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Kolping feiert 200. Geburtstags des Gründervaters – Der Prophet Jesaja, Johannes der Täufer und Adolph Kolping waren am Sonntag quasi zu Gast beim Festgottesdienst in der Stadtpfarrkirche von Bad Königshofen. Dort feierte die Kolpingfamilie Bad Königshofen den 200. Geburtstag ihres Gründervaters. Auf der ganzen Welt wurde an diesem Tag an Adolph Kolping erinnert. Immerhin hat der Verband heute über 400.000 Mitglieder in mehr als 60 Ländern, sagte der Vorsitzende der Kolpingsfamilie Bad Königshofen, Bernhard Weigand.

Benannt ist die Organisation nach dem katholischen Priester Adolph Kolping, der im 19. Jahrhundert Gesellenvereine gründete, um die Not junger Handwerksgesellen im Zeitalter der Industrialisierung zu bekämpfen. Pfarrer Karl Feser, Präses der Kolpingsfamilie, sagte in seiner Predigt, dass sowohl der Prophet Jesaja als auch Johannes der Täufer und Adolph Kolping etwas gemeinsam hatten: Sie haben alle nach vorne geschaut und eine Zeitenwende angekündigt. So verwies Jesaja im Blick auf die Zukunft auf den Messias, der da kommen soll. Johannes der Täufer sagte den Menschen, daß der Messias mitten unter ihnen ist. Die Taufe sah er als Neuanfang des Lebens. Adolph Kolping wiederum lebte in einer Zeit des Umbruchs der aufkommenden Industrialisierung und eins Umbruchs in der Kirche. Das Wort "In jenen Tagen trat ein Mensch auf," passe genau auf diese drei Personen.

Sie waren überzeugt von dem was sie sagte, von ihrem Auftritt, denn dieser kam von Gott. Sie nannte Pfarrer Feser deshalb Zeugen, die den Weg in die Zukunft weisen. "Gott ist zu allen Zeiten den Menschen verpflichtet," sagte der Prediger. Johannes taufte mit Wasser, Jesus taufte mit dem Heiligen Geist.. Adolph Kolping wiederum hatte sich vorgenommen, die aktuelle Situation der Welt durch Gott zu verbessern. Alle drei waren der Meinung "Nichts ist unmöglich!"

Johannes forderte Umkehr und zeigte den Menschen auf, daß ein Neuanfang möglich ist. Er machte den Menschen deutlich: Da kommt einer, der die Menschen einlädt mit ihm in die Zukunft zu gehen." Alle drei Personen hätten auf diesen Gott vertraut, der den Menschen Zukunft und Leben schenkt. Pfarrer Karl Feser: "Jesus setzt Ausrufungszeichen." Adolph Kolping, der Prophet Jesaja und Johannes der Täufer waren im gesamten Gottesdienst am Sonntag in der Stadtpfarrkirche präsent und entsprechend ihrer Zeit auch gekleidet. So lasen sie die Fürbitten ebenso wie sie die Lesung des Tages vortrugen. Ein Kinderchor umrahmte den Gottesdienst aus Anlass des 200. Geburtstages von Adolph Kolping.

Im Anschluss daran lud die Kolpingsfamilie Bad Königshofen zu einem Stehempfang und dann für geladene Gäste zum Mittagessen in das Kulturarsenal Darre ein. Dort konnte man am Nachmittag den Bildungsreferenten des Kolpingwerkes Würzburg, Peter Langer, erleben, der auf ganz besondere Art und Weise Einblick in das Leben Adolph Kolpings gab. Der Bildungsreferent entpuppte sich als schauspielerisches Talent. Er wechselte die Rollen vom Erzähler, über Adolph Kolping als Schusterlehrling und Student bis hin zum Professor der Universität und einer alten Damen, die das Stipendium für Kolping finanziert. Es war ein beeindruckender Einblick in das Leben und Wirken des Gesellenvaters. Dafür dankte denn auch Bernhard Weigand zum Abschluss recht herzlich und meinte, daß man eine besondere Stunde erlebt habe. "Wir sind quasi bei Adolph Kolping gewesen."  Text: Hanns Friedrich

 

Adolph Kolping nahm selbst die Ehrungen vor

Es war durchaus etwas Besonderes, das zwei Mitglieder der Kolpingsfamilie Bad Königshofen am Sonntagnachmittag widerfahren ist: Sie wurde nämlich vom Gesellenvater Adolph Kolping höchstpersönlich geehrt, wie Vorsitzender Bernhard Weigand (2. von links) sagte. Natürlich nur in der Person des Bildungsreferenten der Diözese Würzburg, Peter Langer, der in die Rolle und das Priestergewand von Adolph Kolping geschlüpft war (Bericht an anderer Stelle). Glückwünsche gab es für Alois Bzdziuch (links), der seit 60 Jahren der Kolpingsfamilie Bad Königshofen angehört, sowie für Adolf Sell. Er ist seit 25 Jahren Mitglied der Bad Königshofener Kolpingsfamilie (2. von rechts). Text: Hanns Friedrich

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