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Einen schwarzen Koffer in der Hand schreitet Pfarrer Braun, alias Diakon Rudi Reuter, in den großen Kursaal. Auf der Bühne ist Pfarrer Karl Feser als Gärtner, mit grüner Schürze, Strohhut und der Gitarre zu sehen. Schnell wird klar, daß es darum geht, daß der Vatikan informiert wurde, daß in der Pfarrei Bad Königshofen einiges nicht mit rechten Dingen zugehen soll.

Bad Königshofen. Einen schwarzen Koffer in der Hand schreitet Pfarrer Braun, alias Diakon Rudi Reuter, in den großen Kursaal. Auf der Bühne ist Pfarrer Karl Feser als Gärtner, mit grüner Schürze, Strohhut und der Gitarre zu sehen. Schnell wird klar, daß es darum geht, daß der Vatikan informiert wurde, daß in der Pfarrei Bad Königshofen einiges nicht mit rechten Dingen zugehen soll. So wurde ein Mitarbeiter geschickt, der alles dokumentiert. Da ging es um Pfarrer Karl Feser, der Bogenschütze ist und Paddelboot fährt und nicht immer im Priestergewand zu sehen ist. Kaplan Stefan Beetz spielte den Pfarrer und träumte, der "Spion des Vatikan" sei durch einen Pfeilschuss getötet worden. Neben ihm fällt der "Spion" vom Pfeil durchbohrt zu Boden. Einer von vielen Programmpunkten bei der Faschingssitzung der "Königshöfer Pflasterschtee" am Wochenende im großen Kursaal von Bad Königshofen.

 "Ich war Nachtwächter, jetzt bin ich Sitzungspräsident" sagte  Josef Weber, der kurzfristig dieses Amt übernommen hatte, aber gekonnt in seiner lockeren Art durchs Programm führte. Eine Premiere, stellte Bernhard Weigand, Vorsitzender der Kolpingsfamilie Bad Königshofen zum Schluß fest und dankte Josef Weber für die Übernahme des Amtes. Die Purzelgarde des TSV Bad Königshofen hatte den Abend im großen Kursaal. der Frankentheme eröffnet und gleich die Herzen der Zuschauer für sich gewonnen. Locker und leicht stellten sie ihren einstudierten Tanz vor, bevor Petra Kempf in die Bütt stieg und "Hausfrauengerschichten" zum Besten gab. Ein Hingucker war dann auf jeden Fall das Tanzmariechen der Wargolshäuser Karnevalsgesellschaft, das über die Bühne wirbelte.

Beim Pfarrhausteam kam so einiges zur Sprache. Zum Beispiel die Vermutung des "Abgesandten des Vatikans", daß Pfarrer Feser die Renovierung des Pfarrhauses wohl verhindere. Pastoralreferentin Regina Werner als Pfarrhaussekretärin, Kaplan Stefan Beetz als Pfarrer Feser und Diakon Rudi Reuter als "Spion des Vatikan" begeisterten, ebenso wie Pfarrer Karl Feser, der mit Gesang als "Moritatensänger" die Vorgänge schilderte. Er hat übrigens selbst diesen Sketch geschrieben. Den anschließenden Schunkelliedern, die von Pfarrer Feser auf der Gitarre und Stadtpfarrer i.R. Linus Eizenhöfer auf dem Akkordeon begleitet wurden, leiteten dann zur TSV Garde über.

 Gabi und Moni sind beim Bad Königshofener Fasching ein Begriff und auch diesmal begeisterten Simon Weber und Gustav Hahn mit ihren Geschichten und Witzen. Da ging es um "Stockenten" also um Nordic Walking ebenso wie sie verstanden sich selbst auf den Arm zu nehmen. Ganz klar, daß sie immer wieder die Lacher auf ihrer Seite hatten. So ging es auch beim "Radiosalat", bei dem verschiedene Sender im Rahmen einer Liveübertragung durcheinander kamen. So der Sport, die Mütterberatung und die Obstberatung. Beifall für die "blauen Mülltonnen", in denen Jugendliche steckten, die zum  eingespielten Lied ihre Köpfe aus den Tonnen streckten und damit für viel Heiterkeit sorgten.

 Dora Horn  und Stefan Weigand gaben dann Einblick in eine "ganz normale Familie", wobei die Erinnerungen an früher immer wieder durch Einblendungen und Liedeinlagen unterbrochen wurden. So mit einer Braut, Westerneinlagen, einer Hausfrau und dann mußten auch Persönlichkeiten wie Landrat Thomas Habermann, Kurdirektor Werner Angermüller, Bürgermeister Thomas Helbling, Pfarrer Karl Feser und Altbürgermeister Clemens Behr im Lied "daran glauben". Eine Einlage des Frauenbundes. Beifall für die TSV Showtanzgruppe, die im wahrsten Sinn des Wortes über die Bühne des großen Kursaals wirbelte. "Es war einmal Kirmes in Bad Königshofen", so war der nächste Sketch überschrieben, bei dem es Kirmespaare ebenso gab, wie die Kirmespredigt mit Stefan Weigand, der einige Vorkommnisse von Bad Königshofen auf die Schippe nahm. Das alte Krankenhaus könne abgerissen werden und das frühere Gasthaus Fränkischer Hof am Marktplatz sei ein Schandfleck.

Ohne Zweifel ein Highlight war die Vorstellung von Maxi und Gabriel, mit dem kleinen Mann, den sie präsentierten. Die Hände des einen waren dabei die des anderen, dessen Hände wiederum waren die Füße des kleinen Mannes. Ein Programmpunkt, der gleich noch einmal wiederholt werden mußte, denn im Saal war man der Meinung "Das war Spitze!" Das galt aber auch für die Tanzgarden allgemein und die Königshöfer Garde bevor die Kolpingjugend den Schlusspunkt des Abends setzte und dabei auf ihre Weise das Rhönlied in Text und Bild interpretierte. Ein Hingucker war aber auch das Lied von den "Glocken von Rom." Dazu sah man schwarzgekleidete Herren mit Sonnenbrille auf der Bühne. Wenn es um "Glocken ging," dann öffneten sie den Mantel und schlugen mit Schlegeln auf die Pfanne, die über der Badehose hing.  Das Finale sah dann alle Mitwirkenden auf der Bühne und bei einer Polonaise im Saal. Es war ein Programm, das in viereinhalb Stunden, ein Feuerwerk der guten Laune abbrannte.                                                                                              Hanns Friedrich

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