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Erstaunt waren ganz sicherlich Kirchenbesucher, die am Samstagabend von Stadtpfarrer a.D. Linus Eizenhöfer als "Geburtstagsgäste" begrüßt wurde. Der Grund war das Fest des Heiligen Johannes des Täufers, dessen Geburtstag am 24. Juni gefeiert wird. Der Geistliche erklärte dazu, dass die katholische Kirche nur drei Geburtstagsfeste feiert nämlich die Geburt Jesu, die Geburt Mariens und die Geburt Johannes. Der Grund sei, dass Johannes der Vorläufer Jesu war und der einzige der Propheten, der ihn gesehen hat. Bekanntlich hat Johannes Jesus auch im Jordan getauft. Deshalb sei es schön, dass so viele zur Geburtstagsfeier gekommen sind. Glückwünsche sagte der Geistlichen aber auch all denjenigen, die den Namen "Johannes" tragen und an diesem Tag ihr Namenstagsfest feiern. Etwas, das in der heutigen Zeit nicht mehr so im Gedächtnis ist und an das man sich kaum noch erinnert.. Mit dem Johannestag sind auch Bauernregeln verbunden: Vor dem Johannistag man Gerst und Hafer nicht loben mag oder auch: „Der Kuckuck kündet teure Zeit, wenn er nach Johanni schreit.“ Zu den Bräuchen zählt das Johannisfeuer. Es steht  in Zusammenhang mit der Sonnenwende, weshalb es selbst häufig als Sonnwendfeuer bezeichnet wird. In der Stadtpfarrkirche erinnert eine der Zunftstangen aus dem Mittelalter an den Heiligen Johannes. Seine Attribute sind das Fellgewand, der Kreuzstab oder ein Lamm sowie der Kreuzstab, oft verbunden mit dem Spruchband „Ecce Agnus Dei” („Seht das Lamm Gottes“). Meist wird der Heilige mager, mit langen Haaren und dargestellt, um seine asketische und engelsgleiche Lebensweise zu betonen. In Bad Königshofen hat man ihm ein goldenes Übergewand angelegt, darunter ist allerdings die Fellkleidung zu sehen. Johannes ist seit Jahrhunderten  Schutzheiliger der Steinmetzzünfte, der Maurer und der Gastwirte, sowie des Johanniter und Malteserritterordens. Text/Foto: Hanns Friedrich

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