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Generalvikar Dr. Jürgen Vorndran hat bei einem festlichen Gottesdienst in der Stadtpfarrkirche Bad Königshofen den neuen Pastoralen Raum Bad Königshofen errichtet und das neue Team vorgestellt

 

 Eine von Bischof Franz Jung unterzeichnete Urkunde ist die schriftliche Grundlage für den neuen Pastoralen Raum Bad Königshofen. Es ist der vierte in der Diözese Würzburg und der erste im Landkreis Rhön-Grabfeld. Generalvikar Dr. Jürgen Vorndran war zur Errichtung des neuen Pastoralen Raums Bad Königshofen selbst ins Grabfeld gekommen und überreichte die Urkunde an Pfarrgemeinderatsvorsitzende Maria Luff aus Großeibstadt. Ernennungsurkunden gab es für den neuen Pfarrer in der Pfarreiengemeinschaft Grabfeldbrücke, Teampfarrer Pater Jo Jovilla Kurian, Moderator Pfarrer Florian Herzog (Untereßfeld) und Teampfarrer Pater Silvester Ottaplackal (Wülfershausen).

Pfarrer Florian Herzog verwies in seiner Begrüßung auf den Beginn eines neuen Kirchenjahres am 1. Advent. Für die 25 Pfarreien im Altlandkreis Königshofen beginne in diesem Jahr eine Zeit der Zusammenarbeit. So waren denn auch Vertreterinnen und Vertreter der Pfarreien, Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, sowie das evangelische Pfarrerehepaar Mertten als Gäste gekommen. Ein besonderer Gruß galt Generalvikar Dr. Jürgen Vorndran und dem neuen Team. Pastoralreferentin Barbara Polzer stellte den neuen Pastoralen Raum vor (wir berichteten). Schon seit 2020 arbeite man in den kirchlichen Einrichtungen zusammen und „mauserten uns zum Pastoralen Raum.“

Generalvikar Dr. Jürgen Vorndran sprach die Zeiten des Umbruchs in der katholischen Kirche an und meinte, dass gerade das Grabfeld und Bad Königshofen durch die Schließung des Haus St. Michael bereits stark betroffen ist. Besonders erfreut sei er sich, dass mit Pater Jo Jovilla ein junger, tatkräftiger Pfarrer im neuen Team um Pfarrer Florian Herzog und Pater Silvester gekommen ist. „Ihm und dem gesamten Team ist die Motivation anzuspüren, die hier die neuen Möglichkeiten des Pastoralen Raumes nutzen und ausschöpfen wird.“  Dazu verlas er das entsprechende Dekret des Bischofs zur Errichtung des Pastoralen Raumes Bad Königshofen und überreichte es an Pfarrgemeinderatsvorsitzende Maria Luff.

In seiner Ansprache ging der Generalvikar auf eine Aussage des Bischofs zu 200 Jahre Diözese Würzburg ein. Wie damals sollte man die Zeit als eine „Zeit der Umbrüche“ anzunehmen und mit viel Mut zu Neuem diese gestalten. Es seien anstrengende Zeiten und von dem Bemühungen geprägt, aus Vergangenem zu lernen. Im Pastoralen Raum stelle man sich diesen Herausforderungen. Die Kirche gehe in eine ungewisse Zukunft und da seien verlässliche Partner wichtig. Einer sei ganz sicher Christus. Mit Pfarrer Jo habe man in Bad Königshofen einen neuen Wegbegleiter, ein Missionar des Heiligen Franz von Sales „und ein Missionar unserer Zeit.“ Optimismus und Geduld seien gefragt. Als Kirche lebe man im Übergang und da sei die Nähe zu den Gemeindemitgliedern gefragt. Diese wünschte sich der Generalvikar und freute sich,dass in Bad Königshofen die evangelische Kirche seit Jahren ein wichtiger Partner ist. Auch so gestalte sich Kirche der Zukunft.“Wir leben im Übergang und wollen alle mitnehmen und mit einem erneuerten Glauben die Zukunft der Kirche gestalten.“

