Als einen herzensguten Menschen, einen kollegialen und aufgeschlossenen Chef bezeichnen Mitarbeiter des Julius- und Elisabethaspitals, aber auch die Bewohner beider Einrichtungen Manfred Bühner. 1997 kam er ins Grabfeld und übernahm nach Roland Schunk die Leitung des Julius- und Elisabethaspitals. Im Alter von 57 Jahren ist Manfred Bühner am Freitag auf der Palliativstation in Bad Neustadt plötzlich gestorben.
Nach sieben Jahren ist eine Krankheit erneut ausgebrochen, die letztendlich zum Tod führte. Um ihn trauern seine Frau Brigitte sowie die beiden Kinder Alexander und Lisa. Der gebürtige Waldberger zog vor 20 Jahren nach Brendlorenzen, blieb aber immer seiner Heimatgemeinde verbunden. Dort hat er sich in das Vereinsleben eingebracht und war mit seiner Fußballmannschaft weithin bekannt. In Bad Königshofen lag ihm das Wohl „seiner Heimbewohner“ am Herzen und so entstanden unter seiner Leitung insgesamt drei Erweiterungsbauten, sowie Modernisierungsmaßnahmen in beiden Einrichtungen.
Geboren wurde Manfred Bühner in Bad Neustadt, verbrachte seine Kinder- und Jugendzeit in Waldberg. Nach dem Abitur besuchte er die Krankenpflegeschule in Bad Neustadt, machte eine Lehre bei der Schreinerei Seufert in Waldberg und wechselte als Leiter einer therapeutischen Wohngruppe nach Maria Bildhausen. Im Jahr 1997 übernahm er die Leitung des Julius- und Elisabethaspitals in Bad Königshofen. Hier hat er in den vergangenen fast zwei Jahrzehnten sich vor allem um die Modernisierung beider Häuser gekümmert. So entstand als erstes im Jahr 2001 am Juliusspital ein Anbau mit modernst eingerichteten Doppelzimmern, eine neue Küche, Verwaltungsräume Abstell- und Lagerräume. Das Haus bekam ein begrüntes Flachdach, eine großen Glasfront und einen gläsernen Übergang zwischen Alt- und Neubau. Gleichzeitig wurde Altbau des Alten- und Pflegeheimes sowie der Gewölbekeller saniert. Dieser konnte für Familienfeste oder Geburtstage genutzt werden. „Er kam, sah und baute,“ sagte der damalige Bürgermeister Clemens Behr bei der Einweihungsfeierlichkeit im Jahr 2002.
Wichtig war Manfred Bühner und dem Spitalrat, dass sich die Heimbewohner wohl fühlten und so wurde ebenfalls der aus der Zeit Fürstbischof Julius-Echter stammende Altbau entkernt und Altenheim- und behindertengerecht umgebaut, erinnert sich der damalige Spitalratsvorsitzender Clemens Behr. Im Laufe der Jahre kam ein weiterer Anbau dazu und zwar an dem 1989 errichteten Neubau mit Einzel- und Doppelzimmer, einen Archivleseraum, speziell mit alten und auch teils historischen Büchern. Im Dachgeschoß entstanden Einzelzimmer sowie Aufenthaltsraum und Kapelle. Für Manfred Bühner standen immer der Mensch und seine Betreuung im Mittelpunkt. Dazu gehörte auch der Innenhof mit Gartenanlage, der zum zentralen Treffpunkt wurde. Manfred Bühner war ein geselliger Mensch, der auf seine Bewohner in beiden Häusern zuging, Zeit für sie hatte und bei Sing- und Unterhaltungsnachmittagen die Gemeinschaft pflegte und gerne mitfeierte.
Aktuellstes Projekt ist ein weiterer Anbau, der in der Endphase der Fertigstellung ist. Für Manfred Bühner war dieser notwendig, nachdem die Nachfrage nach Pflegeplätzen ungebrochen ist. Hinzu kommen gesetzliche Vorgaben, die die Juliusspital-Stiftung dazu bewog diese Baumaßnahme in Angriff zu nehmen. Doch nicht nur im Juliusspital hat Manfred Bühner seine Spuren hinterlassen, sondern auch im Elisabethaspital. Auch hier fanden in den letzten Jahren immer wieder grundlegende Sanierungsmaßnahmen statt. Mit angestoßen hat er die Sanierung der historischen Hauskapelle, die er nach Corona-Zeiten in Angriff nehmen wollte. Ein weiteres Projekt, die Sanierung der wertvollen Orgel, ein dazu umgebautes Harmonium der Firma Schiedmayer, hat er mit Spitalratsvorsitzenden, Landrat Thomas Habermann ebenso auf den Weg gebracht, wie beide den Anstoß zur Sanierung der Hauskapelle gegeben haben.
Autor: Hanns Friedrich