Aber auch die Menschen in der Pfarreiengemeinschaften hätten bei ihm sicher auch Spuren hinterlassen. Nastvogel-Schöpf erinnerte an viele Begegnungen an Taufen, Kommunionfeiern, Hochzeiten aber auch Trauergottesdienste. "Das kleine Herz soll sie daran erinnern, dass sie alle Tage ihres Lebens in Gottes Liebe geborgen sind." Mit verschiedenen Symbolen verabschiedeten sich die einzelnen Gemeinden. So hatte Elisabeth Weigand, Vorsitzende des Pfarrgemeinderates Bad Königshofen, den Rucksack mit gebracht. Sie erinnerte an den Schriftsteller Franz Kafka, der einmal gesagt hatte: Wege, die in die Zukunft führen, liegen nie als Wege vor uns. Sie werden zu Wegen erst dadurch, dass man sie geht." Dann gab es eine Wasserflasche von Kirchenpfleger Thomas Eschenbach (Ipthausen) mit dem Hinweis, dass es kein Leben ohne Wasser gibt. Der Wunsch dazu: dass Sebastian Krems weiterhin viele Menschen segnen und ihnen die Frohe Botschaft als lebendiges Wasser verkündet.
Brot und Schinken überreichte die Pfarrgemeinderatsvorsitzende Luise Reiher (Althausen), denn nach einer anstrengenden Wanderung schmecke ein Stück trockenes Brot besonders gut. Brot sei aber nicht nur Nahrung, sondern Symbol des Lebens. Auf seinem weiteren Lebensweg soll der scheidende Kaplan mit vielen Menschen das eucharistische Brot teilen und diese dadurch die Liebe Gottes spüren lassen. Pfarrgemeinderatsvorsitzender Matthias Jeger (Eyershausen) brachte eine Flasche Sekt, verbunden mit dem Wunsch, dass Sebastian Krems oftmals mit Gästen an einem Tisch sitzt und mit ihnen singt und lacht. Schließlich gab es ein Marienmessbuch von Pastoralassistent Johannes Krebs mit dem Hinweis, dass man Sebastian Krems dem Schutz und der Fürsprache der Gottesmutter Maria anempfehle.
"Es wird nicht ausbleiben, Verletzungen und Wunden gehören zum Leben," sagte Joachim Schneider (stellvertretender Pfarrgemeinderatsvorsitzender aus Merkershausen). Deshalb bekam der Kaplan eine kleine Notfallapotheke mit dem Hinweis, dass Jesus alle Wunden heilt. Pfarrer Karl Feser überreichte ein Fotobuch, in dem die wichtigsten kirchlichen Ereignisse des Kaplans in den vergangenen drei Jahren festgehalten waren. Das Fotobuch sei dazu da, sich an die Zeit in Bad Königshofen zu erinnern und an die Zeit im Grabfeld zu denken. Ein Geschenk der Pfarrei Mariä Himmelfahrt Bad Königshofen. Marion Nastvogel-Schöpf dankte schließlich dem scheidenden Kaplan für die vergangenen drei Jahre. "Sie waren eine spirituelle Quelle, eine Stütze und haben Orientierung und Glauben geschenkt und dafür danken wir "Vergelt`s Gott!""
Abschiedsworte, die mit viel Beifall von den Gläubigen in der Stadtpfarrkirche bedacht wurden. Der Kaplan selbst sagte, dass er gefragt wurde, welche Kirche denn zu seiner Lieblingskirche wurde. Diplomatisch seine Antwort: "'Da kann ich nur sagen: eine volle Kirche, so wie heute!" Dank sagte er für viele freundschaftlichen Beziehungen, auch für so manche Kritik. "Wir alle sind nur Menschen und machen Fehler." Er habe aber den Eindruck doch vieles richtig gemacht zu haben. Ich danke für alle Begegnungen. Eine Bitte hatte der Kaplan zum Abschied: Vergleichen sie meinen Nachfolger nicht mit mir, so wie es mir gegangen ist. Einen Abschied für immer gebe es nicht, denn "wir sehen uns sicher eines Tages dort oben bei Gott und singen dann alle Strophen von Großer Gott wir loben dich und himmlische Frau Königin."
Autor: Hanns Friedrich