeordnete Dorothee Bär, die am Sonntag kurz zu Gast war. Sie ließ sich alles zeigen und kostete auch schon mal im "Naschgarten“.

Am Sonntagnachmittag erhielt der neue Gemeinschaftsgarten durch Pater Joe den kirchlichen Segen dazu gab es sogar ein eigenes Aktionslied. Lob sprach auch der Bürgermeister Georg Rath aus, der sich freute, dass in Eigenleistung ein solcher Treffpunkt für die Ortsbevölkerung entstanden ist. Das sei auch der Hintergrund der Aktion, fügt Initiatorin Kerstin Schneider an. Was in den letzten 72 Stunden entstanden ist, sichtbar und unsichtbar, ist ganz konkret und praktisch Dienst am Evangelium. Es ist unfassbar, wie wir dadurch Gemeinschaft erlebt und aufgebaut haben. „Unser Ziel, die Welt ein kleines Stückchen besser zu machen, haben wir auf jeden Fall erreicht,“ fügt sie an.

Die Pflege der neuen Anlage übernehmen die Ottelmannshäuser in Eigenverantwortung und werden ihn auch ganz sicher als den neuen Kommunikationspunkt nutzen. Ideen wie es weiter geht gibt es schon jetzt genug. Mit großem Stolz setzten sie sich nach getaner Arbeit am Sonntag dann im „Haus der Bäuerin“ bei Kaffee und Kuchen zusammen und freuten sich über das gelungene Werk mit Gästen aus den Familien, der Gemeinde und der Politik.

Autor: Hanns Friedrich

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