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"Am 22. August 2012, dem Fest Maria Königin, wurde diese Monstranz, durch Pfarrer Markus Schmitt für die katholische Kirche vom Heiligsten Herzen Jesu in Sindringen erworben. Sie wurde 1912 in Eindhoven in den Niederlanden hergestellt." Zusammengerollt lag diese Nachricht im runden Fußteil einer Monstranz, die eine Bad Königshofener Familie im Internet ersteigert hatte.

Als man die Monstranz zum Putzen auseinander legte, fand sich im Innern des runden Fußteils diese Nachricht auf einem zusammen gerollten Zettelchen. Dieser Zettel wurde wieder zurück gegeben, natürlich mit dem Hinweis auf die neuen Besitzer und die künftige Verwendung.  Seit Beginn dieser Woche ist sie nun wieder in Gebrauch und zwar in der kleinen Hauskapelle des Juliusspitals Bad Königshofen.  Dort stellte sie Diakon Rudi Reuter bei einer eucharistischen Andacht "in den kirchlichen Dienst." Sein Dank galt der Familie Hanns und Andrea Friedrich in Bad Königshofen, die die kleine Monstranz nicht nur erworben sondern auch neu hatte vergolden lassen. Die zuständige Firma für kirchliche Geräte in Amberg in der Oberpfalz hatte die kleine Monstranz als wertvoll eingestuft und ein Instandsetzung dringend angeraten.

Immerhin sind es heuer genau 103 Jahre, dass sie in den Niederlanden hergestellt wurde, dann in den Besitz der Kirche von Sindringen im Hohenlohekreis im nördlichen Baden Württemberg gelangte und schließlich nach Bad Königshofen kam.  Als man nämlich in Sinddringen eine neue Monstranz für die Kirche zum Heiligsten Herzen Jesu kaufte, war die alte überflüssig und man entschied sie ins Internet zu stellen und über Ebay anzubieten. Für den örtlichen Pfarrer Markus Schmitt war es dabei natürlich wichtig, dass die Monstranz in, wie er bei der Lieferung dazu schrieb, gute Hände gelangte. "Halten Sie die Monstranz in Ehren, wir hatten sie letztmals bei der Maiandacht," schrieb der Geistliche damals. Ganz klar, dass er froh und begeistert war, als er hörte, dass das Kleinod wieder einem kirchlichen Zweck zugeführt wird und nun im Juliusspital bei eucharistischen Andachten genutzt wird.

 

Für Diakon Rudi Reuter ist dies auch eine gewisse Erleichterung, da er nun nicht mehr wie bisher die Monstranz aus Herbstadt oder der Hauskapelle des Elisabethaspitals mit ins Juliusspital nehmen muss. So war es schon ein beeindruckender Augenblick, als die neue Monstranz bei einer Eucharistischen Andacht erstmals nach gut einem Jahr wieder in Gebrauch war. Sie bleibt nun als Dauerleihgabe im Juliusspital Bad Königshofen. Dank sagte dafür auch der Heimleiter Manfred Bühner, der das Kleinod natürlich in einem Panzerschranke sicher aufbewahrt.

Gerade an den Fronleichnamstagen steht ja die Monstranz im Mittelpunkt des hohen kirchlichen Festtages. Die Verwendung der ersten Monstranzen führt man nämlich auf das Fronleichnamsfest zurück, das beim Konzil von Vienne im Jahr 1311 eingeführt wurde. Diese Geräte  bestanden aus einer einfachen Büchse aus Glas mit einem Kreuz darauf. In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts entstanden größere Monstranzen im gotischen Stil, die eine turmartige Form aufwies. Erst die Monstranzen aus dem 16. Jahrhundert weisen häufig die noch heutige Form einer Sonne auf, so auch diese aus Eindhoven. Eine Monstranz ist ein kostbares, mit Gold und oft auch Edelsteinen gestaltetes liturgisches Schaugerät, in dem die konsekrierte Hostie zur Verehrung und Anbetung gezeigt wird.

Die katholische Kirche verwendet die Monstranz bei Sakramentsprozessionen, vor allem an Fronleichnam, bei der eucharistischen Anbetung und zur Segensandacht. Bei der Prozession und beim eucharistischen Segen hält der Priester die Monstranz nicht mit bloßen Händen, sondern verhüllt seine Hände mit einem Schultertuch, dem Velum. Die Verhüllung der Hände ist ein antiker Ehrfurchtsgestus und dient außerdem zum Schutz der kostbaren Metallgeräte. Die Monstranz wird dann erhöht ausgesetzt, sodass sie von allen Anwesenden gesehen werden kann.

Autor: Hanns Friedrich

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