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Pfarrer Karl Feser ging in der Stadtpfarrkirche auf die Grabesgeschichte ein und sagte, dass der Weg der Frauen zum Grab ein Aufbruch in die Zukunft sei. Als sie vom Engel erfuhren, dass Jesus auferstanden ist, verkündeten sie dies den Jüngern. Damit sei das Grab zu einem Ort geworden, an dem sich der Glaube entzündet. Seine Botschaft gehe in die ganze Welt hinaus.

Zur Corona Krise sagte der Geistliche, dass man sich vorkomme, als ob man an einem Grab steht. „Nichts ist mehr wie es war, da sind vielleicht Ängste und Sorgen, man weiß nicht wie es weitergehen soll und schaut nur noch zurück, wie es einmal war.“ Doch es gebe auch die Zeit nach Corona. Es gehe sicher weiter, vielleicht anders als bisher, aber man sollte nicht in Angst und Verlust stecken bleiben. Pfarrer Karl Feser: „Das ist mein Osterwunsch: Gott möge uns hinausführen ins Weite, so wie er die Frauen damals aus der Enge hinaus geführt hat ins Weite.

In den Kirchen gab es in diesem Jahr zwar kein Osterfeuer, aber die Osterkerzen wurden gesegnet. In der Stadtpfarrkirche standen die Osterkerzen für die Pfarreiengemeinschaft Grabfeld, die mit dem Ruf „Lumen Christi“ einzeln entzündet wurden. Zum Evangelium oder Gloria läuteten die Glocken und die zuvor dunkle Kirche wurde in ein Lichtermeer getaucht. Ungewöhnlich natürlich, dass dies alles vor leeren Kirchenbänken mit nur wenigen Kirchenbesuchern geschah und von daher, wie die vergangenen Kartage für die Gläubigen eine außergewöhnliche, beeindruckende Atmosphäre mit sich brachte.

„Woher wussten die Frauen, dass der Tod besiegt war?“ Diese Frage stellte Pfarrer Lutz Mertten am Karsamstagabend in der evangelischen Kirche von Bad Königshofen. Schließlich hätten sie ja nicht gewusst, dass das Grab leer sein wird und Jesus auferstanden standen ist. Außerdem sei dort ein großer Stein, der weggewälzt werden müsste. Pfarrer Lutz Mertten: „Wenn es die Bibel nicht erzählt, dann müssen wir versuchen, uns in die Frauen hineinzuversetzen, müssen uns vorstellen, uns ging es genauso.“ Der Pfarrer verglich die Situation mit dem Leben der Menschen, das oft bedroht wird und wo der Weg in die Zukunft versperrt ist. Oft müssten Steine, die im Weg liegen, weggerollt werden, das sei aber nicht immer aus eigener Kraft möglich. Die Frage stelle sich, wie man sich trotzdem auf den Weg machen könne, so wie die Frauen in Jerusalem. Die Frauen hätten geglaubt, dass es auch anders sein könne.

Die Auferstehung Jesu geschah ohne Zeugen. „Nur ein leeres Grab zeugt davon, dass Christus wahrhaft auferstanden ist von den Toten.“ Auch wenn in diesem Jahr die Kirchen leer bleiben, weil keiner kommen kann, werde doch Ostern. „Die Auferstehung lässt sich nicht aufhalten und sie geschieht auch ohne uns, für uns, für alle, die in den Krankenhäusern liegen, einsam zu Hause sind und für die Kinder und Familien, die sich nach Freiheit und nach Freunden sehnen.“ Auch heute würden Steine zur Seite geräumt, denn Ostern gehe auch durch verschlossene Türen. Das nächste Oster-Wunder sei die Hilfsbereitschaft der Menschen für diejenigen, die ihnen anvertraut sind. Ärztinnen und Ärzte, Krankenschwestern und Pfleger machen sich auf den Weg, Hebammen gehen zu werdenden Müttern, Fernfahrer sind unterwegs auf der Straße und Bestatter sind bei den Trauernden. Sie alle würden die Zukunft nicht kennen, aber sich auf den Weg machen, weil sie Hoffnung Zuversicht haben. „Das ist auch Ostern, denn die Hoffnung ist groß, weil Christus wahrhaftig auferstanden ist.“

Der Gottesdienst wurde wieder aufgezeichnet und ist im Internet unter www.pfarreiengemeinschaft grabfeldbrüDiese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! zu finden

Autor: Hanns Friedrich

 

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