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Geistliche und weltliche Musik aus der orthodoxen Kirche und aus Russland erklangen am Montagnachmittag in der Stadtpfarrkirche von Bad Königshofen. Hier war der St. Daniels Chor aus Moskau zu Gast. Man wolle einen Einblick in die Welt der russischen, meist orthodoxen Bevölkerung geben, sagte Vladislav Belikov. Er sprach von den melancholisch-verträumten russischen Volksweisen und den weitausladenden Melodien russisch-orthodoxer Kirchenmusik. Belikov erinnerte an die Kirchen in Russland aber auch an die zahlreichen Ikonen und letztendlich die bekannte "russische Seele".

Pfarrer Karl Feser sagte in seiner Begrüßung, dass er seit mehr als zehn Jahren die Gruppe kennt, sie eigentlich aus einem Chor mit 20 Personen besteht. Vier davon waren Gast in der Stadtpfarrkirche. Auf ihrer Tournee durch Europa sei es ihm gelungen, den Chor für ein Konzert in der Stadtpfarrkirche zu gewinnen. Dafür bedankte sich der Pfarrer ganz herzlich und sagte auch, dass sie europaweit unterwegs sind, so in Holland und Belgien und auf dem Weg zu einem Abendkonzert im hessischen Gersfeld in Bad Königshofen Station machten.

Vladislav Belikov verwies auf das schöne Gotteshaus in Bad Königshofen und erwähnte russische Volksweisen, die man ebenso hören konnte wie auch traditionelle orthodoxe Gesänge, aber auch Ausschnitte aus Operetten und Psalmversen. "Singende Gebete" nannte er die Musik in den orthodoxen Kirche. Darunter befinden sich auch Marienlieder wie das in der katholischen Kirche bekannte Magnificat. In den Gesängen lobpreise man Gott. In Bad Königshofen hörte man aber auch deutsche Texte, wie "Ich bete an die Macht der Liebe", oder das vielen älteren Besuchern bekannte Lied "Es steht ein Soldat am Wolgastrand."

Besonders in Deutschland sei das Interesse an Russland auf Grund der seit Jahrhunderten gewachsenen besonderen Beziehungen zwischen beiden Völkern sehr emotionsgeladen, sagte der Sprecher.  Wichtig seien die Beziehungen innerhalb der christlichen Religionen. "Als künstlerischer Leiter des St. Daniels Chores bin ich zutiefst davon überzeugt, dass insbesondere der unerschöpfliche Schatz der Kirchenmusik und das Sich-Befassen mit geistlichen Werten es uns allen erleichtert, mit den Unbilden der Welt und des täglichen Lebens fertig zu werden; vor allem aber muss Gott im Mittelpunkt unseres Alltagsleben stehen und unser Verhalten bestimmen."

Eingeladen waren zu dem Konzert in der Stadtpfarrkirche vor allem die Senioren der Pfarreiengemeinschaft Grabfeldbrücke, aber auch alle sonst Interessierten. Den Grund nannte Vladislav Belikov mit dem besonderen Anliegen des Chores in Kontakt mit der älteren Generation, auch mit Menschen in Kranken- und Hospizhäusern zu kommen. In Bad Königshofen waren es den auch die oft tief zu Herzen gehenden Melodien, die an "Mütterchen Russland" und seine Menschen erinnerten. Insgesamt ein Konzertnachmittag, der etwas Besonderes darstellte und mehr Besucher verdient hätte.   Text: Hanns Friedrich

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