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In seiner Predigt zum 6. Ostersonntag ging Pfarrer Karl Feser auf die Grundlage jeder Beziehung, die Liebe ein. "Liebe ist - Jesus in sein Herz zu lassen, sagte der Geistliche.

Am letzten Sonntag haben wir im Evangelium das Bildwort vom wahren Weinstock gehört. Es ging um die Beziehung zu Jesus und zueinander. Heute wird die Grundlage jeder Beziehung in den Blick genommen: Die Liebe. Was ist Liebe? Darüber könnte man ganze Bücher schreiben.

Es ist schon eine zeitlang her, da gab es in der Zeitung immer eine Rubrik: Liebe ist... Dann waren zwei Comicfiguren zu sehen, eine Frau und ein Mann und verschiedene Situationen
des Lebens. Ich möchte heute mal solche Aussagen hernehmen und sie mit dem Evangelium in Verbindung bringen. Liebe ist – wenn man auch bei weiter Entfernung die Nähe des anderen spürt. Bleibt in meiner Liebe, so sagt Jesus. Der Abschnitt aus dem Evangelium, den wir gehört haben, gehört zum sogenannten Abschiedsgebet Jesu. Jesus bereitet seinen Abschied vor und die Jüngerinnen und Jünger sollen auch nach Tod, Auferstehung und Himmelfahrt mit Jesus in Verbindung bleiben. Liebe ist – wenn dir plötzlich jemand wichtiger ist als du selbst. Wenn ihr meine Gebote haltet, werdet ihr in meiner Liebe bleiben, so wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe.

Jesus wichtig nehmen, ihm Bedeutung in meinem Leben zu geben, das heißt, seine Gebote zu halten, das heißt wiederum, das zu leben, was Jesus vorgelebt hat und das in sich aufzunehmen, was er gelehrt hat. Liebe ist – froh zu sein dich gefunden zu haben. Dies habe ich euch gesagt, damit meine Freude in euch ist und damit eure Freude vollkommen wird.
Jesus gefunden zu haben, den Glauben gefunden zu haben, das kann uns in unserem Leben eine Tiefe geben, wo wir sozusagen auf eine Quelle der Freude stoßen, sodass wir in allen
Schwierigkeiten des Lebens unseren Lebensmut nicht verlieren, unseren Humor behalten, uns die Hoffnung nicht nehmen lassen.

Liebe ist – schwere Zeiten gemeinsam zu durchstehen.Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt. Jesus war bereit für seine Lehre und für seine Gottesbeziehung in den Tod zu gehen. Seine Freunde, die Jüngerinnen und Jünger waren zunächst geschockt über seinen Tod am Kreuz. Doch durch den Auferstandenen haben sie gespürt, sie sind nicht allein. Der Herr ist weiterhin bei ihnen und begleitet sie durch die Herausforderungen des Lebens. Liebe ist – ihn in dein Herz zu lassen. Ich nenne euch nicht mehr Knechte; denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Vielmehr habe ich euch Freunde genannt; denn ich habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört habe. Jesus bietet seinen Jüngerinnen und Jüngern die Freundschaft an, letztlich auch jeder und jeden von uns. Und mit Jesus haben wir einen neuen Zugang zu Gott. Auch er bietet uns seine Freundschaft
an. Also Herzen auf, damit Gott dort einziehen kann. Liebe ist – ein Geschenk des Himmels. Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, dass ihr euch aufmacht und Frucht bringt und dass eure Frucht bleibt.

Wir haben uns die Liebe Gottes nicht erarbeitet, sich Liebe zu verdienen geht auch gar nicht. Gott hat uns in Jesus Christus ein Liebesangebot gemacht. Er kam auf uns zu. An uns liegt es nun diese Gottesliebe zu beantworten. Liebe ist – die Strecke gemeinsam zu bewältigen. Dann wird euch der Vater alles geben, um was ihr ihn in meinem Namen bittet. Jesus schenkt uns seine Nähe, Gott schenkt uns seine Nähe, wir brauchen uns nicht allein zu fühlen.Wir haben ein Gegenüber, können unsere Bitten und unsere Sorgen aussprechen. Wir wissen Gott
ist mit uns. Liebe ist – nicht nur ein Wort, Liebe, das sind Worte und Taten. Dies trage ich euch auf: Liebt einander! Damit ist nicht nur eine platonische Liebe zum Mitmenschen gemeint.
Die Liebe, die Jesus einfordert ist tätige Liebe am Anderen. Das Beste Beispiel dafür ist die Fußwaschung Jesu. Er der Meister macht sich zum Sklaven um den anderen zu dienen.
So sollen auch wir uns nicht zu Schade sein, den anderen unsere Hilfe anzubieten. Am Ende kann ich nur sagen: Die Antwort auf alle Fragen... ist Liebe Die Antwort auf alle Fragen... ist Gott!
Amen.

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