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Begegnungstag Kolping 55plus – Mit mehr als 300 Besuchern hatte der Begegnungstag Kolping 55plus am Mittwoch in Bad Königshofen einen enormen Zuspruch. Der Tag stand unter dem Thema "Kolping - Ein Gewinn für das Leben". Höhepunkte waren ganz sicher die Lesung "Adolph Kolping im O-Ton" von Peter Langer und Elias Lang, aber auch "Fränkisch gelesn und fränkisch gelacht..." von und mit dem fränkischen Mundartdichter Wilhelm Wolpert, sowie die "Kaufmannsware - wilde Schlehen aus der Rhön".

 Musikalisch gestalteten Clemens Behr und Gerhard Hippeli als "Rhön-Grabfelder-Duo" den Nachmittag. Schon traditionell endete der Tag mit dem Bannerzug zur Wallfahrtskirche Ipthausen und dem Abschlussgottesdienst mit Diözesanpräses Diakon Jens Johanni und Pfarrer Karl Feser, Präses der Kolpingsfamilie Bad Königshofen.  Gerhard Hippeli, Leiter des Arbeitskreises Kolping 55 plus freute sich über die zahlreichen Besucher im großen Kursaal der FrankenTherme Bad Königshofen. Sein Dank galt der Kolpingsfamilie Bad Königshofen mit dem Vorsitzenden Bernhard Weigand, die die Organisation übernommen hatten. Die Gäste kamen aus den Bereichen Bad Kissingen, Hassberge, Schweinfurt und Rhön-Grabfeld. Bad Königshofens Bürgermeister Thomas Helbling stellte die Stadt vor und erinnerte an die Generalsanierung. Der Kursaal werde sehr gut genutzt, auch immer von der Kolpingsfamilie. Die Stadt investiert in die Therapieabteilung der FrankenTherme rund drei Millionen Euro, habe ein Nahwärmenetz und in Zukunft wohl auch ein Medizinisches Versorgungszentrum. Nach der Grenzöffnung liege die Bad Königshofen wieder mitten in Deutschland. Den Gästen sagte der Bürgermeister: "Sie sind hier in sehr guten Händen, kommen sie gerne wieder!"

Auf die Kureinrichtungen ging Kurdirektor Werner Angermüller ein und betonte, dass sich die Stadt und die Kurverwaltung den Veränderungen in der Kur gestellt habe. Dazu gehöre auch die FrankenTherme mit ihren Einrichtungen, dem Naturheilwassersee, der Natrium-Sulfat-Quelle und den Therapieangeboten. 150.000 Badegäste wurden in diesem Jahr bisher gezählt. Trotz des heißen Sommers nutzten pro Monat an die 3.000 Gäste die fränkisch-finnische-Sauna. Der Kurdirektor verwies auf den Gradierpavillon, den Wohnmobilstellplatz und die Angebote zum Spazierengehen im Kurpark und im Grabfeld. "Bad Königshofen ist eine kleine, aber feine Stadt." Bernhard Weigand, Vorsitzender der Kolpingsfamilie Bad Königshofen, freute sich dann, dass mehr als 300 Besucher gekommen sind und meinte, dass das Programm sicher für jeden etwas bietet.

Diözesanreferentin Sylvia Christ meinte, dass man zum Thema des Tages "Kolping - ein Gewinn fürs Leben" viel erzählen könne. Dazu gehöre die Kolpingarbeit, die Umsetzung der Ideen Adolph Kolpings und Kolping als Sozialverband in mehr als 60 Ländern. Sie verwies auf den Kolpingtag in Schweinfurt, wo man sich mit dem Thema befasste und bei einer Umfrage sich herausstellte, wie breit gefächert, der Gewinn fürs Leben ist. Die Rede war von Geborgenheit, Glauben leben, Freundschaft, Unterstützung und Heimat. All das zeige, dass man aus Kolpingsfamilien auch Kraft schöpfen könne. Kolping sei damit weit mehr als nur ein Sozialverband.

Interessant und informativ war die Lesung von Peter Langer "Adolph Kolping im O-Ton". In dem gespielten Stück mit Elias Lang als Wanderbursche und Peter Langer als Adolph Kolping ging es um die Gesellen, denen im 19. Jahrhundert Adolph Kolping ein Haus zur Verfügung stellte. Damit waren die Gesellenhäuser, die es heute überall gibt, geboren. Kolping war es, der damit Zeichen für bessere Lebensbedingungen und Bildung der Handwerksgesellen setzte. "Fränkisch gelesn und fränkisch gelacht über Junga, Alta, Fromma und aa über fränkische Frecker" hieß es am Nachmittag. Dazu war der bekannte Mundartdichter Wilhelm Wolpert gekommen. Seine Gedichte und Geschichten brachten die Kolpingmitglieder sehr oft zum schmunzeln und lachen. Dann kam "Kaufmannsware", vier Frauen aus der Rhön zu Kolping 55plus und begeisterten mit fränkischer Volksmusik aber auch ihren selbstironischen Stücke aus der eigenen Feder.

Traditionell dann der Bannerzug mit den Kolpingmitgliedern zur Wallfahrtskirche Ipthausen. Hier begrüßte Pfarrer Karl Feser die Kolpingmitglieder. In seiner Ansprache sagte Diözesanpräses, Diakon Jens Johanni, dass heute Mitmenschen oft verurteilt werden, weil sie vielleicht anders sind und anders denken. Gewinnorientierung präge das Leben der Menschen. Der Diakon verwies auf die Lottozahlen, auf Fußballspiele, bei denen man gewinnen möchte. Es gebe aber auch Aussagen, dass Menschen eine gewinnende Art haben. Der Gewinn werde heute im Leben der Menschen groß geschrieben. Auf das Evangelium kam der Diözesanpräses zu sprechen, in dem Jesus sagt: Wer sein Leben um meinetwillen verliert, wird es gewinnen. Jesus selbst habe gewusst, dass ihn Leid und Kreuzestod erwarten und dass es kein leichter Weg sein wird.

Jesus fordere die Menschen damit auch heute noch heraus. "Das ist der Gewinn, das Leben über das Leben hinaus." Gott sollte man deshalb Raum schenken. Für jeden Menschen habe das Leben natürlich auch Schattenzeiten, die man annehmen sollte, wie Jesus seinen Kreuzestod angenommen hat. "Wir sollten unser Leben an Christus fest machen in der Hoffnung auf die Auferstehung und das ist unser Gewinn." Der Prediger verwies auf den em. Papst Benedikt, der einmal gesagt hatte, dass Christus nicht ein bequemes Leben versprochen hatte. Das passe auch zum Leben und zum Wirken des Gesellenvaters und zum Thema des Begegnungstages "Kolping - Ein Gewinn fürs Leben."

Autor: Hanns Friedrich

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