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Die Lichterprozession des katholischen Frauenbundes Bad Königshofen zum Fest "Maria Geburt" nach Ipthausen hat schon Tradition. So fanden sich auch diesmal Frauen zusammen, die mit Pfarrer Karl Feser vom Marktplatz aus dem Weg nach Ipthausen nahmen. Dort feierte man einen Gottesdienst, der ganz im Zeichen der Bedeutung Mariens stand. Pfarrer Feser verwies in seiner Ansprache darauf, dass die Bedeutung Mariens unterschiedlich bewertet wird.

Da gelte jemand als konservativ, wenn er Marienlieder singt, oder ein anderer gehört nicht mehr zur Kirche, weil er mit Maria nicht viel anfangen kann. "Für die einen ist Maria die menschlichste Seite an Gott, für einen anderen die kitschigste Art an Gott zu glauben," sagte der Geistliche.Er brachte weitere Beispiele, so das junge Mädchen Maria, das unehelich schwanger wird, sich trotzdem mutig und selbstbewusst den gängigen Wertmaßstäben entgegenstellt. Pfarrer Feser: "Für mich selber und für meinen Glauben ist Maria keine einfache Sache." Feser in Retzbach, einem Marienwallfahrtsort groß geworden, war als Ministrant in der Wallfahrtskirche „Maria im grünen Tal“. Er stellte in Ipthausen die Frage, wie das Bild von Maria sein muss, "damit es in mein Denken und meine Vorstellungen passt?"

Er erinnerte in seiner Predigt an die Himmelskönigin, wobei die Maria fehlt, die auf Erden gelebt hat, die mit Jesus gelebt und mit ihm durch dick und dünn gegangen ist. "Da gibt es die Maria, die das Magnificat singt, ein Lied, das nicht nur theoretisch die Welt auf den Kopf stellt, sondern radikal gültige Wertmaßstäbe bis auf den heutigen Tag auf den Kopf stellt und deutlich sagt,dass viele unserer Maßstäbe von Leistung, Reichtum und Bürgerlichkeit nicht Maßstäbe Gottes für die Menschen sind."  Maria sei aber auch das einfache, selbstbewusste jüdische Mädchen, das sich in jungen Jahren mit vollem Vertrauensvorschuss auf Gott einlässt. Sie sei aber nicht der Grund für das Heil der Menschen. "Das ist Jesus Christus, der den Tod als die Grenze des menschlichen Lebens überwunden hat." Allerdings wurde durch das Ja Mariens dieses Heil möglich. Sie sei mutig genug gewesen, sich gegen alle Vernunft auf Gott einzulassen, war selbstbewusst und gläubig genug, Gott zu vertrauen. Mit ihrem Sohn ging sie alle Wege seines Lebens.

Pfarrer Feser: "Das Leben Marias, ihr Glaube, ihr Vertrauen in Gott, ihre Haltung Jesu gegenüber, das alles sind Lebenssituationen, in denen wir auch unser Leben wieder finden können."  Die katholische Kirche verehre Maria als Mutter Jesu und als besondere Heilige, sie weiss sei in der Herrlichkeit Gottes. Das Lebensbeispiel Mariens sei letztendlich auch Hilfe, den eigenen Lebensweg mit Gott zu gehen." Pfarrer Karl Feser: "Für mich selber und für meinen Glauben ist Maria keine einfache Sache und meine Bilder von Maria haben sich im Laufe des Lebens auch geändert." Wichtig für jeden Menschen sei es Maria als ein klares Zeichen des Vertrauens in Gott zu sehen. "Wir machen dadurch deutlich, dass dieser Gott unsere Vergangenheit, unsere Gegenwart und unsere Zukunft in Händen hält."   Text: Hanns Friedrich

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