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Allerheiligenandachten gut besucht – "Nur ein Hauch trennt Zeit von Ewigkeit" sagte Pastoralassistent Johannes Krebs am Allerheiligentag am Friedhof in Althausen. Die Menschen würden an den Gräbern stehen und an die denken, die ihnen Liebe und Freundschaft geschenkt haben. "Der Friedhof ist kein Ort der Trauer und Hoffnungslosigkeit, denn im Gebet wissen wir uns mit den Verstorbenen verbunden," betonte Pfarrer Karl Feser in Bad Königshofen. Dort stellte die evangelische Pfarrerin Tina Merten auch fest: "Gut, dass Sie alle da sind, denn der Friedhof ist ein Ort des Lebens, er ist das Tor zu neuem Leben."

In Althausen umrahmte die örtliche Musikkapelle die Feierstunde, bei der Pastoralassistent Johannes Krebs, sagte, dass man Allerheiligen feiert, gleichzeitig aber den Blick auf Allerseelen richtet. Beide Feste sind untrennbar miteinander verbunden und vereinen zwei Aspekte des christlichen Glaubens in der österlichen Perspektive. An Allerheiligen erinnere man an die Menschen, die in Gottes Liebe eingegangen sind und bei ihm die Vollendung gefunden haben. Es seien keinesfalls nur diejenigen, die offiziell "heilig" gesprochen wurden. "Es sind all die Menschen die durch ihr Leben und Sterben von Gott geheiligt wurden." Also, diejenigen, anderen Gräbern die Menschen stehen.

"Es sind Menschen, die wir persönlich kannten, die wir liebten, die uns Gutes getan und uns auf unserem Weg begleitet und gestärkt haben." Der Pastoralassistent sagte weiter, das alles was in ihrem Leben gelungen ist, ihre guten Taten, ihr guter Wille und letztendlich auch ihre Liebe zu den Mitmenschen vor Gott in einem umso helleren Licht erstrahlt. Etwas das den Hinterbliebenen Zeichen des Trostes sein sollte. An Allerseelen dürfe man darauf vertrauen, dass Gott alles, was im Leben der Verstorbenen schief gelaufen ist, alle Kränkungen und Verletzungen, alles Unvollendete in seiner Liebe und Unbegreiflichkeit geheilt und verwandelt wird. Die Menschen stehen an den Gräben auch in der Hoffnung auf ein Wiedersehen bei Gott.

Am Stadtfriedhof in Bad Königshofen sagte Pfarrer Feser, dass Gott der Herr über Leben und Tod ist. Daran werde in diesen Tagen erinnert. Die evangelischen Pfarrerin Tina Mertten erinnerte an den kürzlich eröffneten Naturfriedhof bei Alsleben, der ein gut durchdachtes Konzept habe und in dessen Nähe auch die Ursulakapelle ist. In Bad Königshofen sei der Friedhof mitten in der Stadt und zeige, dass der Friedhof zum Leben gehört. Diese Nähe sei bei einem Naturfriedhof anders. Es sei schwierig dorthin Leben zu bringen. Ein Friedhof sei aber ein Ort des Lebens und erinnere daran, dass der Tod nicht das Letzte ist. Kreuze stehen an der Gräbern als Zeichen der Hoffnung und des Glaubens, Namen stehen auf den Grabsteinen und verweisen auf das, was Christus gesagt hatte: "Ich habe dich bei deinem Namen gerufen." Kerzen schließlich erinnern daran, "dass wir eines Tages Gottes Licht schauen werden."

"Der Friedhof ist das Tor zu neuem Leben, aber auch ein Zeichen, dass Menschen in der Trauer zueinander stehen sollten." Der Friedhof sei damit auch ein Ort, an dem Trost, Kraft und Mut gespendet werden. "Der Friedhof sagt letztendlich auch, dass er Teil des Lebens ist." Deshalb könnte es durchaus ein Friedhofscafe oder am Friedhof einen Spielplatz geben, um etwas vom Leben hierher zu bringen, um einen Ort zu haben, an dem Menschen miteinander ins Gespräch kommen. Auch ein Sitzecke sei wichtig, wo man geschützt ist und auch mit anderen reden kann. "Der Friedhof ist deshalb ein Ort des Lebens, so wie an Allerheiligen, wenn viele Menschen hier her kommen." Tradition ist es, dass an Allerheiligen Lieder gesungen werden, die an die Auferstehung erinnern und die Gräber gesegnet werden.  Text: Hanns Friedrich

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