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2. Fastenpredigt mit Pastoralreferentin Alice Düchs – Auf anschauliche Weise, durch Bilder, untermal mit Gitarren- und Flötenmusik zeichnete Pastoralreferentin Alice Düchs bei der zweiten Fastenpredigt in der Stadtpfarrkirche von Bad Königshofen das Leben der kleinen Therese von Lisieux nach. Sie habe immer in sich den Drang zu einer Heldin verspürt, sich aber schwach gefühlt und doch Großes geleistet. Als Therese vier Jahre alt war, starb ihre Mutter und so sah sie von da an immer die Mutter Gottes als ihre Himmelsmama an. Ihr Bild von Gott war der eines barmherzigen Gottes, sagte Alice Düchs bei der gut besuchten zweiten Fastenpredigt.

Ein hübsches Kind sei sie gewesen und kam aus einer wohlhabenden Familie. Auf einem Bild sah man eine Hand, die auf ihrer Schulter lag. Das unterstreiche das behütete Leben. Acht Geschwister hatte Therese, vier davon starben allerdings. Ihr Wunsch sei von jeher gewesen, ins Kloster zu gehen und zwar in den Karmel. Mit 15 Jahren stellte sie sich in einem Kloster vor und, damit sie älter aussah, steckte sie die Haare nach oben. "Sie schaffte es in einem Karmelitinnenkloster aufgenommen zu werden, sagte die Pastoralreferentin. Ihr starker Wunsch sei es immer gewesen, eine Heldin zu sein und so war Johanna von Orleans ihr Vorbild, die sie sehr verehrte. Ein Bild zeigte die Novizin Therese, wie sie in einem Theaterspiel die Heilige Johanna darstellen durfte. Über dem Schwesternschleier hatte sie dazu eine Perücke gezogen.

 Immer wieder aber habe sie in ihrem Leben ihr Schwachsein bemerkt, wurde nur 24 alt und starb 1897 an Tuberkulose. Noch auf dem Totenbett hatte sie ihre Mitschwestern ermuntert und unter anderem den Satz geprägt "Ich werde im Himmel nicht ausruhen, sondern Gutes tun auf Erden." Dies, so die Predigerin, hätten viele Menschen immer wieder erfahren, die zur Kleinen Therese beteten und sie um Hilfe gebeten hatten. Die kleine Therese ist heute auch als Patronin der Weltmission bekannt. Alice Düchs verwies dann auf die Worte Jesu; Nur wenn ihr werdet wie Kinder, könnt ihr ins Himmelreich kommen. Das kennzeichne das Leben der Kleinen Therese, die Alice Düchs als "Spiegel der Menschen für das Verhältnis zu Gott" charakterisierte. Sie verwies darauf, daß auch die Eltern der Kleinen Therese von Lisieux selig gesprochen wurden. Ein enges Verhältnis habe sie immer zu ihrem Vater gehabt und ihm auch erzählt, wenn sie etwas angestellt hatte und sich so entschuldigt. In ihrer Biographie beschreibt sich Therese von Lisieux als kleines Kind, das versucht eine Treppe nach oben zu kommen. Für sie sei diese Treppe, wie die Leiter zum Himmel gewesen.

 Therese, von Statur klein, war einfallsreich und las viel in der Bibel. Dort fand sie die Aussage Jesu, der gesagt hatte: "Wer ganz klein ist, der komme zu mir und ich werde Eu zu mir empor heben." Mit dieser Bibelstelle habe Therese erkannt, daß Gott aus ihrem kleinen Leben etwas Großes machen will. Sie selbst habe sich in ihrem Leben immer mit Rosenblättern oder auch Sandkörner verglichen und erkannt, daß alle Gaben Gottes nichts sind, ohne die Liebe. Sie erkannte ihr Schwachheit und wußte aber auch, daß Gott sie so annimmt, wie sie ist.

 Die Lehre der "Kleinen Therese" sei auch ein Vorbild in der heutigen Zeit. Bestes Beispiel dafür ist "Mutter Theresa" in Indien. Ihre Hilfe war eine tiefe, innere Gottesbeziehung. "Wir sind keine kleine Therese, aber wir dürfen wir selbst sein," sagte Pastoralreferentin Alice Düchs. Sie erinnerte an den Aschermittwoch, wo der Priester beim Auflegen des Aschenkreuzes sagt: Kehre um und glaube an das Evangelium." Ihr Wunsch für die Fastenzeit: Die Menschen sollten Gott als Vater sehen und ihm den ersten Platz in ihrem Leben geben und alle Menschen als Geschöpfe Gottes sehen. Die nächste Fastenpredigt ist am Sonntag, 3. März, um 18 Uhr mit der evangelischen Pfarrerin Tina Mertten. Ihr Thema: "Eltern".  Text: Hanns Friedrich

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