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Die katholische Pastoralreferentin Karina Dietz (Saal) und die evangelische Pfarrerin Tina Mertten (Bad Königshofen) sind seit dem Wochenende offiziell die neuen Seelsorgerinnen am Rhönklinikum Campus in Bad Neustadt.

Für die evangelische Pfarrerin ist dies eine weitere seelsorgliche Aufgabe, für Karina Dietz ein neuer, etwas anderer, aber wichtiger Seelsorgebereich. An einem Klinikum stehe die Seelsorge im Vordergrund. Ganz im Gegensatz zur Pfarrei, wo man auch viel Organisations- und Verwaltungskram erledigen müsse. „Wir können uns ganz unserer Aufgabe widmen und für die Menschen da sein.“ fügt Karina Dietz an. „In der Klinikseelsorge bekommt man das ganze Leben mit all seinen Höhen und Tiefen mit,“ fügt Pfarrerin Tina Mertten an.

Beide hatten sich bewusst für die Stelle entschieden. Erforderlich ist dazu eine Klinische Seelsorgeausbildung. Den neuen Aufgabenbereich nennt Karina Dietz „total spannend“ aber auch nichts Neues, denn auch im „normalen Pfarreileben habe man mit Krankheit, Trauer und Tod zu tun. Das unterstreicht auch Tina Mertten. Sie war über viele Jahre als Gemeindepfarrerin auch für die Alten- und Seniorenheime am Ort zuständig. Außerdem ist sie seit vielen Jahren Notfallseelsorgerin. Trotzdem nennt sie die neue Aufgabe in einer Klinik etwas Besonderes. So unter anderem, wenn es zum Beispiel um seelsorgliche Gespräche geht. „Da ist man nicht immer allein mit dem Patienten im Zimmer, sondern es gibt meist auch Bettnachbarn.“ Hinzu kommt der Klinikalltag. Für ein gutes Miteinander müsse man immer wieder Absprachen mit dem Personal treffen. „In das komplexe System Krankenhaus muss man sich erst einfinden.“

Für die Seelsorger am Rhönklinikum gibt es nicht nur die Kapelle, sondern auch weitere Räumlichkeiten. Hier werden dann die notwendigen Büroarbeiten erledigt. Klinikseelsorge heißt nicht nur Patienten zu besuchen, sondern zum Beispiel auf der Palliativstation auch Ansprechpartnerin für Familienangehörige zu sein. Pfarrerin Tina Mertten ist zwei Tage am Campus und hier für vier Stationen zuständig. Hinzu kommen Teamsitzungen, sowie einmal im Monat ein Gottesdienst und gelegentlich Abendandachten. Auch Pastoralreferentin Karina Dietz hat, wie Tina Mertten, eine halbe Stelle für die Klinikseelsorge. Sie muss sich erst in die neue Aufgabe hineinfinden. Im Gegensatz zur evangelischen Pfarrerin hat sie nur diese halbe Stelle und kann sich ansonsten um ihre Familie kümmern. Für beide Seelsorger gibt es die sogenannte Rufbereitschaft. „Hier ist zu überlegen, ob man dann nicht acht Stunden am Klinikum vor Ort ist,“ sagt Karina Dietz. Vorgabe ist es, auch in den Nachtstunden, innerhalb von kurzer Zeit am Campus zu sein. Ob sie eines Tages, wenn es sich ergibt, die Klinikseelsorge auf eine ganze Stelle ausweitet, würden die kommenden Jahre zeigen.

Ökumene hat gerade in der Klinikseelsorge eine große Bedeutung. Tina Mertten zeigt dazu das Namensschild, auf dem „Ökumenische Seelsorge“ zu lesen ist, darunter dann der Name und der Titel. Das ökumenische Team besteht auf der evangelischen Seite aus drei Leuten, auf katholischer Seite sind es ein Pfarrer, drei Gemeindereferenten mit voller Stelle und Karina Dietz als Pastoralreferentin mit einer halben Stelle. Das sei auch notwendig, sagt Tina Mertten und vergleicht das Rhönklinikum von der Bettenzahl her mit Großhadern in München. „Das weiß kaum einer.“ Zuständig sind Teammitglieder außerdem noch für die Kurseelsorge. Es gibt weiterhin einen ehrenamtlichen Besuchsdienst und Ehrenamtliche bei den Gottesdiensten. Hinzu kommt die Betreuung in der Geburtshilfestation, hier besonders die Betreuung bei Todgeburten.

Seelsorge und Gottesdienste spielen oft eine besondere Rolle für Patienten, die länger in der Klinik sind. Tina Mertten erwähnt dabei die persönlichen Gespräche. Da lobt sie die Seelsorgearbeit der Ehrenamtlichen. Der Wunsch der neuen Klinikseelsorgerinnen ist es, dass die Kirchen keinesfalls bei der Klinikseelsorge Einsparungen vornehmen. „Menschen in Notlagen beistehen zu können ist einfach wichtig, denn das ist unsere Kernaufgabe, das ist Seelsorge.“

Autor: Hanns Friedrich

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