Im Anschluss wurden Pfarrer Florian Herzog als Moderator des neuen Pastoralen Raumes Bad Königshofen, sowie die Teampfarrer Pater Silvester und Pater Jo Jovilla mit einer Urkunde in ihrem neuen Amt bestätigt. Für Pater Jo Jovilla gab es dabei lang anhaltenden Beifall der Gottesdienstbesucher. Pfarrer Florian Herzog übernahm als erste Amtshandlung die Vorstellung der neuen Koordinatorin Pastoralreferentin Barbara Polzer, die eng mit dem gesamten Pastoralteam künftig zusammen arbeitet. Das wurde dann im Einzelnen vorgestellt (wir berichteten). Florian Herzog kündigte  zum Abschluss des Gottesdienstes  Grußworte an, die zeigen, „dass wir auch mit der Kommune, der evangelischen Kirche und den Pfarrgemeinderäten zusammen arbeiten.

Bürgermeister Thomas Helbling begrüßte das neue Team und besonders den neuen Pfarrer für Bad Königshofen, Pater Jo im Namen der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister des Altlandkreises Königshofen. „Wir sind dankbar für die Aktivitäten der Kirche auf sozialem und kulturellem Gebiet, die für unsere Orte unverzichtbar sind.“  Auch wenn heute Kirche und Staat getrennt sind, werde die kleinste Einheit sowohl im kirchlichen wie im staatlichen Bereich Gemeinde genannt. „Beide sind um das Wohl aller bemüht.“ Zu Pater Jo gewandt sagte das Stadtoberhaupt, dass er sich  im Grabfeld schnell heimisch fühlen werde. Dem gesamten Team bot der Bürgermeiste die Unterstützung der politisch Verantwortliche an und wünschte alles Gute sowie Gottes Segen.

Für den Landkreis Rhön-Grabfeld hieß stellvertretender Landrat Josef Demar sowohl Generalvikar Dr. Jürgen Vorndran als auch das Pastorale Team und besonders Pfarrer Jo Jovilla herzlich willkommen. Mit den Pastoralen Räumen gehe das Bistum Würzburg neue Wege und es gebe auch Umbrüche. Es sei wichtig diese anzunehmen und die individuellen Lebenssituationen und Bedürfnisse der Menschen zu sehen, die die Anliegen der kirchlichen und politischen Gemeinde betreffen. Umbrüche seien eine Chance für neue Angebote, Kontakte und würden die Möglichkeit geben, Neues auszuprobieren. Herausgestellt hat der stellvertretende Landrat das Ehrenamt. Sein Wunsch: „Neue Begegnungsformen und Kommunikationswege erschließen, die den Anspruch der christlichen Botschaft und den unterschiedlichen Bedürfnissen der Menschen gerecht werden.“

Der evangelische Pfarrer Lutz Mertten sprach die guten ökumenischen Beziehungen an und stellte fest: Gleich hinter dem Pfarrhaus rechts, beginnt die Ökumene. Zum Pastoralen Raum überbrachte er die Glückwünsche der evangelischen Pfarrerinnen, Pfarrer und Diakoninnen. Der evangelische Pfarrer sagte, dass die Kirchen hüben wie drüben sich im Umbruch befinden. „Es ist keineswegs die Krise einer Konfession, es ist eine Krise des Glaubens, in der wir uns gemeinsam befinden.“  Gut sei es, dass die Kirchen sich nicht mehr als Konkurrenz sehen, sondern Kräfte bündeln, um gemeinsam Ideen zu entwickeln, wie man Kirche in einer herausfordernden Zeit sein könne. Im Grabfeld habe man schon so viel gemeinsam geschafft. Es gehe darum, sich gegenseitig etwas zuzutrauen, voneinander zu lernen und auch sich gegenseitig zu beraten. Lutz Mertten meinte dann, dass in vier von fünf evangelischen Pfarreien im Grabfeld Frauen die Pfarramtsführung haben. „Das klappt hervorragend, müsst ihr mal probieren…ist aber nur ein Vorschlag…“ Nun freue man sich auf neue Zeiten.

Autor: Hanns Friedrich

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