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 Wenn an Fronleichnam, bedingt durch die Corona-Pandemie, schon keine Prozessionen sein dürfen, dann doch wenigstens ein Blumenteppich. „Ein Fronleichnam ohne Blumenteppich geht gar nicht,“ hatte Küster Bruno Scheublein in der Sakristei in Merkershausen geäußert und sofort stimmte Kathleen Kindermann, eine der Oberministrantinnen, zu. Unterstützung erhielt sie von ihrem Team Marie Wacker und Mira Kuhn.

Das Motiv, ein Kelch mit Hostie war auch sofort gefunden, denn solch einen Teppich wollten die Ministranten in diesem Jahr zum Fronleichnamsfest legen. Blumen könnte man aus dem eigenen Garten nehmen oder in den Wiesen gepflückt werden. Auch das also kein Problem.

Küster und Ministranten entschieden dann, das gesamte Dorf mit einzubinden. Also wurden kurzerhand Informationsblätter verfasst und an die Haushalte in Merkershausen verteilt. Dort stand zu lesen, dass jeder, der möchte, mit legen kann. Das Motiv werde von den Ministranten aufgezeichnet und sollte mit Blumen ausgeschmückt werden. Bruno Scheublein hatte außerdem noch verschiedene Blumen zur Verfügung gestellt, die man nehmen konnte. Eingeladen zum Blumenteppichlegen waren Kommunionkinder, Ministranten und alle Kinder mit ihren Eltern. „Jeder, der wollte konnte kommen und mit legen,“ sagte Kathleen Kindermann.

Kurz nach 13 Uhr war das Motiv am Seiteneingang der Pfarrkirche St. Martin aufgemalt und schon waren die ersten Mütter mit ihren Kindern da und begannen die Felder auszuschmücken. „Es macht einfach Spaß… ich finde es eine gute Idee… so ist wenigstens ein bisschen Fronleichnam…“ waren die Kommentare. Gegen 17 Uhr war der bunte Teppich aus hunderten von Blüten fertig. Das Umfeld wurde noch mit Gras belegt und schließlich ein Blumenrand angesetzt.  Rechtzeitig zum Gottesdienstbeginn war das Werk gelungen und fand natürlich viele Bewunderer der Kirchenbesucher. Zum Motiv der vielsagende Spruch „Viele Einzelne – ein Ganzes.“

Nicht nur in Merkershausen, auch in Bad Königshofen konnte ein Blumenteppich bewundert werden und zwar direkt unter der großen Linde am Kirchplatz. Die Aufgabe hatte der Pfarrgemeinderat übernommen, der normalerweise den großen Blumenteppich am Marktplatz legt. Festlich geschmückt war aber auch die Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt. Dort hielt der gebürtige Bad Königshöfer, Josef Treutlein, Rektor am Käppele in Würzburg, den Festgottesdienst. Im Anschluss fand am Hochaltar, vor der im Tabernakel ausgesetzten Monstranz, noch eine Anbetung statt.

Autor: Hanns Friedrich

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