Für den katholischen Geistlichen Pfarrer Karl Feser heißt das: Wette verloren und eine Predigt in der evangelischen Kirche. "Einfach fantastisch... eine Superidee... da sieht man den Zusammenhalt zu den Kirchen.... Das ist echte Ökumene." Aussagen von Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Sie reichten die neue Einheitsübersetzung der Katholischen Kirche in Richtung evangelisches Gotteshaus weiter. Von dort kam die neue Lutherbibel und die stand dann auf dem Altar der Pfarrkirche, der katholische Part am Altar der evangelischen Kirche. Überhaupt war die zweite "Nacht der offenen Kirchen" wieder hervorragend besucht. Das stellten die Verantwortlichen des Vorbereitungsteams fest. So auch im "Haus St. Michael", wo die ersten beiden Stunden speziell den Kindern gewidmet waren. "Märchen zum Aufbrechen und Ankommen" gab es und dann ging es um das Thema "Lass uns Nüsse knacken - Eine Geschichte und Kreatives zum Aufbrechen." Abschluss im Mehrgenerationenhaus St. Michael war das getanzte Abendlob für Erwachsene. Auch die Klosterkirche als weiterer Meditationsraum zur "Nacht der offenen Kirchen" wurde sehr gut angenommen. Hier waren Pfarrer Karl Feser, dir Chöre "Kreuz und Quer" aus Herbstadt, "After eight" Bad Königshofen und Wilhelm Schmalen an der Orgel die Verantwortlichen.
"Jesus begegnen" hieß es in der Hauskapelle des Elisabethaspitals, wo Diakon Rudi Reuter die Anbetung vor der ausgesetzten Monstranz in den Mittelpunkt rückte. Meditative Musik an der Orgel, verschiedene Texte bezogen auf Maria und die Heilige Elisabeth sowie Gitarrenmusik gaben dem Abend eine besondere Note. Es war, wie schon vor zwei Jahren ein Raum der Stille und der Anbetung. An der Orgel war Jürgen Hoffmann zu hören, der durch seine meditative Musik dem Abend eine besondere Note gab. Neu in diesem Jahr war eine meditative Reise anhand der Kirchenfenster der Stadtpfarrkirche von Bad Königshofen in der Vierzehnheiligenkapelle Sie erzählen biblische Ereignisse, die oft nicht so wahr genommen werden, weil sie, zu hoch angeordnet sind. Auf Großbild Leinwand entdeckten die Besucher viele Besonderheiten und staunten oft über das was die Fenster der Stadtpfarrkirche erzählen. Vor allem die Chorfenster steckten voller biblischer Ereignisse. Lutherbier und Echterwein gab es im Pfarrgemeindehaus am Kirchplatz, da der Gewölbekeller des Juliusspitals aus technischen Gründen nicht nutzbar war.
Musik und Gesang erklangen in der evangelischen Kirche, wo Monika Oser und Harald Dittrich mit dem Streichquartett der in verschiedenfarbiges Licht getauchten Kirche eine besondere musikalische Note gaben. Die beiden evangelischen Pfarrer Tina und Lutz Mertten boten eine Hörbibel unter dem Thema "Verbo solo - Das Wort allein". Pfarrer Lutz Mertten bezog sich auf Martin Luther, der immer wieder betont habe, dass das Wort der Heiligen Schrift allein genügt." Der Abend bot eine Reise durch verschiedene biblischen Texte. Die Zuhörerinnen und Zuhörer waren damit Zeugen der großen Entdeckung des Reformators Martin Luther. Immer passend zu den biblischen Texten wollten die Musikdarbietungen Gefühle in den Gläubigen wecken und auch Bilder vor ihrem geistigen Auge entstehen lassen.
In der Stadtpfarrkirche gab es einen besonderen Rundgang zu den verschiedenen liturgischen Orten. Taufstein und Osterkerze mit dem Taufgedächtnis, der Ambo als Ort der Verkündigung des Wortes Gottes und des Evangeliums wurde erklärt und schließlich der Altar als zentrale Mitte. Weihrauch stieg auf. Als letztes der Tabernakel und das ewige Licht sowie der geöffnete Tabernakel mit der Monstranz. Verbunden war dies mit Segensgebeten, Um Segen ging es dann auch am Kirchplatz wo sich die Teilnehmer der "Nacht der offenen Kirchen" zum Abschluss um eine große Feuerschale versammelten. Pfarrer Tina und Lutz Merten sowie Pfarrer Karl Feser sprachen Abschlussgebete. Viele Gäste gingen danach noch nicht nach Hause, sondern genossen noch Plauderei bei Lutherbier und Echterwein. Insgesamt gesehen ein besonderer Abend mit besonderen Eindrücken, die vielen in Erinnerung bleiben werden. Gut gewählt war das Motto: Aufbrechen und Ankommen, das sich wie ein roter Faden durch alle Angebote zog.
Autor: Hanns Friedrich