logo pg Grabfeldbrücke

Zwei Männer haben am Mittwochnachmittag in der Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt Bad Königshofen randaliert. Aufgrund der dort vorhandenen Videoüberwachung konnten Beamte der Polizeistation Bad Königshofen die beiden Täter zeitnah ermitteln. Ihnen wird Sachbeschädigung, Diebstahl und Störung der Religionsausübung zur Last gelegt.

 Küster Michael Löhr hat am Donnerstagfrüh bemerkt, dass die Mikrofone verbogen sind, eines davon zerstört wurde und vom Kreuz, das am Altar steht, das violette Tuch fehlt. Auch das Tuch, mit dem zur Zeit das große Kreuz am Hochaltar verhüllt ist, war teils herausgerissen. Da die Stadtpfarrkirche über ein Videoüberwachungsanlage verfügt, konnte man dort den Hergang genau nachvollziehen, sagt Pfarrer Karl Feser. Es handelte sich um einen jüngeren und älteren Mann, die beide Sonnenbrillen trugen und eine Kapuze über den Kopf gezogen hatten. Zunächst gingen sie an den Altar und rissen dort das violette Tuch vom Kreuz. Dann nahmen sie eine Kerze aus dem Leuchter, gingen zum Ambo und zogen sich das Tuch über den Kopf, bevor der jüngere der Beiden es wieder einsteckte.

Später setzte er sich auf den Priestersitz und kletterte schließlich auf den Hochaltar. Dort versuchte er das violette Tuch, mit dem das große Kreuz in der Passionszeit verhüllt ist, herunter zu reißen, was ihm aber nicht gelang. Für gut zehn Minuten waren die beiden in der Kirche und nahmen am Ausgang dann noch das dort befindliche Desinfektionsmittel mit. Pfarrer Karl Feser hatte sofort Anzeige bei der Polizeistation Bad Königshofen erstattet. Hier wurden die Ermittlungen aufgenommen. Aufgrund der Aufnahmen waren von den beiden Tätern entsprechende Fotos vorhanden, so dass sie schnell identifiziert werden konnten. Der Pfarrer bittet in diesem Zusammenhang die Bevölkerung, vermehrt auf verdächtige Personen zu achten, die sich eventuell in der Kirche aufhalten.

Letztmals wurde die Stadtpfarrkirche in den 1960er Jahren von Dieben „heimgesucht“, als diese damals einen Glasstein, der das Schlüsselloch am Tabernakel verdeckte, abrissen und von einer Zunftstange die Figur des Heiligen Paulus mitnahmen. Beides wurde bis heute nicht mehr gefunden. Über Jahre war die Zunftstange ohne eine Figur, bis die Kolpingsfamilie zu ihrer 150 Jahrfeier dort die Statue des Heiligen Bartholomäus anbringen ließ.

Autor: Hanns Friedrich

­