"Wir haben den alten Stuhl im Pfarrhaus gesehen, der vielleicht einmal in der Kirche als Sitz beim Besuch eines Bischofs verwendet wurde und haben ihn als Königsstuhl" umgenutzt," sagt der Kaplan. "Jesus ist unser König und der sollte auch auf einem entsprechenden Stuhl Platz haben," erklärte dazu Pastoralreferentin Alice Düchs den Kindern. Kindgerecht vorbereitet war diese Anbetungsstunde, durch die die Pastoralassistentin führte. Es ging um die Frage, was zu tun ist, wenn ein König kommt. Die Kinder wussten, dass man dazu einen besonderen Platz braucht und nannten einen roten Teppich, der zunächst bei Staatsbesuchen immer ausgelegt wird. Also wurden rote Tücher auf die Stufen des Altars gelegt. Dann stellte Kaplan Krems den großen mit Löwenköpfen verzierten, geschnitzten Stuhl mit den großen Armlehnen darauf. "Was braucht man noch, wenn ein König kommt? frage Alice Düchs in die Runde. Die Kinder der Pfarreiengemeinschaft Grabfeldbrücke legten zunächst eine Krone auf den Platz, auf dem der König sitzen sollte, als Zeichen seiner hohen Würde. Dann wurde der Bereich um den Königsthron mit vielen Kerzen geschmückt und auch Rosen kamen hinzu.
"Nun ist der Thron hergerichtet und der König kann zu uns kommen und zwar in der Gestalt der Hostie, die in der goldenen Monstranz verehrt wird," sagte Alice Düchs den Kindern. Nach einem Lied stellte Kaplan Sebastian Krems die Monstranz auf den vorbereiteten Königsthron. "Nun ist unser König da und wir können ihn auch verehren, wer will mit einer Verbeugung, wer möchte mit einer Kniebeuge," sagte Alice Düchs den Kindern. Zu dem Lied "Gottheit tief verborgen", erläuterte der Kaplan die einzelnen Strophen und sagte den Kindern, dass das Lied im 13. Jahrhundert geschrieben wurde und sagt, dass die Menschen Gott in der Gestalt der Hostie verehren. Gott sei zwar nicht zu sehen, aber er sei da und könne in die Herzen der Menschen einen Platz haben. Über die Botschaft der Bibel komme man zu ihm und erkenne ihn auch. Die Kommunionkinder dieses Jahres stellten dann weitere Kerzen vor den Thron mit der Monstranz und brachten ihre ganz persönlichen Wünsche zum Ausdruck. Die Anbetungsstunde der Kinder endete mit dem Segen, bevor in der nächsten Stunde die Kolpingsfamilie mit Gebeten, Geschichten und Gedanken die Anbetung gestaltete.
Dazu wurde die Monstranz auf den Volksaltar gestellt. Schade nur, dass dann die bisher dort stehenden Kerzen der Kommunionkinder weggenommen wurden und lediglich die Kerzen am Altar brannten. Pfarrer Karl Feser begleitete unter anderem einen Psalm auf der Gitarre und die Gläubigen hörten eine Erzählung, bei der es darum ging, dass Gott auch die "schwarzen Schafe" liebt. In der Liedbetrachtung ging es um den verborgenen Gott und darum, dass das Leben der Menschen begrenzt ist, Gott aber unendlich und ewig ist. In einer Anbetungsstunde wolle man zur Ruhe zu kommen, sagte Gottesdienstleiter Kilian Weigand und erinnerte an die laute und hektische Welt. In der ewigen Anbetung stellte man Gott in den Mittelpunkt und schaue auf seine Größe und Einzigartigkeit. In der zweiten Gebetsstunde, die der Frauenbund übernommen hatte, stand ebenfalls das Allerheiligste in der Monstranz, die nun am Altar stand, im Mittelpunkt, bevor Pfarrer Feser die Ewige Anbetung in der Stadtpfarrkirche Bad Königshofen mit dem Eucharistischen Segen beendeten und die Glocken der Kirche traditionell die "Ewige Anbetung ausläuteten." Text: Hanns Friedrich