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"Unser Stadtpfarrer Linus Eizenhöfer ist einer von uns geworden!" Das sagte Clemens Behr im Rahmen eines kleinen Empfangs im Pfarrgemeindehaus. Immerhin ist der Geistliche seit 30 Jahren und vier Tagen in der Stadt, wie er beim Dankgottesdienst in der Stadtpfarrkirche sagte. Sichtlich erfreut war der Stadtpfarrer a.D. darüber, dass der Kirchenchor St. Cäcilia die Messfeier gesanglich umrahmte.

Kurz streifte er seinen "Einzug in Bad Königshofen" am 26. Januar 1986. als er von zahlreichen Mitbrüdern begleitet wurde. Am Sonntag zelebrierte er den Gottesdienst selbst. Bewußt hatte er, wie vor drei Jahrzehnten sein Primizgewand an, das ihm sein Taufpate geschenkt hatte. "Er hatte es sich damals vom Mund abgespart," wußte Linus Eizenhöfer.  Bewußt hatte er die Lieder an diesem für ihn und die Pfarrgemeinde besonderen Sonntag gewählt. Dazu gehörte auch das Eröffnungslied "Meine Zeit steht in deinen Händen..." Das sei eine Tatsache, die immer für ihn als Priester gegolten hatte. Schmunzelnd meinte der 82-Jährige auf die vergangenen Jahre bezugnehmend. "Nicht nur ich, sondern viele von Euch sind mit mir älter geworden." Ein großes Hobby von ihm als Stadtpfarrer war die Pfarrchronik von Bad Königshofen, die er handschriftlich weiter führte. So konnte er nachvollziehen, dass er in seiner Zeit 536 Kindern das Sakrament der Taufe gespendet, bei 193 Paaren den Bund der Ehe gesegnet und 570 Verstorbene  zu Grabe geleitet hatte. Kurz streifte er seine Berufung nach Bad Königshofen, verwies auf seine Bundeswehrzeit und die Begrüßung in Bad Königshofen 1986.

In seiner Predigt wurden Erinnerungen an die damaligen Gemeindereferentin Renate Baumann, Pfarrsekretärin Hiltrud Marquardt und Martha Ort wach. Ebenso an die Pastoralreferentinnen Stefanie Seufert-Wolf, Daniela Schott, Alice Düchs, Doris Werner, Thomas Hart und schließlich Regina Werner. Seit 2007 ist Diakon Rudi Reuter mit im Boot. Am 01.Oktober 2008 ging der letzte Stadtpfarrer von Bad Königshofen offiziell in Pension, zog in das Pilgerhaus nach Ipthausen und war noch Pfarrverweser bis Ende Februar  2009. "Jetzt bin ich noch mitarbeitender  Priester in der Pfarreiengemeinschaft Grabfeldbrücke." An die verschiedenen Bautätigkeiten erinnerte Linus Eizenhöfer, so die Wallfahrtskirche Ipthausen, das neue Pilgerhaus, den Abschluss der Turmrenovierung und die Umgestaltung der Pfarrkirche. Hinzu kamen Renovierungen der Pfarrhäuser in Althausen und Merkershausen. Dass der Stadtpfarrer gerne auf Reisen ging, war bekannt und so nahm er viele Gläubige mit auf Pilgerreisen.

Das sagte auch die stellvertretende Vorsitzende des Pfarrgemeinderates Marga Deuerling, die den Pfarrer als leutselig bezeichnete. "Ein Priester, der auf die Menschen zugeht und Kontakte schafft." Deuerling erinnerte an Jugendwallfahrten an die Gottesdienste und vieles mehr. Letztendlich stellte sie fest: "Sie sind uns ans Herz gewachsen und haben viele guten Eigenschaften."  Gesundheit und Freude wünschte in Gedichtform die Pfarrgemeinderatsvorsitzende Elisabeth Weigand, bevor Clemens Behr auf seine bekannte humorvolle Weise dem Jubilar dankte und einige gemeinsame Erlebnisse heraus griff. Erfreulich für ihn sei gewesen, dass Linus Eizenhöfer in einem Zeitungsinterview zu seinem Ruhestand betonte: "Ich bleibe im Grabfeld."

Der ehemalige Bürgermeister erinnerte an die gemeinsamen Jahre, das gute Verhältnis von Kommune und Kirche, an Auftritte mit der Kirmesgesellschaft, die Fahrt in die Partnerstadt Arlington und die Faschingsabende im großen Kursaal. "Da muss ich unseren griechischen Tanz nennen, bei dem der Bürgermeister etwas höher sprang, als der Stadtpfarrer." Heute sei Linus Eizenhöfer ein begeisterter E-Bike-Fahrer, der per Drahtesel zu verschiedenen Gottesdienstorten kommt. Allerdings reiche der Akku gerade mal bis Breitensee, dort müsse er aufgeladen werden, damit der Pfarrer zurückkommt. An die Prominentenband und den Pfarrer hinter dem Kontrabass erinnerte Clemens Behr und verriet, dass die Familie Behr dieses Instrument zur Verfügung stellt. Auf all das stieß man beim Empfang im Pfarrgemeindehaus an, zu dem auch Pfarrer Karl Feser und Kaplan Sebastian Krems gekommen waren.

Autor: Hanns Friedrich

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