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Josef Treutlein, ein gebürtiger Bad Königshofener, ist seit dem Jahr 2014 Rektor der Wallfahrtskirche Käppele in Würzburg und kehrte damit, wie er lachend meint, "zu den Wurzeln seiner Kindheit zurück." Er war in Königshofen nämlich über viele Jahre hinweg Ministrant in der Klosterkirche und den Patres und dem Kloster eng verbunden. Schmerzliche Tage für ihn war die Zeit um 1968 als das Kloster dem Erdboden gleich gemacht wurde

 Noch heute weiß er, dass man damals die gesamte Anlage einfach "abfackelte."  Ich hatte nur Angst, dass die Klosterkirche nicht auch noch in Mitleidenschaft gezogen wird, erinnert er sich. Die "Klösterer" waren es denn auch, die mit dazu beitrugen, dass er Priester wurde. Was aber verbindet ihn in seiner neuen Aufgabe als Rektor der Wallfahrtskirche Käppele in Würzburg mit seiner Heimat?  Zum einen ist es das Kloster selbst, das 260 Jahre ein Konvent der Kapuziner war. So wie in Bad Königshofen. Dort waren die Kapuziner gar über 300 Jahre lang und haben segenreich im Grabfeld gewirkt. Was aber könnte es noch sein, das ihn an das Kloster erinnert? Josef Treutlein kommt in das Treppenhaus und zeigt nach oben: "Schau mal die Engel links und rechts am Kreuz, kommen die dir nicht bekannt vor?"  Die Antwort wartet er gar nicht ab und fügt direkt an: "Schau das sind die Engel aus der Klosterkirche in Bad Königshofen. Wie oft habe ich vor diesen Engeln, die am Hochaltar links und rechts waren, ministriert und nun bin ich zu diesen Engel zurück gekehrt."

Ein Leuchten ist in seinen Augen und schnell merkt man seine enge Verbundenheit mit seiner Heimatstadt Bad Königshofen, dem Kloster und dem Grabfeld. Die Engel kamen wohl im Zuge der Klosterauflösung nach Würzburg und in das dortige Kapuzinerkloster. Das jedenfalls hatte ihm Pater Guardian bei der Übergabe der Räume erklärt.  Von seinem Arbeitszimmer aus hat er einen weiten Blick auf Würzburg und auch im Pfarrgarten gibt es Idylle pur. Kein Wunder, dass dies ein beliebter Ort für Hochzeitspaare ist, die hier nach der kirchlichen Trauung ein bißchen feiern können. Josef Treutlein hat dies möglich gemacht. Dann zeigt er sein derzeitiges "Sorgenkind" die Wallfahrtskirche Käppele, die dringend renoviert werden muss. An die 8.000 Euro müssen pro Jahr für den Unterhalt dr Kirche aufgewendet werden. Das Käppele ist keine eigene Pfarrgemeinde und hat damit keine direkten Einnahmen, zum Beispiel durch Kirchgeld. Das bedeutet, dass ein Großteil der Kosten durch den Klingelbeutel, den Verkauf der Opferlichte oder Opfergeld der Kirchenbesucher abgedeckt werden müssen.

Mehr als 40 Jahre sind seit der letzten Innenrenovierung vergangenen. Das erkennt man beim Blick in das Gotteshaus. Die massive Verschmutzung am Stuck und Deckenfresko sind augenfällig. Die Kirche wirkt dunkel und wenig einladend. Mittlerweile wurden Befunduntersuchungen vorgenommen und auch Teile gereinigt. Schon alleine dadurch erkennt man, wie notwendig diese Säuberung der Fresken und des Stuckes ist. Josef Treutlein: Die Experten haben uns gesagt, wenn die Verschmutzung beseitigt ist, werden sie wieder eine helle, strahlende Kirche haben. Das dem so ist, erkennt man bereits jetzt, wenn man die gesäuberten mit den verschmutzten Stellen vergleicht. Die Kosten dafür gehen natürlich in die Millionen. Die Kirchenstiftung ist deshalb auf Spenden aus der Bevölkerung angewiesen. Spendenkonto: LIGA Würzburg  BIC: GENODEF 1MO5  IBAN: DE 63 7509 0300 0003 0224 80.

Autor: Hanns Friedrich

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