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Es sind nicht Sie, die Radfahrer, die zum Findelberg nach Saal gekommen sind, sondern Jesus Christus, der im Mittelpunkt steht. Das stellte Pater Rainer Treutlein vom Kloster Kreuzberg bei seiner Begrüßung fest. Der Pater, der erstmals am Findelberg war und den schon traditionellen Fahrradgottesdienst übernommen hatte, ist der Geistliche Leiter des Bruder Franz Hauses am "Heiligen Berg der Franken" und ist, wie er selbst sagte, bekannt dafür, dass er das sagt, was er denkt, auch wenn die Leute es nicht gerne hören wollen.

 Den Wallfahrtsort am Findelberg nannte er einen wunderschönen Ort, zu dem wieder zahlreiche Radler aus Rhön und Grabfeld gekommen waren, die Pater Rainer im Anschluss segnete. Musikalisch gestalteten die Feuerbergmusikanten den Gottesdienst.  Auf die oft steinigen Wege im Leben, auf Hindernisse und Umwege verwiesen Kinder, die zu Beginn vor dem Altar einen Weg aus verschiedenfarbigen Tüchern legten. Sie stellten fest, dass letztendlich der Weg eines Menschen in Gottes Hand liegt. Gerade heute habe man oft wenig Zeit für Ruhe und Stille und da sei es gut solch einen Gottesdienst zu feiern und am Findelberg zu Maria zu kommen. Die Jugendlichen stellten auch das Evangelium nach und hier die Aussendung der zwölf Jünger. Die Apostel hätten Jesus berichtet und festgestellt, dass nicht alles gelungen ist. Immer wieder habe man aber Menschen für Jesus begeistern können.

Pater Rainer Treutlein gab zunächst einen beeindruckenden Einblick in sein Leben. Als Fußballer war er  bei den Schweinfurter "Schnüdl", hatte ein Auto, ließ es sich gut gehen und war, wie alle junge Menschen, auf der Suche nach der Traumfrau. "Der Glaube war zu diesem Zeitpunkt entschwunden:" Allerdings kam es dann zu einem Ereignis, das zur Folge hatte, dass er nach dem Sinn des Lebens suchte. So machte er sich von seinem Heimatort Grafenrheinfeld auf den Jakobsweg und kam auf seinen Etappen, teils zu Fuß, teils mit dem Rad, bisher in die Schweiz. "Dieser Weg ist ein sehr guter Lehrmeister für den geistigen Weg, für ein Ziel und dafür, was man sich zumuten kann."

Bei Thundorf hatte er eine, wie der Pater sagte, Begegnung mit Jesus. Etwas das ihn geprägt hat und ihm zeigte, dass eine persönliche Beziehung wichtig ist. "Nur so entsteht ein solides Fundament". Die Frage stelle sich, wie man eine persönliche Beziehung zu jemanden aufbauen kann, der vor 2.000 Jahr gelebt und hingerichtet wurde. "Die Antwort ist ganz einfach: Jesus ist vom Tod auferstanden und lebt unter uns im Heiligen Geist." Auf seiner Gottsuche sei dieses Geschehen in Thundorf gewesen, wo Pater Rainer eine Begegnung auch mit dem dreifachen Gott hatte. "Ich weiß also wovon ich rede!"

Auf das Evangelium vom guten Hirten ging der Prediger ein und sagte, dass die Luxuszeit in Deutschlands Pfarreien vorbei ist. Nicht mehr jede Gemeinde habe einen eigenen Hirten. "Jetzt sind Sie, die Gemeindemitglieder, in der Verantwortung." Auch der Kreuzberg stehe auf der Kippe und man müsse sehen, ob es gelingt, den Glauben für die kommenden Generationen zu bewahren. Noch einmal sprach der Geistliche den Jakobusweg an und sagte, es komme im Leben nicht darauf wann ein Ziel erreicht wird, sondern, dass man es erreicht. Ziel der Christen sei das ewige Leben. Dazu seien Gebet, die Heilige Schrift, die Gemeinschaft, die geistliche Begleitung aber auch die Sakramente der Kirche erforderlich. Jeder müsse wissen, dass Gott im Brot der Hostie anwesend ist. Zum  Bußsakrament sagte Pater Rainer Treutlein, dass dies völlig vernachlässigt wird. "Eine Bußandacht ersetzt nicht die Beichte."  Jeder Mensch sei zur Heiligkeit berufen, allerdings sollte man die Freundschaft mit dem Hirten Jesus pflegen."

Autor: Hanns Friedrich

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