Der US-Amerikaner Robert Prevost (69) ist neuer Papst.
Eine viertel Stunde lang läuteten die Glocken der Stadtpfarrkirche und der Kirchen im Grabfeld und der Rhön. Sie verkündeten: Habemus Papan - Wir haben einen Papst. Der neue Papst trägt den Namen Leo XIV. Nach seiner Wahl wandte er sich von der Mittelloggia des Petersdoms aus erstmals an die Gläubigen: „Friede sei mit euch“, sagte der neue Papst Leo XIV. der jubelnden Menge auf dem Petersplatz. Der 69-Jährige, der als erster Amerikaner die katholische Kirche anführen wird, dankte in seinen ersten Worten auch seinem Vorgänger Franziskus. Aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle im Vatikan war zuvor nach nur 24 Stunden Konklave weißer Rauch aufgestiegen. Das bedeutet, dass sich die 133 Kardinäle aus aller Welt auf einen Nachfolger für den verstorbenen Papst. Im Anschluss wurde mit den Worten „Habemus Papam!“ – Lateinisch für „Wir haben einen Papst!“ – Prevost als Papst Leo XIV. von der Mittelloggia des Petersdoms aus den jubelnden Gläubigen auf dem Petersplatz vorgestellt.
Überrascht war Pfarrer Stephan Frank von der Wahl - aber „positiv überrascht“, wie er gegenüber der Redaktion der Main-Post am Morgen danach erklärt. „Mit einem US-Amerikaner hatte ich nicht gerechnet“, so Frank.
Sein Lebenslauf spreche für ihn: Er ist Augustiner, hat eine breite theologische Bildung, Führungsverantwortung gehabt und kennt aus seiner Zeit in Peru auch die Basis.“ Pfarrer Frank hofft nun auf die entsprechenden Impulse. „Bei 1,4 Milliarden Katholiken ist es die Frage, wie man sie führen will. Hier kann man wirklich Impulse setzen und das wird er auch gut können.“ Er denkt, dass Papst Leo die Botschaft Jesu und wie diese umgesetzt werden kann, in den Mittelpunkt stellen wird: „Das ist mein Gefühl, dass ihm das ganz wichtig ist.“
Der erste Eindruck war für ihn imponierend: „Wie er mit seinem Block dort stand, das war ja auch ganz witzig.“ Papst Leo werde aus einer inneren Souveränität heraus Zeichen setzen können. Er könne zudem auch wieder ein Auftrieb für die katholische Kirche sein. „Mit der Kontinuität und der Synodalität, die man sicherlich noch einmal mit den Ortskirchen in den Blick nehmen muss.“ Er hoffe, dass der neue Papst bei den verschiedenen Richtungen in der Kirche die Einheit wahrt: „Das ist doch der entscheidene Punkt. Der Dienst an der Einheit.“
Bischof Dr. Franz Jung freut sich über die Wahl des neuen Papstes. „Der Heilige Geist hat gewirkt. Ich bin ganz begeistert“, sagte der Bischof nach der Bekanntgabe der erfolgreichen Wahl am Donnerstagabend, 8. Mai. Im Bistum Würzburg läuteten nach der Bekanntgabe der Wahl von Papst Leo XIV. die Glocken in den katholischen Gotteshäusern.
Der neue Papst bringe viele gute Voraussetzungen für das Amt mit, betonte Bischof Jung. „Er ist auf der einen Seite Amerikaner, auf der anderen Seite hat er südamerikanische Erfahrungen mit Peru. Er verbindet zwei Welten, die so konträr sind.“ Zudem bringe er weltkirchliche Erfahrung mit sich. Er sei Augustiner, habe eine „geprägte Spiritualität“ und bringe Leitungserfahrung im Augustinerorden wie als Leiter des Dikasteriums für die Bischöfe im Vatikan mit sich. „Er hat viele Erfahrungen gesammelt, die ihm sicher zugutekommen.“
Der neue Papst habe bei seinem ersten Auftritt das „wunderbare“ Augustinus-Wort zitiert: „Mit euch bin ich Christ, für euch bin ich Bischof.“ Er finde das „eine wunderbare Fügung“, sagte der Bischof.