Bad Königshofen. Der Heilige Sebastian stand im Mittelpunkt des Gottesdienstes am Samstagabend in der Stadtpfarrkirche Bad Königshofen. Danach stand die Königsproklamation im Schützenhaus an. Hier gab es eine Besonderheit, wie Schützenmeister Thomas Fischer sagte: Nach 45 Jahren hat Alfons Weigand wieder den Königspokal und die Königskette erhalten und ist Schützenkönig im Jahr 2012. Ihm zur Seite stehen natürlich wie üblich weitere Schützenkönige und Ritter. Im Schützenhaus dankte der Schützenmeister Kaplan Stefan Beetz für den Gottesdienst zum Sebastianstag.
Zunächst nämlich stand die Messfeier in der Stadtpfarrkirche an. Die Besonderheit dabei: Die Kgl. priv. Schützengesellschaft von Bad Königshofen gestaltete diese mit. Vor dem Altar stand nicht nur die geschnitzte Figur des Heiligen Sebastian, sondern da sah man auch die Königsinsignien und die Schützenkette sowie Wein, eine Schützenscheibe, die den Heiligen Sebastian zeigt und eine Marienstatue. Eine alte Tradition nannte Kaplan Beetz die Verbindung zwischen dem Heiligen Sebastian und den Schützen.
Der Heilige sei zwar dargestellt, wie er an einem Pfahl gebunden, von Pfeilen durchbohrt wurde, doch daran sei er nicht gestorben. Er wurde wieder gesund gepflegt, später dann aber für seinen Glauben erschlagen. Bad Königshofens Schützen haben seit Jahren eine Verbindung zu diesem Tag, da die Schützen in der Stadt eine mehr als 400-Jahre alte Tradition haben. Daran erinnern vor allem der große silberne Pokal aber auch die Schützenkette, die im Anschluß an den Gottesdienst an den neuen Schützenkönig übergeben wurden.
Seit Jahren gehört es zur Königsproklamation der Kgl. Priv. Schützengesellschaft Bad Königshofen, daß sie beim Gottesdienst mit der Schützenfahne einziehen und am Altar stehen. Außerdem übernehmen sie an diesem Abend auch den Altardienst. Zum Gottesdienst am Sebastianietag gehört es auch, daß der Wein gesegnet wird, der dann im Anschluß im Schützenhaus getrunken wird. Alten Unterlagen zufolge waren die Schützen in der fürstbischöflichen Festungsstadt immer bei der Verteidigung mit eingebunden. Heute ist es vorrangig der Schießsport, aber auch Freundschaft und Kameradschaft. Text: Hanns Friedrich