Das Gebet sei wichtig, sagte Prälat Dr. Peter Hilger, "denn es gibt so vieles was den Himmel und den Blick auf Gott verbarrikadieren möchte." Hier sei Maria, die Gottesmuter wichtig, die betend den Himmel offen hält. Das Rosenkranzgebet nannte er ein wichtiges Gebet, vor allem auch im Hinblick auf die Sterbestunde. Es gebe heute viele Menschen, die das Rosenkranzgebet stört. Allerdings müsse man wissen, dass "nur wenn die Beter den Himmel offen halten, Gott zu den Menschen kommen kann." Der Prediger ging auf die Lesung ein, in der davon berichtet wurde, dass sich die Jünger Jesu nach der Himmelfahrt Jesu im Abendmahlssaal versammelt hatten und Maria und andere Frauen mit ihnen beteten. "Die Apostel legten also nicht gleich los mit dem Missionieren, sondern hielten erst einmal im Gebet inne und warten auf den die Herabkunft des Heiligen Geistes. Bei alledem sei Maria immer in der Mitte der Apostel gewesen.
Prälat Dr. Peter Hilger sagte den Gläubigen am Findelberg auch, dass die Päpste sich seit Jahren eins sind, dass in der Welt eine neue Evangelisierung notwendig wird. Auch dazu müsse man mit Maria im Gebet verharren, "denn der Geist von oben muss es tun." Maria sei für die Kirche wichtig, die arm wäre, gäbe es die Mutter Jesu nicht. Selbst im Fatima Gebetsapostolat sei Maria dabei. Der Geistliche erinnerte in seiner Predigt daran, dass Maria durch den Heiligen Geist den Gottessohn empfangen hat. "Sie hat dazu ihr Ja-Wort gegeben und hat Gott wirken lassen." Durch diese Haltung habe sie ihr Menschsein gewonnen, "denn wir sind nur Menschen mit Gott und finden unser Menschsein erst in der Haltung Mariens."
Maria habe sich über Gott gefreut, etwas, das heute oft vergessen wird. "Er ist für jeden da, denn jeder ist ein Geschöpf Gottes." Daran hätten sich auch die Menschen gehalten, die in der NS-Zeit in den Gaskammern starben. Dort sei es vorgekommen, daß die Juden noch Loblieder anstimmten, um zu zeigen, dass Gott der Herr über Leben und Tod ist und nicht die Menschen. "Die Freude an Gott ist auch heute noch unsere Freude," unterstrich der Prälat bei der Fatimafeier am Findelberg. Auf die Suche von Maria und Josef nach ihrem zwölfjährigen Sohn in Jerusalem eingehend, den sie dann im Tempel unter den Gelehrten fanden, sagte Dr. Peter Hilger, dass die Eltern Jesu Angst um ihr Kind hatten. Maria stehe damit auch für die Angst der Eltern, die ihr Kind verloren haben.
Letztendlich sei der Hinweis Mariens auch eine Mahnung an die Menschen Jesus nicht zu verlieren. Dr. Peter Hilger: "Die Menschen unserer Zeit sollten Jesus wieder finden und bei ihm bleiben, "Was Besseres kann ihnen nicht geschehen!" Dem Festgottesdienst, der von Marienlieder umrahmt war, folgte die Lichterprozession um die Gnadenkapelle mit Gebet und Abschluss Segen an der Krieger-Gedächtniskapelle. Mitgetragen wurde bei der Prozession eine Statue der Fatima-Muttergottes, die in den Kirchenfarben gelb und weiß mit Blumen geschmückt war. In das "Laudate Maria" stimmten am Findelberg dann die zahlreichen Gläubigen ein. Pfarrvikar Christian Stadtmüller dankte abschließend dem Festprediger Offizial Prälat Dr. Peter Hilger, der von Mainz ins Grabfeld gekommen war und diesen eindrucksvollen Gottesdienst zelebriert hatte. Er nannte ihn nicht nur einen exzellenten Prediger, sondern auch einen großen Marienverehrer.
Text: Hanns Friedrich