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Den Primizsegen spendete nach dem abendlichen Gottesdienst in der Kirche St. Wendelin in Eyershausen Bad Königshofens neuer Kaplan Sebastian Krems. Dazu sagte er den Gläubigen, dass dieser Primizsegen ein Jahr lang gespendet werden darf und zwar so lang bis wieder neue Priester geweiht werden. "Das ist im kommenden Jahr wieder der Fall." Der Primizsegen ist ein besonderer Segen des Neupriesters.

Kaplan Sebastian Krems sagte, dass ein neugeweihter Priester den ersten Segen immer seiner Heimatgemeinde spendet. Und zwar nach der ersten Messe, die er dort gefeiert hat. Den Primizsegen empfangen die Gottesdienstbesucher einzeln, nach dem Ende der Messe und auch nach einer nachmittäglichen Andacht. In Eyershausen erhielten zuerst die Ministranten, dann die Gläubigen den Primizsegen.

Kaplan Sebastian Krems legte ihnen die Hände auf den Kopf und sagte: "Durch die Ausbreitung meiner Hände und durch die Anrufung der seligen Jungfrau Maria, des Heiligen Wendelin, aller Heiligen segne und behüte dich der allmächtige Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen. Der Heilige, der angerufen wird, ist in der Regel der Patron der Kirche. Der Segen ist deshalb so begehrt, weil ihm die Kraft des Anfangs mitgegeben ist.

Es kommt auch etwas von dem Segen in die Gemeinde zurück, aus der der Priester kommt, denn fast nie wird er in seinem Heimatort eingesetzt, sondern in einer anderen Gemeinde. "Der Primizsegen ist auch Zeichen dafür, dass die Menschen diesen jungen Mann als Priester wollen," heißt es in den entsprechenden Unterlagen der katholischen Kirche. Würde er nicht zu Hause empfangen und würden die Menschen nicht mit ihm Gottesdienst feiern wollen, für was wäre er dann Priester geworden.

Dass die Menschen zur Primizmesse kommen und den Segen empfangen, das lässt die langen Jahre der Vorbereitung auf das Priesteramt erst wirklich ans Ziel kommen. Zwar steht die Weihe durch den Bischof am Ende der Ausbildung, aber die Weihe muss sich „verkirchlichen“, indem die Menschen den Dienst des Priesters in Anspruch nehmen. Text: Hanns Friedrich

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