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In der Stadtpfarrkirche Bad Königshofen feierte Pater Joe den Gottesdienst an Maria Lichtmess gemeinsam mit zwei Mitbrüdern.

 40 Tage nach Weihnachten, feiert die Kirche das Fest der Darstellung des Herrn, im Volksmund auch Mariä Lichtmess genannt. In der Lebensgeschichte Jesu, wie sie im Evangelium des Lukas überliefert wird, war die „Darstellung Jesu im Tempel“ ein solches Ereignis, bei dem Gottes gute Absicht offenbar wurde. Wie es für jede jüdische Familie Brauch ist, wurde Jesus als der erstgeborene Sohn 40 Tage nach seiner Geburt in den Tempel nach Jerusalem gebracht. Das erinnert an die rettende Tat Gottes, durch die Israel aus dem Elend Ägyptens wunderbar herausgeführt wurde. Für die Mutter erfolgte ein Reinigungs- und Segensritus. Die 40 Tage waren zudem ein wichtiger Schutzraum zwischen Mutter und Neugeborenem für die Entfaltung und Festigung ihrer Beziehung.

 „Darstellung des Herrn“ meint, dass Jesus Gott geweiht, übereignet ist. Es wird öffentlich bezeugt, dass er Gottes Eigentum ist und bleibt. Im Tempel kommt es zur Begegnung mit dem Propheten Simeon und der alten Prophetin Hannah, die schon viele Jahre ihren Dienst an diesem heiligen Ort versehen. Simeon preist Jesus als das Licht der Welt. Seine Worte wurden von der Kirche in ein Gebet aufgenommen, das bei der Komplet, dem kirchlichen Nachtgebet, gesprochen wird. Auch die Prophetin Hannah lobt angesichts des Kindes Gott und beginnt als erste Frau mit der Verkündigung dieser Heilsbotschaft an alle, die auf die Erlösung Israels harren.

 Ab dem vierten Jahrhundert werden am Lichtmesstag die für das nächste Jahr benötigten Kerzen geweiht, weshalb Wachsmärkte, eben Licht(er)messen, durchgeführt wurden. Daher hat sich der Name „Mariä Lichtmess“ eingebürgert. Die weihnachtliche Lichtsymbolik kommt noch einmal zur Geltung – in vielen Kirchen finden Kerzenweihen und Lichterprozessionen statt. Mit Einführung des neuen Allgemeinen Römischen Kalenders von 1969 wurde dieses Fest in „Darstellung des Herrn“ umbenannt, um die biblische Wurzel des Festes zu unterstreichen.

 Traditionell wird im Anschluss an die Heilige Messe am Fest der Darstellung des Herrn der Blasiussegen erteilt. Die Spendung des Segens ist seit dem 16. Jahrhundert nachgewiesen. Andere Segnungen am Blasiustag wie die von Wasser, Brot, Wein und Früchten sind dagegen heute nicht mehr gebräuchlich. Der Segen aus dem Benediktionale heißt: „Auf die Fürsprache des heiligen Blasius bewahre dich der Herr vor Halskrankheit und allem Bösen. Es segne dich Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.“ Eine andere Segensformel lautet: „Der allmächtige Gott schenke dir Gesundheit und Heil. Er segne dich auf die Fürsprache des heiligen Blasius durch Christus, unsern Herrn.“

 Der Gedenktag des heiligen Blasius ist am 3. Februar. Blasius von Sebaste war der Überlieferung zufolge Bischof von Sebaste in Kleinasien und erlitt 316 das Martyrium. Der Heilige zählt zu den 14 Nothelfern. Die bekannteste Erzählung über Blasius berichtet, wie er während seiner Gefangenschaft in einem römischen Gefängnis einem jungen Mann das Leben gerettet hat, der an einer Fischgräte zu ersticken drohte. Die Kirche spendet daher den Blasiussegen zum Schutz gegen Halskrankheiten. Darin kommt das gläubige Vertrauen auf die Heilszusage Gottes gerade auch für das leibliche Wohlergehen des erlösungsbedürftigen Menschen zum Ausdruck.  (pow)

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