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Das Hochfest Mariä Heimsuchung, seit Jahrzehnten ein Ortsfeiertag in Saal an der Saale, wurde in diesem Jahr im kleinen Kreis gefeiert. Aufgrund der Corona-Pandemie waren lediglich 200 Besucher gestattet, die den entsprechenden Abstand einhielten und Mund-Nasenschutz-Masken trugen. 180 hatten sich angemeldet und waren auf einer Liste notiert, die am Eingang zum Findelberg abgehakt wurde.

Eine ungewöhnliche Zeit erfordert eben ungewöhnliche Maßnahmen und so bezeichnete Ortspfarrer Pater Silvester von der „Pfarreiengemeinschaft um den Findelberg“, die Glaubensgemeinschaft auch als eine kleine Familie. Sein Dank galt bei der Begrüßung Festprediger Pater Reddy, promoviert an der Universität in Würzburg,  und Hauptzelebrant Pater Velangini, Pfarrvikar in Burkardroth, von der Ordensgemeinschaft  der Missionare des Heiligen Franz von Sales (MSFS).  Beide Patres sind Mitbrüder von Pater Silvester. Dieser dankte dem Pfarrgemeinderat und der Kirchenverwaltung, die es ermöglichten, dass das Findelbergfest, wenn auch im kleinen Rahmen, gefeiert werden konnte.

Man sei zusammen gekommen, um die Mutter Gottes am Findelberg  zu ehren, sagt Pater Silvester eingangs. Musikalisch gestaltet wurde der Freiluftgottesdienst von Markus Wollmann (Bad Brückenau) und Gerhard Göbel (Irmelshausen). Hingewiesen hat der Pater auf die Orgelrenovierung und dankte den vielen Spendern, denn von den geplanten 100.000 Euro, sind bereits 65.000 Euro auf dem Konto der Kirchengemeinde. Hingewiesen hat er darauf, dass die Wallfahrtskirche Ende August für drei Wochen geschlossen wird, weil dann eine Holzwurmbegasung ansteht. Hauptzelebrant Pater Velangini sagte in seiner Begrüßung, dass das Wort „Heimsuchung“ oft negativ besetzt ist. Nun gebe es ein neues Wort in Zeiten de r Corona-Pandemie „Kontakt- und Besuchsverbot.“ Das führe dazu, dass sich viele allein gelassen fühlen. Die Begrüßung sei schließlich eine Wertschätzung, sagte der Pater und man fühle sich willkommen geheißen. Jeder einzelne spüre aber auch, wie herzlich er aufgenommen wird. Genau das fehle nun in Corona-Zeiten.

Gerade das Fest Mariä Heimsuchung am Findelberg erinnere an solche wichtigen Begegnungen und Begrüßungen, nämlich zwischen Maria und Elisabeth. Im Gottesdienst betrachte man die Begegnung von Maria und Elisabeth und deshalb sei die Feier am Findelberg in Saal auch eine gute Begegnung, durch die jeder mit neuer Hoffnung beschenkt wird. Dies zeigte sich auch beim Friedensgruß, den es zur Zeit nicht gibt. Pater Velangini bat die Gottesdienstbesucher als Zeichen des Friedens dem Nachbarn ein freundliches Lächeln zu schenken. In seiner Predigt bat Pater Reddy die Gläubigen, sich an ihr schönstes Erlebnis zu erinnern und stellte fest, dass das Leben eine Geschichte der Begegnungen ist. Jeder lebe von Begegnung mit Menschen, „die uns wohl wollen, die uns gut sind und wir suchen Menschen, die uns verstehen, wo wir uns akzeptiert fühlen.“

Gerade am Festtag „Mariä Heimsuchung“ stehe die Begegnung der beiden Frauen im Mittelpunkt. Dies wird in den Berichten der Bibel immer wieder deutlich, wo es heißt: Sie umarmen sich liebevoll, begrüßen sich herzlich und fühlen sich verbunden. Diese Szene sei einer schönsten und faszinierendste Begegnungsgeschichten über die die Bibel berichtet. Es sei eine Begegnung voll Seligkeit und Freude. Da werde Heimsuchung zu einem großen Fest. All das geschehe im Wirkungsbereich und Energiefeldes des lebendigen Gottes. Zur Begegnung zwischen Maria und Elisabeth sagte der Festprediger, dass dies alles im Haus von Zacharias geschah, der der Botschaft des Engels damals nicht glaubte und deshalb stumm geworden ist. Ganz anders Elisabeth: Sie preißt Maria selig als die, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Engel gesagt hatte. Maria Heimsuchung sei das Fest der geglückten, wohltuenden Begegnung von Mensch zu Mensch, von Frau zu Frau, von Kind zu Kind und Begegnung auch mit Gott.

„Wir feiern heute eigentlich Gottes Heimsuchung auch am Findelberg beim Gottesdienst.  Jeder müsse sich in dieser Stunde fragen „wer bin ich, dass Du Jesus, zu mir kommst in der Eucharistie, wie mein Bruder.“  Damit werde deutlich, dass das Leben die Geschichte der Begegnungen ist. Dazu gehöre ein gutes Wort, Vertrauen und ein guter Geist.“ Das Hochfest am Findelberg sei deshalb dazu da, mit Maria Gott zu loben. Ihr, der Mutter vom Findelberg, sollt man die eigenen Nöte und Sorgen anvertrauen. Pater Velangini: „Glauben wir, wie Maria, dass bei Gott nichts unmöglich ist und das  Gottes Kraft alle Wege im Leben eines Menschen mitgeht.“

Autor: Hanns Friedrich

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